"Es ist komisch": Hätte Musetti disqualifiziert werden müssen?
Beim Viertelfinalmatch zwischen Lorenzo Musetti und Frances Tiafoe kam es zu einer strittigen Szene, die im Nachhinein für viel Gesprächsstoff sorgte. Hätte der Italiener vom Turnier ausgeschlossen werden müssen?
von Johanna Brauer
zuletzt bearbeitet:
03.06.2025, 23:16 Uhr

Es war das Thema des Abends: Hätte Lorenzo Musetti wegen unsportlichen Verhaltens in seiner Viertelfinalpartie gegen Frances Tiafoe disqualifiziert werden müssen?
Das war passiert:
Musetti hatte zwar den ersten Satz gewonnen, tat sich im zweiten jedoch deutlich schwerer. In einem Moment der Frustration schoss der Italiener einen Ball in Richtung einer Linienrichterin – und traf sie an der Brust. Zur Überraschung von Tiafoe beließ es der Schiedsrichter bei einer Verwarnung.
Die Regel ist in solchen Fällen nicht eindeutig formuliert. Sie besagt, dass ein Spieler „niemanden mit dem Ball oder dem Schläger in den Räumlichkeiten treffen darf“. Die Entscheidung liegt jedoch letztlich im Ermessen des Schiedsrichters.In diesem Fall scheint Musetti der Schlag an die Brust – und nicht etwa an den Kopf – vor einer Disqualifikation und damit vor dem Turnier-Aus bewahrt zu haben.
Als Tiafoe nach seiner Vier-Satz-Niederlage auf den Vorfall angesprochen wurde, reagierte er zunächst mit einem langen Augenrollen. Dann sagte der US-Amerikaner: „Er hat das getan, und nichts ist passiert. Es ist komisch, aber so ist es nun mal. Es ist nichts passiert, also gibt es auch nichts zu besprechen.“