Dominic Thiem 2020 - French Open mit dem größten Spaßfaktor

Nach seiner Finalniederlage gegen Daniil Medvedev hat Dominic Thiem Bilanz über das Tennisjahr 2020 gezogen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 23.11.2020, 10:53 Uhr

Auch das Match gegen Diego hat Dominic Spaß gemacht
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Auch das Match gegen Diego hat Dominic Spaß gemacht

Schweden und Island hätten es eigentlich werden sollen in Sachen Urlaub, unter den gegebenen Umständen muss sich Dominic Thiem aber umorientieren. Zumal auch noch nicht feststeht, wann die Australian Open 2021 ausgetragen werden. Und wann die Spieler nach Down Under reisen dürfen. Die Erinnerungen an Melbourne sind positiv besetzt, das Tennisjahr 2020 habe ja ganz normal begonnen, wie Thiem nach seiner Finalniederlage gegen Daniil Medvedev in London in der Pressekonferenz noch einmal betonte.

Zunächst mit dem ATP Cup in Sydney, dann mit dem ersten Major der Saison, bei dem Dominic Thiem sein bis dahin drittes Finale in einem Grand-Slam-Turnier erreicht hatte. Für all diejenigen, die damals kurz weggenickt sind: Zwischenzeitlich gab es eine sehr limitierte Phase der Zusammenarbeit mit Thomas Muster, die in Melbourne schon wieder zur Randnotiz mutierte.

Thiem hält Rublev für Top-5-Mann

So weit, so normal also. Mit der Absage von Indian Wells begann im März eine Phase der Unsicherheit, danach fand sich Dominic Thiem plötzlich im Bundesleistungszentrum Südstadt, in der Akademie von Patrick Mouratoglou in der Nähe von Nizza und vor voll besetzten Rängen bei der Adria Tour in Belgrad (ja, tatsächlich, auch Thiem war dort am Start, sportlich sogar erfolgreich) beim Tennisspielen wieder.

Spaß hat sicherlich auch Thiem´s 7 in Kitzbühel gemacht und verbreitet, der Gastgeber hat dort gegen Andrey Rublev im Endspiel verloren (gegen jenen Rublev, den Thiem übrigens unter die besten fünf Spieler des Jahres einordnet). Das sportliche Highlight folgte selbstredend in New York City, mit dem Gewinn der US Open.

Kein Druck gegen Ruud, Gaston und Schwartzman

Wann aber war in diesem skurrilen, für viele eher traurigen Jahr 2020 für Dominic Thiem der Spaßfaktor am größten? „Wahrscheinlich bei den French Open in der dritten und vierten Runde“, merkte Thiem nach reiflicher Überlegung in seiner Abschluss-Pressekonferenz an. In Roland Garros spielte der mittlerweile 27-Jährige zunächst gegen Casper Ruud, dann gegen Hugo Gaston, der ihn mit Dropshots zum Quadrat quälte. Was Thiem aber nicht weiter störte, auch die Begegnung mit Diego Schwartzman im Viertelfinale blieben ihm in guter Erinnerung.

„Da habe ich noch auf der Erfolgswelle von den US Open gespielt, habe mir selbst nicht so einen unglaublichen Druck gemacht. Da waren Leute, da war eine ganz geile Stimmung, mit diesen ganzen Stoppbällen auf Sand, das war schon cool. Davor bei den US Open und danach in Wien und hier, da habe ich sehr viel von mir erwartet.“ So unbefangen wie bei den French Open sei er davor und danach nicht in die Matches gegangen.

von Jens Huiber

Montag
23.11.2020, 17:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 23.11.2020, 10:53 Uhr