Dominic Thiem arbeitet an der Physis - Alexander Zverev Profiteur der Corona-Krise?

Dominic Thiem hat die aktuelle Turnierpause auf der ATP-Tour für gezieltes Training genutzt. Die aktuelle Nummer drei der Welt verlegte seinen Stützpunkt in eine Tennis-Anlage im Süden Wiens und bereitet sich dort auf die Generali Austrian Pro Series in der Südstadt vor.

von Lukas Zahrer
zuletzt bearbeitet: 20.05.2020, 20:47 Uhr

„Wir haben an gewissen Sachen gefeilt“, erzählte Wolfgang Thiem am Mittwoch bei einem Medientermin des Austrian Tennis Comittee. Die zwei Schwerpunkte lagen in der Stabilisierung der Rückhand und bei Netzangriffen. Das tägliche Pensum beinhaltet ein zweieinhalbstündiges Training auf dem Tennisplatz und eine Konditionseinheit.

„Die Serie in der Südstadt hilft, weil es wieder Matches gibt, auf die hintrainiert werden kann“, sagte Thiem im Hinblick auf das am kommendem Montag beginnende Showevent.

Die Pause nutzten Dominic Thiem, Dennis Novak und Co., um an körperlichen Defiziten zu arbeiten. Während einer Saison sei dies aufgrund des dichten Turnierkalenders nicht möglich.

Wolfgang Thiem: "Alexander Zverev zielstrebig"

Die Auswirkungen der Corona-Zwangspause auf das Kräfteverhältnis auf der ATP-Tour hält Thiem senior für gering. „Es wird sich vermutlich nicht großartig verändern“, sagte er, gab aber zu: „Falls einer schlampig ist, kann es sein, dass er einen Rückstand aufreißt.“

Und weiter: „Für Spieler wie Nadal, Federer und Djokovic könnte es ein Vorteil sein, weil sie schon längere Verletzungspausen hatten und wissen, wie damit umzugehen ist. Junge Spieler wie etwa Jannik Sinner brauchen Matches. Es ist mental aber für alle schwer, weil sie nicht wissen, wann es losgeht.“

Als möglichen Profiteur der aktuellen Phase nannte Thiem Alexander Zverev. „Zverev ist jemand, der sicher unglaublich viel macht und zielstrebig ist. Er könnte aufholen - speziell im körperlichen Bereich. Deshalb schauen wir bei Dominic und Dennis, auch in diesem Aspekt gezielt zu arbeiten.“ 

Novak vertraut dabei unter anderem auf die Expertise von Gebhard Gritsch, den ehemaligen Fitnesscoach von Novak Djokovic. Dominic Thiem muss aktuell auf die Dienste von Physiotherapeut Alex Stober verzichten. Der Deutsche darf ebenso wie Touring-Coach Nicolas Massu nicht nach Österreich einreisen. Die Reisebeschränkungen mit Deutschland sollen Mitte Juni aufgehoben werden, Massu glaubt, Mitte Juli zu seinem Schützling reisen zu können.

Die ATP-Tour wurde Mitte März unterbrochen und nimmt definitiv nicht vor August den Betrieb wieder auf. „Ich persönlich kann mir vorstellen, dass falls im September die Sandplatz-Turniere nicht gespielt werden, die ganze Saison abblasen wird und wirklich erst im Jänner in Australien wieder gestartet wird", meinte Wolfgang Thiem.

von Lukas Zahrer

Donnerstag
21.05.2020, 08:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.05.2020, 20:47 Uhr