Federers Ex-Coach überzeugt: Sinner und Alcaraz noch nicht auf Niveau der Big Three

John McEnroe hatte zuletzt behauptet, Carlos Alcaraz und Jannik Sinner hätten sogar einen jungen Rafael Nadal, Federer oder Djokovic in Bestform schlagen können. Federers Ex-Coach Ivan Ljubicic hält diese Einschätzung jedoch für maßlos übertrieben.

von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet: 19.07.2025, 10:50 Uhr

Sinner und Alcaraz: Das Maß aller Dinge?
© Getty Images
Sinner und Alcaraz: Das Maß aller Dinge?

McEnroe hatte nach dem epischen Roland‑Garros‑Finale zwischen Carlos Alcaraz und Jannik Sinner erklärt, beide Spieler seien sogar “favoured to beat Nadal, at his best”. Soll heißen: Sie würden jederzeit einen jungen, dominanten Nadal auf Sand besiegen. Ähnliches gelte für Federer und Djokovic auf allen Belägen. Ausschlaggeben für McEnroe war dabei die Aggressivität und spielerische Strategie von Alcaraz und Sinner.

Der ehemalige Coach von Federer, Ivan Ljubicic, bezeichnete McEnroes Einschätzung nun schlicht als Unsinn. Er betonte, dass McEnroe hier stark übertreibe und die beiden Youngsters noch nicht annähernd auf demselben Level wie ein Federer, Nadal oder Djokovic in ihrer Prime spielen würden. Zwar räumt Ljubicic ein, dass die nächste Generation stetig Fortschritte mache, doch von einer Ebenbürtigkeit könne noch keine Spur sein. Gerade die beiden Finale in Paris und Wimbledon hätten bei aller Qualität gezeigt, dass beide Spieler in wesentlichen Bereichen noch Raum für Verbesserung hätten.

Ljubicic verweist in seiner Argumentation explizit auf die Qualität der Höchstleistungen, wie sie die Big Three abzurufen imstande waren. Er habe sich beispielsweise alte Duelle aus den Jahren 2005, 2008 oder 2015 zwischen Federer und Nadal angesehen. Sein Fazit: “Das war einfach nur unglaubliches Tennis!” Damit unterstreicht er, dass die Stars von heute erst noch beweisen müssen, ob sie sie in der Zukunft zu echten Stars der Vergangenheit werden könnten.

Alcaraz und Sinner haben von den letzten acht Grand-Slam-Titeln insgesamt sieben gewonnen (Alcaraz drei, Sinner vier). Ihre epischen Duelle in Roland Garros (fünf Stunden 29 Minuten) und in Wimbledon (vier Sätze) untermauern ihr Ausnahmetalent. Doch laut Ljubicic ist damit erst Grundlegendes geleistet. Die neue Generation werde schließlich immer höher in den Himmel gelobt als die letzte. Indes zeigt sich Ljubicic bei aller Zurückhaltung dennoch optimistisch gegenüber des Potenzials von Alcaraz und Sinner. “Wir haben ihr Bestes sicher noch nicht gesehen”, meint er.

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