Federer-Coach Ivan Ljubicic: Keine Hinweise auf einen Rücktritt
Einerseits hat Roger Federer die durch die Corona-Pandemie bedingte Pause bestens genutzt, um seine Verletzung am Knie behandeln zu lassen. Dennoch könnte dem bald 39-jährigen Schweizer die Zeit davon rennen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
02.05.2020, 12:43 Uhr

Aus sportlicher Sicht hat man von Roger Federer in den vergangenen Wochen zwei Dinge gesehen: zunächst postete der Schweizer ein paar Trickschläge gegen die Wand, aufgenommen während in seiner Heimat noch mit spontanem Schneefall zu rechnen war. Wenige Tage später dann die solide Volleyvorstellung mit exquisiter Kopfbedeckung, die weltweit viele Nachahmer gefunden hat.
Das alles lässt aber noch keine Rückschlüsse zu, ob Federer nach seinem Eingriff am Knie theoretisch bald wieder einsatzfähig wäre. Severin Lüthi hat am Mittwoch bei „Kasi Live“ davon gesprochen, dass die ersten sechs Reha-Wochen von Federer optimal verlaufen wären, danach gab es wohl leichte Komplikationen. Die Frage einer schnellen Rückkehr stellt sich aber ohnehin nicht: Selbst wenn am 13. Juli der Spielbetrieb auf der ATP-Tour wieder aufgenommen werden sollte - wovon eigentlich niemand ausgeht - so würde sich Federer mit ganz großer Wahrscheinlichkeit nicht auf Sand begeben.
Ljubicic sieht Routiniers im Vorteil
Wichtiger ist da schon die Langzeitperspektive. Und da ist Ivan Ljubicic, neben Lüthi zweiter Coach an der Seite von Federer, so schlau wie vor Beginn der Corona-Krise. „Für uns ändert sich nicht viel“, erklärte der Kroate in einem Interview mit Sky Sport Italia. „Das Programm ist dasselbe wie es auch ohne Virus gewesen wäre.Wir haben noch nicht über 2021 gesprochen. Die Zeit hält sicherlich nicht an, und er wird im kommenden Jahr 40 sein, aber er hat noch nicht auf einen möglichen Rücktritt hingewiesen.“
Nach seiner letzten längeren Pause im Jahr 2016 war Federer fulminant mit dem Gewinn der Australian Open 2017 zurückgekommen, mit Ljubicic in seiner Box. Der Kroate, früher selbst die Nummer drei der Welt, glaubt auch diesmal, dass die arrivierten Spieler die Pause besser verkraften werden. „Wahrscheinlich werden diejenigen mit mehr Erfahrung die Rückkehr auf die Tennisplätze besser bewältigen, aber in Wahrheit wissen wir nicht, was passiert. Die Spieler wollen eigentlich durchgehend spielen, und die Resultate in Australien, die nach nur einem Monat Pause oft Überraschungen bringen, beweisen das Jahr für Jahr.“
