tennisnet.comATP › Erste Bank Open Wien

Erste Bank Open Wien: Wieviel Benzin ist noch im Tank von Stefanos Tsitsipas?

Mit Stefanos Tsitsipas und Alexander Zverev führen zwei Vielspieler die Gesetztenliste der Erste Bank Open 2021 an. Der Grieche machte zuletzt einen überspielten Eindruck.

 

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 20.10.2021, 22:19 Uhr

Stefanos Tsitsipas hat in diesem Jahr sehr viel Tennis gespielt
© Getty Images
Stefanos Tsitsipas hat in diesem Jahr sehr viel Tennis gespielt

Stefanos Tsitsipas und die Turniere der 500er-Serie auf der ATP-Tour, das war bislang keine Liebesgeschichte. Alleine in diesem Jahr gab es in den Endspielen von Barcelona (gegen Rafael Nadal) und Acapulco (gegen Alexander Zverev) zwei knappe Pleiten, davor gab es fünf 500er-Finali, in denen Tsitsipas den Kürzeren zog. Gibt es in Wien die große Trendwende? Die Erste Bank Open 2021 sind jedenfalls die letzten Chance in der laufenden Saison, dass Stefanos Tsitsipas in der letzten ihm noch fehlenden Kategorie anschreibt.

Die Frage ist allerdings: reicht beim Griechen überhaupt noch die Kraft für einen großen Coup? 70 Matches hat Tsitsipas in diesem Jahr bestritten, 54 davon gewonnen. Bei den 16 Niederlagen waren auch einige dabei, die Tsitsipas im Nachhinein noch beschäftigt haben: etwa jene gegen Hubert Hurkacz in Miami, natürlich das Verspielen des Zwei-Satz-Vorsprunges im Finale von Roland Garros gegen Novak Djokovic, auch das Aus gegen Carlos Alcaraz bei den US Open hat geschmerzt. In Indian Wells war gegen Nikoloz Basilashvili Schluss - was auch einem Sahnetag des Georgiers geschuldet war.

Tsitsipas dehnt die Regeln

In Wien geht Stefanos Tsitsipas als Turnierfavorit ins Rennen, es ist davon auszugehen, dass er die Jagd auf seinen achten Karriere-Titel exklusiv auf dem Center Court in der Stadthalle bestreiten wird. Das neue Schmuckstück am Heumarkt muss allerdings nicht ohne Tsitsipas auskommen, am Freitagabend nimmt der Athener an einem Tie-Break-Turnier teil. Wer Tsitsipas über die Jahre beobachtet hat, weiß: Er wird auch diesen Einsatz äußerst ernsthaft angehen.
Was vielleicht auch eine Beobachtung der letzten Monate ist: Tsitsipas geht seinem Handwerk unheimlich professionell nach, ab und zu entsteht der Eindruck, dass der Spaß am Tennissport ein wenig zu kurz kommt. Auch wenn Tsitsipas selbst das bei jeder Gelegenheit bestreitet.

Was auch weniger geworden ist: die Zuneigung der Fans. Das hat sich Stefanos Tsitsipas auch selbst zuzuschreiben. Zwar ist er nicht der einzige Spieler auf der ATP-Tour, der das unscharfe Regelwerk der ATP in Sachen Toilettenpausen oft bis zum Exzess ausgenutzt hat. Aber er ist halt der prominenteste.

Zverev in besserer Verfassung

Was auch Alexander Zverev sauer aufgestoßen ist. Bei den US Open begegneten sich die beiden zwar nicht auf dem Court, in den jeweiligen Pressekonferenzen wurden aber unentwegt Freundlichkeiten ausgetauscht. Die Wogen zwischen den beiden Ausnahmespielern sollten sich beim Laver Cup in Boston wieder geglättet haben, in Wien könnte es das Duell Tsitsipas gegen Zverev nur im Endspiel geben.

Der Deutsche hat zuletzt in Indian Wells einen besseren Eindruck als Tsitsipas hinterlassen, die Niederlage gegen Taylor Fritz fiel in die Kategorie „äußerst unnötig“. Zverev hat in seiner vom Olympiasieg in Tokio gekrönten Saison auch in Sachen Belastung einen kleinen Vorteil gegenüber seinem griechischen Rivalen: Der gebürtige Hamburger, in Wien an Nummer zwei gesetzt, hat zehn Partien weniger als Tsitsipas bestritten.

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Zverev Alexander
Tsitsipas Stefanos

von Jens Huiber

Donnerstag
21.10.2021, 09:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.10.2021, 22:19 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Zverev Alexander
Tsitsipas Stefanos