Doping: WADA prüft mögliche Legalisierung von Cannabis

Eine Sitzung des Exekutivkomitees der WADA in Istanbul hat ergeben, dass die Welt-Anti-Doping-Behörde den Status von Cannabis auf der Liste der verbotenen Substanzen überprüfen wird.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 18.09.2021, 22:16 Uhr

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Das Verbot von Cannabis im Spitzensport wird von der WADA neu bewertet.

Der Fall der Leichtathletin Sha’Carri Richardson bei den Olympischen Spielen könnte auch im Tennissport für gehörig Wirbel und Gesprächsstoff sorgen. Die 21-jährige Sprinterin war aufgrund einer positiven Cannabis-Probe von der WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur) für 30 Tage gesperrt worden und verpasste dadurch die Wettbewerbe beim vierjährigen Sport-Highlight.

Richardson hatte den Konsum der Droge mit einem Zustand „emotionalen Schmerzes“ erklärt, nachdem ihr ein Reporter die Nachricht vom Tod ihrer Mutter überbracht hatte. „Ich entschuldige mich dafür, dass ich nicht wusste, wie ich während dieser Zeit meine Emotionen handhaben oder mit ihnen umgehen hätte sollen. Ich bin ein Mensch“, ließ sich die US-Amerikanerin vernehmen.

Keine Verbesserung sportlicher Leistungen

In der Folge wurde von verschiedenen Interessenvertretungen Kritik am Verbot von Cannabis laut. Jenes Verbot, das 1999 durch das Internationale Olympische Komitee eingeführt und 2004 von der WADA bestätigt wurde, könnte also nun aufgehoben werden. Laut Experten führt der Konsum von Cannabis nicht zu einer Verbesserung sportlicher Höchstleistungen.

Die beruhigende Wirkung von Cannabis könnte aber möglicherweise zu einer besseren Regeneration und einer höheren Risikobereitschaft in sportlichen Duellen führen. Ein mögliche Neubewertung, die selbstverständlich auch Auswirkungen auf den Tennissport hätte, soll allerdings erst nächstes Jahr abgeschlossen sein. Bis dahin bleibt das Verbot der Substanz aufrecht.

von tennisnet.com

Sonntag
19.09.2021, 08:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 18.09.2021, 22:16 Uhr