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Straka zieht durchwachsene Bilanz

Unterm Strich steht bei den Besucherzahlen in diesem Jahr ein Minus von zehn Prozent.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 21.10.2012, 16:00 Uhr

Die Erste Bank Open 2012 in Wien sind Geschichte! Die Gesamtbilanz fiel dabei sowohl für den Turnierveranstalter e|motion mit Turnierdirektor Herwig Straka, als auch für den Geschäftsführer der Erste Bank Wiener Stadthalle, Wolfgang Fischer, in Summe positiv aus. „Unsere Halle hat sich in ihrer Multifunktionalität wieder einmal bewährt und unseren Fixpunkt an Sportveranstaltungen, das(mit dem bet-at-home Cup Kitzbühel; Anmerkung)größte Tennisturnier in Österreich zur vollen Zufriedenheit abgewickelt.“

Muster und starker Melzer fehlten

Die gute Location strich auch Straka hervor, bevor er von einer durchwachsenen sportlichen Bilanz sprach. Das Fehlen von Thomas Muster und der Rückfall von Jürgen Melzer hätten dem Turnier heuer doch Startschwierigkeiten bereitet („der Motor ist erst mit Verspätung auf Touren gekommen“), was sich dann auch in einem Rückgang der Zuschauerzahlen (rund 42.000) um rund 10 Prozent ausdrückte. „Aber das sehe ich eher als ein Einmal-Ereignis und keinen Trend, trotzdem werden wir’s ernst nehmen“, so Straka. Weitere Bremsklötze seien zwei Fußball-WM-Qualifikationsspiele in diesem Zeitraum gewesen sowie das Wiener Derby im Fußball und der Eishockey-Schlager Vienna Capitals gegen die Moser Medical Graz 99ers mit Superstar Thomas Vanek.

Auch Haas und Tipsarevic enttäuschten

„Unser Turnier war auf zwei Säulen aufgebaut: die Top 3 und die Österreicher“, sagte Straka. Von den Top 3 haben Tommy Haas und Janko Tipsarevic „ein bisschen enttäuscht“. Auch sei bei Tipsarevic die serbische Community (Wien ist mit ca. 300.000 weltweit die Stadt mit den fünftmeisten Serben) nicht gar so zahlreich wie erhofft in die Halle geströmt. Die Österreicher ließen ihn im Einzel ebenfalls etwas im Stich, so auch der Sieger von 2009 und 2010, Melzer: „Er wird die Flitterwochen gut brauchen, um die Batterien aufzuladen. Ich glaube nach wie vor an ihn und dass wir ihn in den nächsten zwei, drei Jahren noch als Lokalmatador haben werden.“ Freuen konnte sich der Steirer hingegen über Dominic Thiem: „Er macht eine super Entwicklung, er hatte Chancen auf das Viertelfinale.“ Über alle Maßen bewährt hätte sich das Engagement von Juan Martin del Potro, mit dem Straka auch die nächsten Jahre rechnet.

2012 als Turnier der Rekorde

Die vielen Überraschungen, an der Spitze dabei der Finaleinzug des Slowenen Grega Zemlja, hätten die Stärke des Feldes abseits der Topgesetzten unterstrichen. Last but not least geht das Turnier als das Turnier der historischen Momente in die Geschichte ein: Weltrekord an Assen in einem Match (62 bei del Potro gegen Daniel Brands), ein 500. Sieg für einen renommierten Spieler (Haas) und ein Qualifikant, der als Erster seines Landes ein ATP-Finale erreichte. Der Turnierdirektor hat für nächstes Jahr wieder neue Pläne bei der Spielerverpflichtung. So habe Jo-Wilfried Tsonga versichert, 2013 wieder in Wien spielen zu wollen, auch Lleyton Hewitt bleibe ein Thema. „Wir werden sicher beibehalten, dass wir versuchen, zwei Top-10-Spieler zu holen. Ziel ist es, eines der Top-Events auf dem 250er-Level zu bleiben“, so Straka. „Wir wollen aus dem Teich zwischen der Nummer 5 und 15 der Welt drei bis vier Spieler fischen.“

GreenSet statt Opticourt?

Auch die Modernisierung des Turniers soll 2013 weiter vorangetrieben werden. Stadthallen-Geschäftsführer Fischer lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Veranstalter und freute sich über die internationale mediale Breite dieses Events. Der Belag könnte kommendes Jahr mit Hinblick auf die ATP World Tour Finals in London verändert und dabei auch an die Turniere in Basel und Paris-Bercy angeglichen werden. „Das könnte ein Argument mehr für die Spieler sein, um nach Wien zu kommen. Ich habe drei Jahre lang – über diesen Zeitraum gab’s eine entsprechende Vereinbarung – versucht, für Jürgen Melzer den Belag gleich zu halten, was gar nicht so leicht ist. Für die Spieler ist die Kombination Belag/Ball schon entscheidend.“ Straka brachte dabei einen GreenSet-Belag (bisher: Opticourt) ins Spiel. Zu hoffen sei, dass der zeitliche Abstand zwischen dem WTA-Turnier Generali Ladies Linz und den Erste Bank Open, die ja heuer unmittelbar aufeinander gefolgt waren, künftig wieder gegeben sein wird.(Text: Presseaussendung / MaWa; Foto: GEPA pictures/ Mario Kneisl)

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