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Fedorczuk gegen Vanella um ersten HTT Grand Slam Titel

Mit den beiden HTT Grand Slam Final-Debütanten Luca Vanella und Philipp Fedorczuk geht am Mittwoch A...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 25.01.2023, 15:18 Uhr

Mit den beiden HTT Grand Slam Final-Debütanten Luca Vanella und Philipp Fedorczuk geht am Mittwoch Abend (Live im Ticker ab 20:00 Uhr auf hobbytennistour.at) die in jeder Hinsicht großartige 32. Ausgabe der HTT Australian Open 2023 zu Ende. Für die Nachfolge des von der HTT zurückgetretenen Vorjahressiegers Nick Ihlenfeld bewerben sich der erst 18jährige Philipp Fedorczuk nach einer hochklassigen und kraftraubenden halbfinalen Dreisatz-Schlacht und einem 7:6, 6:7, 6:3 Erfolg über Sebastian Wojta, sowie Italiens Luca Vanella, der seine Final-Qualifikation im zweiten Semifinale gegen Rumäniens letzte verbliebene Titelhoffnung Emanuel Gal mit einem verhältnismäßig glatten 6:3, 6:4 Erfolg unter Beweis stellte. Damit stehen mit Fedorczuk (HTT Nr. 174) und Luca Vanella (HTT Nr. 292) zum ersten Mal in der über drei Jahzehnte langen Geschichte der HTT AO Open zwei Spieler mit einem Ranking jenseits der Top 100 im Finale. Ein Bericht von C.L

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Luca Vanella schreibt mit Sieg über Emanuel Gal weiteres Kapitel der azurblauen Erfolgsgeschichte auf der Hobby Tennis Tour

Italiens Tennis ist zu Beginn der neuen Saison auf der Hobby-Tennis-Tour weiter gewaltig im Aufwind. Nachdem die Squadra Azzurra vor einer Woche beim HTT Cup im UTC La Ville mit Stefano Cotugno und dem Südtiroler Dorian Falk das Endspiel erreicht hatte, und erst dort hauchdünn an Titelverteidiger Großbritannien scheiterte, schreibt dieser Tage ein hochtalentierter, bislang aber noch selten seriös auftretender Italiener mit dem klingenden Namen Luca Vanella das nächste Kapitel der azurblauen Erfolgsgeschichte. Der 20jährige, der spätestens mit seinem Erfolg im Viertelfinale über HTT Branchen-Primus Damian Roman ins Rampenlicht der HTT getreten ist, schlug am Dienstag Abend im Semifinale seinen Kumpel und ehemaligen Clubkollegen vom Alt Erlaaer TC Emanuel Gal überraschend deutlich mit 6:3, 6:4, und nahm damit binnen 24 Stunden die zweite große rumänische Titelhoffung aus dem Turnier. Die derzeit heißeste italienische HTT Aktie am Markt, hatte sich mit je einem Break zu Beginn und am Ende des ersten Durchgangs mit 6:3 die 1:0 Satzführung gesichert, und Selbstvertrauen für die “battle” um das erste vakante HTT Australian Open Finalticket getankt.

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Vanella als erster Italiener in einem HTT Grand Slam Finale

In Satz Nr. 2 des halbfinalen Duells der beiden süd(ost)europäischen Temperamentsbündel ging es dann doch deutlich enger zu, zumal sich sowohl Vanella als auch Gal auf ihren gewaltig funktionierenden  Aufschlag verlassen konnten. Mit dem Service ging es bis 4:4, ehe Gal mit einer Doppel-Break-Chance im neunten Game die riesige Möglichkeit vor der Brust hatte, die Partie in einen dritten Satz zu verschieben. Stattdessen rettete sich der Italiener zum 5:4, und schlug kurz darauf mit dem allesentscheidenden Break zum 6:4 zu. Damit steht Vanella als erster italienischer Spieler der HTT Open Ära seit 1990 im Endspiel eines HTT Grand Slam Turniers. Dazu hat es der Youngster aus Bella Italia als aktuelle Nr. 292 des HTT Computer-Rankings als Spieler mit dem dritthöchsten Ranking bei einem der insgesamt 125 HTT Grand Slam Events der Historie ins Finale geschafft. Nur Diego Laporta als Nr. 391 bei den HTT French Open 2019 und Nick Ihlenfeld als Nr. 294 bei der letztjährigen HTT Australian Open Ausgabe hatten es mit einem höheren Ranking in ein HTT Major-Finale geschafft. “Die Freude ist riesengroß. Es hat wieder mächtig Spaß gemacht, ich bin aber doch überrascht, es hier bei diesem stark besetzten Turnier ins Finale geschafft zu haben”, strahlte der Sieger.

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Fedorczuk ringt Wojta in drei Sätzen nieder

Im Endspiel bekommt es Vanella im Kampf um den ersten italienischen HTT Grand Slam Titel überhaupt mit dem erst 18jährigen Philipp Fedorczuk vom TC Kalksburg zu tun, der sich in einem mehr als zweieinhalb Stunden dauernden Kraftakt gegen Sebastian Wojta mit 7:6, 6:7, 6:3 durchsetzen, und das zweite Final-Ticket ergattern konnte. Mit dem Aufschlag ging es vorerst im ersten Heat bis 4:4, ehe beide Spieler mit je einem doppelten Aufschlagverlust ins Tie-Break mussten. Dort hatte Fedorczuk nach rascher 5:1 Zwischenführug schließlich mit 7:4 das bessere Ende für sich. Entschieden war die spannungsvolle und auf hohem Niveau geführte Semifinal-Begegnung der beiden HTT-Jungstars deshalb aber noch lange nicht. Wojta fightete unterstützt von seiner Freundin und Papa Andi zurück, und behielt auch die Nerven, als Fedorczuk nach gelungenem ersten Break im zweiten Satz zum 6:5 wie der sichere Sieger aussah. Wojta schaffte das Re-Break zum 6:6, und im Tie-Breaker mit 7:5 den verdienten Satzausgleich. Die Entscheidung in Sachen Finaleinzug fiel dann im Finish des dritten Satzes, als Fedorczuk das Break zum 5:3 nach zwei leichten Wojta-Fehlern von der Grundlinie gelang, und der Jungstar im Anschluss das Match heimservierte. “Hier im Finale zu stehen ist eine coole Sache. Jetzt geht es im Finale gegen den Luca. Das wird interessant, denn wir kennen uns seit wir 10 Jahre alt waren. Wir haben früher extrem viel gemeinsam trainiert. Das wird spannend”, so Fedorczuk, der aber so wie Vanella riesigen Respekt vor dem anstehenden Endspiel hat. Kein Wunder, haben doch beide Final-Debütanten auf Grand-Slam-Ebene noch überhaupt keine Erfahrung mit Best of Five Angelegenheiten. Und als allgemeine Warnung haben beide den Fall Graski im Kopf, der im vergangenen Sommer im Endspiel der HTT French Open gegen Vinzenz Wutzl eine 2:0 Satzführung und ein 4:1 im dritten Durchgang aufgrund eines körperlichen Einbruchs noch aus der Hand gab.

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von Claus Lippert

Mittwoch
25.01.2023, 14:56 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.01.2023, 15:18 Uhr