French Open 2020: „Maschine“ Altmaier kennt nächsten Gegner Berrettini noch aus Future-Zeiten
Daniel Altmaier hat sensationell die dritte Runde der French Open 2020 erreicht. Dort wartet ab 11 Uhr auf dem Court Philippe-Chatrier mit Matteo Berrettini ein Spieler, dem der Deutsche auf niedrigerem Level schon begegnet ist.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
02.10.2020, 23:14 Uhr

Daniel Altmaier durchlebt gerade eine rapide Wachstumsphase. Eigentlich wie aus dem Nichts steht er Deutsche nach überstandener Qualifikation in der dritten Runde der French Open 2020, hat nun Matteo Berrettini vor seiner Brust. Der Einzige, der davon nicht überrascht zu sein scheint, ist Altmaier selbst. Im Grunde genommen habe er nur die Anweisungen seines Coaches befolgt - und der hatte ihm, grob zusammengefasst, gesagt, dass für ihn alles möglich sei. Auch ein Sieg gegen Jan-Lennard Struff.
Altmaier nach seinem Erfolg gegen den Warsteiner wörtlich: „Ich habe angefangen daran zu glauben, nachdem ich meine erste Runde gewonnen habe. Weil ich gehe gegen jeden Spieler der Welt auf den Platz um zu gewinnen. Und ich weiß, dass ich mich mit meinem Spiel, vor allem wie im dritten Satz, nicht verstecken muss. Ich muss halt jeden Tag versuchen zu performen. Dann kann ich die Leute und sogar einen Struff ganz gut dominieren.“
Keine leichte Ausgangsposition für Struff
Für seinen Gegner sei es nicht einfach gewesen, schließlich sei der als Topfavorit ins Match gegangen. Das habe er selbst auch schon auf Challengern erlebt. Da hätte man von ihm, Altmaier, gesagt, das musst Du eigentlich gewinnen. Gegen Struff wäre es essentiell gewesen, dass er den Kampf angenommen habe. Das hat den 22-Jährigen in der Weltrangliste schon einmal auf ein Karrierehoch gebracht: Stand jetzt würde der Computer Altmaier auf Rand 144 ausspucken, eine Verbesserung von 42 Rängen gegenüber der Situation vor Beginn der French Open.
Daniel Altmaier war also auf seinen Gegner bestens vorbereitet. Und reagierte auch auf Ubaldo Scanagatta, die italienische Reporterlegende, schlagfertig. Der hatte Altmaier gleich mit entwaffnender Ehrlichkeit darum gebeten, seinen Spielstil zu beschreiben, weil: „Ich habe Sie noch nie spielen gesehen.“ Die Replik Altmaiers: „Sie sollten sich ein paar Highlights ansehen, dann wissen Sie sehr schnell, was meine besten Schläge sind. Ich möchte der Spielgestalter auf dem Platz sein. Ich bin eine Maschine.“
Berrettini bei Futures getroffen
„Ubi“ wollte allerdings auch die Einschätzung Altmaiers zu Lorenzo Musetti wissen, dem 18-jährigen Italiener, der zuletzt das ATP-Masters-Turnier in Rom mit Siegen etwa gegen Stan Wawrinka aufgemischt hat. Er habe gegen Musetti auf Challenger-Ebene zweimal gespielt, zunächst in Triest glatt verloren, in Cordenons wenig später aber Revanche genommen. Musetti könne viele verschiedene Dinge auf dem Tennisplatz anstellen, so Altmaier.
Seinen nächsten Gegner kennt Daniel Altmaier noch aus Future-Zeiten: Matteo Berrettini kenne er gut, weil er vor seiner langwierigen Verletzung wie Berrettini auch um Weltranglisten-Platz 300 gestanden habe. Jetzt rangiere sein Kontrahent natürlich viel höher als er. Aber auch gegen Berrettini sei Vieles möglich.
Hier das Einzel-Tableau bei den French Open 2020