Emma Raducanu will sich ans Tempo gewöhnen
Emma Raducanu (WTA-Nr. 11) muss sich nach eigener Aussage noch mehr an das Tempo ihrer Kolleginnen gewöhnen - entsprechend will sie ihr Training anpassen.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
30.04.2022, 18:21 Uhr

Die Trennung von Emma Raducanu und Torben Beltz - sie kam dann doch überraschend. Schließlich hatte die US-Open-Siegerin gerade in der vergangenen Woche beim Porsche Tennis Grand Prix überzeugt: Neben zwei Pflichtsiegen nämlich auch beim Duell gegen das Maß aller Dinge aktuell im Damentennis, Iga Swiatek nämlich.
Viele hatten hier mit einer klaren Sache gerechnet, vor allem aufgrund von Swiateks Auftritten der letzten Wochen. Doch Raducanu hielt stark dagegen, 4:6, 4:6 hieß es am Ende, der zweite Satz hätte dabei durchaus noch in die Verlängerung gehen können.
Allerdings hat dieses Match, das erste für Raducanu gegen eine Top-10-Spielerin überhaupt, ihr auch die Augen geöffnet: "Gegen Iga hatte ich das Gefühl, dass ich mich in den ersten Spielen nur an die Geschwindigkeit des Balls gewöhnen musste und deshalb einen etwas langsamen Start hatte", erklärte Raducanu am Rande des WTA-Turniers von Madrid.
Sie wolle aktuell daher mehr Wert auf Sparring legen als bislang. "Ich glaube, das ist definitiv etwas, das mir mit zunehmender Zeit auf der Tour immer klarer wird: Ich muss mich einfach an die Ballgeschwindigkeit der Mädels gewöhnen." Sie habe das Gefühl, "dass es mir helfen könnte, wenn ich diese Art von Training in meine täglichen Übungen einbauen würde."
Emma Raducanu: Frühe Niederlagen haben "keine Bedeutung"
Bereits in Stuttgart hatte Raducanu erklärt, wie sie sich erst an alles gewöhnen, die Tour kennenlernen müsse. Jedes Turnier sei neu für sie, die Wege, die Umkleideräume, alles. Auch die Geschwindigkeit der Plätze.
Daher werde natürlich nicht immer nach Wunsch verlaufen. Aber: "Ich habe das akzeptiert und frage mich unterwegs durch", so die 19-Jährige. Wirklich darum kümmern, wie oft sie in Runde 1 rausfliege, würde sie sich daher nicht. "Für mich hat das im Moment keine Bedeutung, denn ich genieße es, mich wieder aufzurappeln und die Dinge aufzuarbeiten."
In Madrid muss sie es auch nicht kümmern: Nach einem fehlerhaften Beginn hat sie hier zum Auftakt Tereza Martincova mit 7:6 (3) und 6:0 besiegt. Nächste Gegnerin, voraussichtlich am Sonntag, ist Marta Kostyuk.
Für Ex-Coach Beltz hatte Raducanu indes nur lobende Worte übrig. "Torben ist ein toller Typ, ich habe meine Zeit mit ihm auf und außerhalb des Platzes wirklich genossen", so Raducanu. "Er ist einer der nettesten Menschen, die ich getroffen habe. Es war daher hart, sich von so jemandem zu trennen." Beltz sei großartig für sie gewesen, weil sie jemanden mit Tour-Erfahrung gesucht habe. "Für meine ersten sechs Monate auf der Tour war das von großem Wert."