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Erste Bank Open: Thiem, die Fans - Die Bilanz zum Turnier in Wien

Dominic Thiem hat also nach Kitzbühel bei den Erste Bank Open in Wien den zweiten Titel in Österreich geholt. Wer aufmerksam durch die Wiener Stadthalle gewandert ist, könnte einige Fragen stellen. Wir versuchen uns an einer Antwort.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 27.10.2019, 18:16 Uhr

Das Publikum in Wien ist auf seine Kosten gekommen
© GEPA Pictures
Das Publikum in Wien ist auf seine Kosten gekommen

Frage eins: Was soll für Dominic Thiem jetzt noch kommen?

Auf nationaler Turnier-Ebene: nix mehr. Thomas Muster hat in Kitzbühel gewonnen, aber nie in Wien. Horst Skoff und Jürgen Melzer stehen in der Siegerliste der Stadthalle, im Tiroler Unterland sind solche Großtaten nicht vermerkt. Auf den kleinen österreichischen Tennis-Kosmos beschränkt, bliebe für Dominic Thiem lediglich eine große Herausforderung - die ihm aber aus formalen Gründen wohl nicht zuteil werden wird: Ein episches Match im Davis Cup. Stichworte: Praterstadion, Duskia-Halle, Unterpremstätten. Damals haben sich Muster und Skoff über fünf Sätze bewiesen, das wird bestimmt nicht mehr wiederkommen. Und für ein mögliches Heimspiel in der ersten Runde des Davis Cups sind die Einsätze einfach nicht hoch genug wie weiland im Halbfinale gegen die USA.

Frage zwei: Wie viele Tickets hätten die Veranstalter für den Sonntag verkaufen können?

An dieser Stelle muss ganz wild spekuliert werden. Die nach dem Halbfinalsieg von Thiem gegen Berrettini frisch aufgelegten 2.000 Karten waren jedenfalls innerhalb von 20 Minuten vergriffen. Das kennt man sonst nur von Konzerten internationaler Top Acts.

Frage drei: Wer hätte für Dominic Thiem als Publikumsliebling in die Bresche springen können?

Da ist an erster Stelle wohl der Finalist zu nennen: Dem Sportskameraden Schwartzman werden die "Diego"-Rufe wohl auch in näherer Zukunft wohlige Schauer bereiten. Dann Matteo Berrettini: Der Abschliedsapplaus nach dem Halbfinale war von Erleichterung und ehrlicher Begeisterung getragen. Und weil wir gerade bei den Italienern sind: Dem Sinner Jannik ist zu wünschen, dass er seine Unbekümmertheit beibehält. Und auf keinen Fall das Hochdeutsche erlernt.

Frage vier: Warum wird nur eine Tribünen-Kopfseite mit einem Netz geschützt?

Tatsächlich wirkt es auf den ersten Blick leicht verwunderlich, dass nur die vom Schiedsrichterstuhl aus gesehen links postierten Zuschauer permanent aufmerksam sein müssen. Unser 24-köpfiges Recherche-Team ist aber mit Massband und Zirkel ausgerückt um festzuhalten: Die rechte Seite, mithin die Tribüne West, wird von einer Bande geschützt, die um knapp einen Tennisschlägerlänge höher angelegt ist als jene auf der Gegenseite.

Frage fünf: Wird in Zukunft im Freien trainiert?

Seit einige Jahren hat Turnierchef Herwig Straka vor dem Haupteingang der Wiener Stadthalle ein Trainingszelt aufgebaut. Nun will hier niemand das Klima mit dem aktuellen Wetter verwechseln, aber: Temperaturen wie im späten Oktober 2019 würden andere Frühjahrs-Freiluft-Turniere auf der ATP Tour mit Handkuss nehmen. Wer weiß: vielleicht wird schon bei der nächsten Ausgabe der Erste Bank Open auf ein Zelt mit Schiebedach gesetzt.

Frage sechs: Gibt es irgendetwas Besseres als Knoblauch?

Natürlich nicht. Und also ist es nur recht und billig, dass beim käuflichen Erwerb einer Pizza zu tatsächlich familienfreundlichen Preisen auch angstfrei in den Knoblauchtopf gegriffen wird, um sportlich eine Extraschicht draufzupinseln. Herrlich.

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Thiem Dominic

von Jens Huiber

Sonntag
27.10.2019, 21:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.10.2019, 18:16 Uhr

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