Erfolg in Paris-Bercy als Hindernis für einen London-Sieg? Nicht unbedingt!
Der zweifache Triumph am Jahresende beim ATP-Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy und den ATP Finals in London hat letztmals 2016 geklappt.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
29.10.2020, 15:57 Uhr

Die Gründe für den Verzicht von Novak Djokovic auf das letzte ATP-Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy sind wahrscheinlich vielschichtig: Vielleicht wollte der Branchenprimus nur wenige Wochen nach der ernüchternden Niederlage gegen Rafael Nadal in Roland Garros nicht schon wieder in der französischen Hauptstadt aufschlagen. Vielleicht war die Aussicht, in Wien vor verhältnismäßig vielen serbischen Fans zu spielen neben einem sicherlich ordentlichen Startgeld ein Anreiz, Bercy sausen zu lassen. Vielleicht waren es aber auch die Erfahrungen der letzten beiden Jahre, die Djokovic dazu bewogen haben, vor den ATP Finals diesmal zwei Wochen Pause einzulegen.
Denn 2018 und 2019 war Djokovic in Paris bis zum letzten Tag im Einsatz. Vor zwei Jahren unterlag er im Endspiel Karen Khachanov, 2019 gewann er problemlos gegen Denis Shapovalov.
In beiden Jahren aber gelang es Novak Djokovic aber nicht, beim Abschlussturnier in der Londoner O2 Arena den letzten großen Titel des Jahres zu holen. Tatsächlich liegt der letzte Triumph des Branchenprimus schon einige Jahre zurück.
Rafael Nadal wartet noch auf ersten ATP-Finals-Triumph
Rafael Nadal wiederum hat die ATP Finals noch nie gewonnen. Im vergangenen Jahr musste sich der Spanier in London im ersten Match Alexander Zverev glatt geschlagen geben. Da reichten auch die beiden Siege gegen Stefanos Tsitsipas und Daniil Medvedev nicht für das Weiterkommen in das Halbfinale. Wie schon im letzten Jahr wird Nadal aber in Paris-Bercy spielen. Vor knapp zwölf Monaten trat er allerdings zu seinem Semifinal-Match gegen Shapovalov nicht an.
Wichtig sei es, dass die Spitzenspieler vor London wenigstens bei einer Hallenveranstaltung am Start gewesen seien, erklärte der langjährige Tour-Coach Jan de Witt in dieser Woche gegenüber sportradio360. Ob beim stark besetzten Turnier in Wien oder in Paris-Bercy sei da fast egal. Alexander Zverev hat in Köln gleich acht Matches bestritten, dabei zwei Turniersiege mitgenommen. Für de Witt keine Überraschung, vielmehr eine Bestätigung dessen, was die deutsche Nummer eins schon in New York City gezeigt habe.
Andy Murray letzter Zweifach-Champion am Jahresende
Zverev wird in Paris dabei sein, während neben Novak Djokovic auch Denis Shapovalov, Gael Monfils und Kei Nishikori keine Präsenz zeigen werden. Im Gegensatz zum Weltranglisten-Ersten haben diese drei Herrschaften ihre Spielzeit 2020 aber schon beendet. Der letzte Spieler, der Paris-Bercy und die ATP Finals im selben Jahr gewonnen hat, war Andy Murray im Jahr 2016. Davor war dies Novak Djokovic dreimal in Folge gelungen.
