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Kostyuk beschimpft Sabalenka als "Testosteron-Monster"

Aryna Sabalenka reagiert scharf auf Aussagen von Marta Kostyuk, nachdem diese angebliche “biologische Vorteile” ins Spiel gebracht hatte. Wenn Tennis zur Telenovela wird…

von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet: 10.12.2025, 21:48 Uhr

Die Nummer 1 der Welt: Aryna Sabalenka
© Getty Images
Die Nummer 1 der Welt: Aryna Sabalenka

Im Oktober hatte die ukrainische Spielerin Marta Kostyuk in einem Interview behauptet, die Dominanz der derzeitigen Nummer eins der WTA-Weltrangliste, Aryna Sabalenka, sei auf deren biologische Vorteile zurückzuführen. Ihr quasi maskuliner Körperbau sowie ihr angeblich hoher Testosteron-Spiegel würde es kleineren und “weiblicheren” Spielerinnen unmöglich machen, in einem fairen Kampf gegen sie anzutreten. Das gehöre besser untersucht und reguliert, forderte Kostyuk.

Alles nur Ausreden

Sabalenka, die sich mit Nick Kyrgios vorab des gemeinsamen Show-Matches auf der Couch des berühmten Moderators Piers Morgan wiederfand, blockte sofort ab. Für Sabalenka ist Kostyuks Argumentation schlicht nicht haltbar. Sie betonte, Kostyuk sei selbst muskulös und athletisch und definitiv keine körperlich unterlegene Spielerin. Zudem habe Kostyuk nicht nur gegen sie, sondern auch gegen kleinere Gegnerinnen verloren. Das sei ein klarer Hinweis darauf, dass andere Faktoren eine Rolle spielen. Davon ganz abgesehen, hielt Sabalenka fest: Wer an der Spitze bestehen will, müsse eben lernen, mit verschiedenen Spielertypen klarzukommen.

Die Grenzen der Biologie

Als das Interview in die Diskussion über Trans-Athletinnen abrutschte, blieb Sabalenka vorsichtig, aber bestimmt. Während sie bei biologischen Männern klare Fairnessbedenken äußerte, machte sie deutlich, dass unter cis-Frauen natürliche Unterschiede bestehen und als solche innerhalb der WTA zu akzeptieren sind. Indem sie Kostyuks Biologie-Argumente zurückwies, zeigt sie, dass sie zwischen gesellschaftlicher Debatte und sportlicher Realität unterscheidet und den Fokus auf Leistung beibehalten will.

Kyrgios als unerwartete Stimme der Vernunft

Kaum zu glauben: Inmitten dieser explosiven Diskussion war ausgerechnet Nick Kyrgios derjenige, der die sportliche Logik auf den Punkt brachte. Unterschiede im Körperbau seien völlig normal, bekräftigte er, hätten aber keine unmittelbaren Auswirkungen auf Sieg oder Niederlage. “John Isner war um einiges größer als Roger Federer”, meinte er. “Und dennoch war Roger derjenige, der sich besser anpassen konnte und am Ende erfolgreicher war.” Bei den Besten der Besten ginge es darum, sämtliche Ressourcen – auch die spielerischen, die strategischen und die mentalen – in den entscheidenden Augenblicken zu mobilisieren.

Ein Schlagabtausch mit Zukunft?

Der Streit offenbarte eine Grundsatzdebatte im Frauentennis: Wie gehen Spielerinnen mit Niederlagen um? Sabalenka setzt dabei auf Verantwortung und Selbstkritik und gibt damit ein Statement in Richtung Tour ab. Kostyuk wiederum steht vor der Wahl, sich weiter um Kopf und Kragen zu reden oder nachzulegen. Auf dem Platz, versteht sich.

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von Isabella Walser-Bürgler

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