Ex-ATP-Chef Chris Kermode - „Eine Weltmeisterschaft am Jahresende funktioniert nicht“

Wer muss weichen - der ATP Cup oder der Davis Cup? Oder können doch beide nebeneinander existieren? Chris Kermode, bis Ende 2019 Chef der ATP, sieht am Ende nur einen Team-Wettbewerb.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 14.12.2020, 16:07 Uhr

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Chris Kermode sieht nur ein großes Mannschafts-Turnier - auch wenn Rafael Nadal 2019/2020 deren zwei gespielt hat
© Getty Images
Chris Kermode sieht nur ein großes Mannschafts-Turnier - auch wenn Rafael Nadal 2019/2020 deren zwei gespielt hat

Als Chris Kermode bei den ATP Finals in London 2018 gemeinsam mit Craig Tiley die Idee des ATP Cups vorgestellt hatte, konnte er sich wohl nicht vorstellen, dass er bei der ersten Austragung Anfang 2020 keine Rolle mehr in der ATP spielen würde. Tatsächlich musste Kermode sein Amt aber vor Beginn der Saison 2020 abgeben, stattdessen leitet nun Andrea Gaudenzi die Organisation, die für den Großteil der professionellen Tennis-Turniere zuständig sind.

Die Premiere des ATP Cups wurde von den meisten Beteiligten als Erfolg verbucht, Novak Djokovic besiegte mit Serbien im Endspiel Rafael Nadal und dessen Spanier. Ob es in wenigen Wochen die zweite Auflage gibt, steht noch in den Sternen. Die ATP würde den Wettbewerb sicherlich gerne durchführen, schon alleine aus finanziellen Erwähnungen.

Kermode lobt Piqué

Der Termin zu Beginn eines Tennisjahres ist jedenfalls unschlagbar. Sagt auch Chris Kermode. Der davon ausgeht, dass der Davis Cup in seiner jetzigen Form - einem End-Turnier mit 18 Nationen im November, nicht neben dem ATP Cup Bestand haben wird. „Ich glaube, es ist verrückt, dass die beiden Events so nah aneinander stattfinden“, erklärte Kermode in The Tennis Podcast. „Das wird sich ändern, auch wenn ich nicht weiß, wie es sich ändern wird. Aber ich glaube, dass sich über die kommenden beiden Jahre eine Lösung finden wird. Ich bin der festen Überzeugung, dass das Turnier zu Beginn eines Jahres gespielt werden sollte. Der Grund dafür ist, dass alle Spieler frisch sind. Es beeinflusst die weitere Turnierplanung der Spieler für den Rest des Jahres nicht.“

Das Davis-Cup-Finalturnier hat 2019 ebenfalls Premiere gefeiert - und gemischte Gefühle hinterlassen. Während die Matches der spanischen Hausherren in Madrid zu Tennisfesten gerieten, war die Stimmung bei vielen der übrigen Partien eher mau. In diesem Jahr hat Organisator Gerard Piqué frühzeitig die Reißleine gezogen. „Er ist sehr smart und ehrgeizig“, sagte Kermode zur Person Piqué. „Logischerweise würde man am Ende einer Saison eine Weltmeisterschaft veranstalten. Aber das funktioniert im Tennis nicht. Weil wir von Anfang Januar das ganze Jahr durchspielen. Der jetzige Termin (für das Davis-Cup-Finalturnier, Anm. d. Red.) ist aus meiner Sicht einfach kein guter.“

von tennisnet.com

Montag
14.12.2020, 20:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 14.12.2020, 16:07 Uhr