Djokovic, Federer, Zverev: Wer hat die beste Rückhand aller Zeiten?
Gemeinhin gilt die Vorhand als der Paradeschlag der meisten Spieler. Doch es gibt im Feld auch wahre Rückhand-Spezialisten, die keine Chance ungenutzt lassen. Patrick Mouratoglou kürte nun die beste Rückhand aller Zeiten.
von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet:
11.12.2025, 12:04 Uhr

Die Magie des Einhänders
Die einhändige Rückhand zählt aus ästhetischer Sicht zum Schönsten, was Tennis je hervorgebracht hat. Spieler wie Roger Federer oder Richard Gasquet verliehen dem Schlag eine eigene Eleganz, Justine Henin brachte ihn im Damentennis zur Perfektion und junge Talente wie Musetti oder Shapovalov halten ihn modern interpretiert am Leben. Besonders bemerkenswert: Österreichs Shootingstar Lilli Tagger spielt als eine der wenigen WTA-Spielerinnen eine einhändige Rückhand.
Die Dominanz des Zweihänders
Je schneller und physischer die Tour wurde, desto wichtiger wurde Stabilität unter Druck. Nicht alle Einhänder können diesem Druck standhalten. Erschwerend kommt hinzu, dass die heutigen Bälle und die Platzgeschwindigkeit den beidhändigen Rückhandtyp leicht favorisieren. Die Technik erlaubt es, schnelle, hochabspringende Bälle aggressiv zu nehmen und selbst bei flachen Bällen stabil zu bleiben. Kein Wunder also, dass fast alle ATP- und WTA-Profis mittlerweile zweihändig unterwegs sind.
Djokovic als Rückhand-GOAT
Auch wenn die Meinungen darüber auseinandergehen, wer über die beste Rückhand auf der Tour verfüge, hat sich zumindest Starcoach Patrick Mouratoglou festgelegt. Ihm zufolge besitzt Novak Djokovic die “wahrscheinlich beste Rückhand aller Zeiten”. In einer Instagram-Analyse lobt er besonders zwei Dinge: Djokovics ständiges Vorrücken in den Ball (das sogenannte “Magnet-Move”-Prinzip) sowie seinen hocheffizienten Körperschwerpunkt-Transfer, der den Schwung so kompakt mache. Bei Djokovic arbeite die gesamte Kette – Füße, Hüfte, Oberkörper, Arme – perfekt zusammen, was ihm erlaube, die Rückhand unter höchstem Tempo immer wieder sauber zu treffen.
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Die Rückhand als Waffe gegen Nadal
Djokovics zweihändige Rückhand war entscheidend dafür, dass er Rafael Nadals legendäre Vorhand neutralisieren konnte. Während Roger Federer den hohen Topspin-Ball oft über Kopf reißen musste, nahm Djokovic ihn früh im Aufsteigen und nahm Nadal damit wertvolle Zeit im Ballwechsel. Das Resultat: ein positives Head-to-Head sowohl gegen Nadal (31–29) als auch gegen Federer (27–23). Ob die zweihändige Rückhand nun elegant ist oder nicht: Am Ende zählt eben der Impact.
