Fed-Cup-Kapitän Rainer Schüttler über Alexander Zverev: "Erstes Grand-Slam-Halbfinale längst überfällig“
Neo-Fed-Cup-Kapitän Rainer Schüttler spricht im Interview mit SPOX über die Leistungen von Alexander Zverev bei den Australian Open und streut dem 22-Jährigen dabei Rosen.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
08.02.2020, 11:24 Uhr

Alexander Zverev war die Überraschung der Australian Open. Nachdem es nach den erschreckenden Auftritten des Hamburgers beim ATP Cup Kritik gehagelt hatte, rechneten nur wenige Experten mit einem guten Abschneiden des 22-Jährigen bei den Australian Open. Doch "Sascha“ Zverev belehrte seine Kritiker eines Besseren, bereitete sich akribisch auf das erste Grand Slam des Jahres vor und konnte am Ende bis ins Halbfinale vordringen. In der Vorschlussrunde war dann Endstation gegen einen stark aufspielenden Dominic Thiem.
Es folgte großes Lob für diese Wandlung von Alexander Zverev, in die sich nun auch Neo-Fed-Cup-Kapitän Rainer Schüttler im Interview mit SPOX einreiht. "Ich habe mitbekommen, dass Sascha dann wirklich unfassbar hart trainiert haben muss, um gerade im Aufschlag wieder den Rhythmus zu finden – das ist ihm offensichtlich hervorragend gelungen“, so der 43-Jährige. So kam für Schüttler der Einzug in die Vorschlussrunde bei den Australian Open schon etwas überraschend, generell sei das erstmalige Vordringen in ein Grand-Slam-Halbfinale aber längst überfällig gewesen.
"Er ist viel zu gut, als dass er keines gewinnt“
Den Zenit habe Alexander Zverev nun aber bei weitem nicht erreicht, ist Schüttler überzeugt: "Sasha ist ein guter Typ und ein mega Spieler. Er wird seinen Weg gehen und auch irgendwann ein Grand Slam gewinnen. Er ist viel zu gut, als dass er keines gewinnt.“ Vor der Konkurrenz habe Schüttler aber gleichwohl großen Respekt: "Sascha, Tsitsipas, Medvedev, die liegen alle so eng beieinander. Thiem ist erst 26, Kyrgios müssen wir auf der Rechnung haben. Dies Gruppe wird sich einen schönen Konkurrenzkampf liefern.“ Weiters rechnet Schüttler auch Felix Auger-Aliassime, Denis Shapovalov und Andrey Rublev künftig gute Chancen aus.
Noch gelang es dieser neuen Generation rund um Alexander Zverev aber nicht, die "Big Three“ vom Grand-Slam-Thron zu stoßen, auch bei den Australian Open behielt Novak Djokovic die Oberhand. Und genau diesen bewundere Schüttler sehr: "Es ist extrem faszinierend, zu sehen, wie Novak sein Spiel innerhalb eines Matches umstellen kann, wenn er mit seiner Taktik nicht so durchkommt. Novak ordnet alles dem Erfolg unter, das zeichnet ihn aus. Er hat schon mit sieben Jahren ein Interview gegeben und gesagt, dass er die Nummer eins werden will“, so Schüttler gegenüber SPOX. Nummer eins ist Djokovic auch nun wieder, nachdem er mit seinem Finalsieg über Dominic Thiem Rafael Nadal an der Spitze abgelöst hat.
