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Federer und Nadal auf der Senior-Tour?

Roger Federer hat im Rahmen des Laver Cups in San Francisco erstmals öffentlich über eine mögliche gemeinsame “Fedal-Tour” mit Rafael Nadal gesprochen. Was als spontane Antwort begann, entpuppte sich als erstaunlich konkreter Gedanke…

von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet: 19.09.2025, 10:57 Uhr

Rafael Nadal und Roger Federer in Miami (2017)
© Getty Images
Rafael Nadal und Roger Federer in Miami (2017)

Auf die Frage, ob er sich eine Seniorentour mit Rafael Nadal vorstellen könne, zögerte Roger Federer keine Sekunde: “Warum nicht? Ich liebe Rafa”, grinste der 20-fache Grand-Slam-Sieger und ließ deutlich erkennen, dass es sich dabei nicht nur um eine Höflichkeitsfloskel handelte. Federer betonte, dass er seit Monaten regelmäßig trainiere, zuletzt mehrere Stunden am Stück in Los Angeles und San Francisco. Dass er sich körperlich weiterhin auf hohem Niveau hält, verleiht seiner Idee eine unerwartete Ernsthaftigkeit: Es ginge nicht um Schaulaufen, sondern um Tennis auf echtem Wettkampfniveau.

Kein “Seniorentennis”

Gleichzeitig machte Federer klar, dass er den Begriff “Seniorentour” kategorisch ablehnt. Das habe weniger mit Eitelkeit als mit Respekt vor dem Spiel zu tun. “Seniorentennis klingt für Profispieler schrecklich, irgendwie unecht”, sagte er und schlug vor, stattdessen eine “Fedal-Tour” zu schaffen, ein Format, das Nostalgie ebenso wie neue Energie freisetze. Diese Haltung verrät viel über Federers Selbstverständnis: Er sucht Wege, die eigene Ära kreativ weiterzugestalten, ohne sie zu einem musealen Relikt verkommen zu lassen.

Die Verbindung zur Laver Cup-Idee

Bemerkenswert ist, dass Federer die Idee direkt mit dem Ursprung des Laver Cups verknüpfte. Damals wollte er eine Plattform schaffen, die frühere Größen des Sports ins Licht rückt und zugleich neue Generationen inspiriert. In der Idee der “Fedal-Tour” findet man dasselbe Prinzip widergespiegelt. Statt sich auf den Mythos vergangener Erfolge zu beschränken, will Federer die frühere Rivalität als treibende Kraft für ein mögliches neues Formate nutzen. Rein hypothetisch natürlich.

Remake der Champions-Tour

Federer verwies darauf, dass es mit der ehemaligen “Champions-Tour” bereits einmal einen Versuch gegeben habe, frühere Stars im Turniermodus zu zeigen. Die Zeit sei heute allerdings reifer für ein solches Projekt. Das Publikum, so seine Überzeugung, habe Appetit darauf, die großen Namen von einst noch einmal in Aktion zu erleben. Indem Federer Nadal in diese Vision einbindet, schlägt er eine Brücke zwischen einer der größten Rivalitäten seiner Generation und einer möglichen neuen Bühne für Tennislegenden – eine, die Geschichte und Gegenwartsvision miteinander verbindet.

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von Isabella Walser-Bürgler

Freitag
19.09.2025, 13:16 Uhr
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