Neuer Vorstand "backt kleinere Brötchen"
Nach dem Bundesliga-Rückzug hängt Essen die Ziele nicht so hoch wie in der Vergangenheit. Neuer Vorstand einstimmig gewählt.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
21.09.2010, 13:34 Uhr
Etuf Essen und die Bundesliga, das gehörte doch irgendwie immer zusammen. 29 Jahre verbrachten die Westfalen seit Einführung der Bundesliga im Jahre 1972 in der selbigen. Lediglich der aktuelle Meister Mannheim (32 Jahre), sowie das Team aus Neuss (30 Jahre) haben schon etwas mehr auf dem Buckel.
Größte Erfolge um die Jahrtausendwende
Anfang der 90er übernahmen die Essener auch eine immer gewichtigere Rolle im Herrentennis und gewannen 1997, nach drei Vizemeisterschaften, endlich die langersehnte erste deutsche Meisterschaft. Bis zum Jahre 2002 folgten drei weitere Titel.
Doch seit dem 15.08.2009 ist erst einmal Schluss mit Erstliga-Tennis. Mit einer 1:5-Niederlage gegen TK Kurhaus Aachen machte man den Gegner zum Meister und verabschiedete sich vorerst aus der Bundesliga, und als wäre das nicht schon bitter genug, verabschiedete sich für die Kulturhauptstadt sportartenübergreifend der letzte erstklassige Club. Aber nicht etwa weil man abstieg, viel mehr lag dies an der wirtschaftlichen Lage des Vereins,wie tennisnet.com bereits berichtete.
„Imageschaden nicht von der Hand zu weisen“
Pressewart Thomas Hüser spricht noch heute davon, dass „der Schaden, den der Club davontrug, noch lange nicht beseitigt“ sei. Auch deshalb solle in Zukunft verstärkt auf eigene Talente geachtet werden: „Ein Hauptaugenmerk gilt demnächst der Jugendarbeit. Wir wollen mehr Talente aus der Region, die sich mit unserem Verein besser identifizieren können und mit denen die Identifizierung für die Zuschauer ebenfalls leichter fällt. Insgesamt wollen wir auch erstmal wieder kleinere Brötchen backen.“ Einzig die Frage, in welcher Liga die 1. Herren-Mannschaft der Essener startet, ist noch ungeklärt und soll in weiteren Gesprächen geklärt werden.
Mit neuem Vorstand in künftige Aufgaben
Seit dem 20. September gibt es für die Führung eben dieser Gespräche und die Bestimmung neuer Zielsetzungen eine neue Führungsriege, die im Kern der alten entspricht, jedoch an den wichtigsten Positionen Veränderungen vorzuweisen hat.
In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde ein neuer Vorstand gewählt. Neuer Vorsitzender ist Andreas Huber, der ohne Gegenstimme in offener Abstimmung gewählt wurde. Ebenfalls einstimmig wurde Dr. Wilfried Roese als 2. Vorsitz gewählt. Die Versammlung wurde vom scheidenden Vorsitzenden Rainald Heinisch einberufen, der sein Amt zur Verfügung stellte und von den Mitgliedern entlastet wurde.
Neue Epoche eingeläutet
Andreas Huber bedankte sich bei seiner Wahl für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und forderte gleichzeitig zu mehr Engagement der Mitglieder im Clubleben auf. „Unsere Anstrengungen gelten der Förderung der Jugendarbeit und der Integration gerade von jungen Familien. Dabei haben wir mit Norbert Papst und Dr. Wilfried Roese zusätzlich zwei Vorstandsmitglieder, die für die wichtige Gruppe der Senioren im Etuf stehen. Es ist gut, dass wir nun ergänzt um zwei erfahrene wie beliebte Mitglieder gemeinsam und als Mannschaft die Aufgaben in der Tennis-Riege anpacken können.“
Das neue Vorstandsteam steht nun vor einem gewaltigen Arbeitsberg, gab jedoch gleich zu Protokoll, dass man nach vorne und nicht mehr zurück schaue. „Im nächsten halben Jahr gibt es einiges zu tun. Ich verstehe mich als Teamplayer und möchte die Arbeit und das Angebot der Tennisriege weiter verbessern", betonte Andreas Huber. Bleibt also abzuwarten, wo und wie gut sich die ehemals erfolgsverwöhnten Essener mit dem neuen Team vor allem auf sportlicher Ebene präsentieren werden.
Die neue Führung der Etuf-Tennisriege auf einen Blick:
1. Vorsitzender: Andreas Huber
2. Vorsitzender: Dr. Wilfried Roese
Platz- und Gerätewart: Norbert Pabst
Kassenwart: Lutz Cardinal von Widdern
Jugendwart: Lars Koslowski
Schriftwartin: Henrike Scheidt
Pressewart: Thomas Hüser
Sportwartin: Sabine Schmitz
Beisitzer: Jörg Handke
Beisitzer: Prof. Dr. Markus Kiefer
(Text:gc; Foto: Etuf Essen)
