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French Open 2020: Tsitsipas, Rublev, Shapovalov - die Ex-NextGen zeigt Biss

Stefanos Tsitsipas, Andrey Rublev und Denis Shapovalov gehören nicht mehr zur ganz jungen Generation der ATP-Tour. Am Dienstag haben alle drei mitreißende Partien gewonnen - von denen eine sogar ziemlich auf der Kippe stand.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 30.09.2020, 00:23 Uhr

Stefanos Tsitsipas hat zu sich gefunden
© Getty Images
Stefanos Tsitsipas hat zu sich gefunden

Stefanos Tsitsipas und Denis Shapovalov haben in jüngerer Vergangenheit Matches verloren, die sie gewinnen hätten können (Tsitsipas in Hamburg gegen Andrey Rublev, Shapovalov in Rom gegen Diego Schwartzman), ja, sogar gewinnen hätten müssen (Tsitsipas bei den US Open gegen Borna Coric). „Ungewöhnlich“ seien diese Pleiten gewesen, erklärte Tsitsipas nach seinem Fünf-Satz-Erfolg gegen Jaume Munar am Dienstag, nachdem er erstmals in seiner Karriere einen Zwei-Satz-Rückstand aufgeholt hatte. Er wolle aus diesen Niederlagen lernen, zum Auftakt der French Open 2020 ist ihm dies einigermaßen gut gelungen.

Denn wie auch Denis Shapovalov, der sich gegen Gilles Simon in vier Sätzen behaupten konnte, musste sich Tsitsipas trotz des großen Defizits nicht ernsthaft mit dem Gedanken auseinandersetzen, schon in Runde eins seinen Abschied von den French Open 2020 zu nehmen. So wie weniger als 24 Stunden zuvor Daniil Medvedev auf dem selben Court gegen Marton Fuscovics. Der Start ging dem regierenden ATP-Weltmeister eigentlich locker von der Hand, Tsitsipas führte gleich mit einem Break. Danach profitierte Munar auch von der Ungeduld seines Gegners. Er habe sich irgendwann gefragt, warum er so viel riskiert habe, erzählte Tsitsipas in seiner Pressekonferenz also. Und für sich selbst die richtige Lösung gefunden.

Rublev - „Ich hatte so viel Glück“

Andrey Rublev wiederum könnte in einer bestimmten Situation an den Sonntag in Hamburg zurückgedacht haben: Als sein Gegner Sam Querrey nämlich bei 5:3 im dritten Satz auf das Match servierte. Rublev nahm die letztmöglich Ausfahrt, bog doch noch auf die Siegerstraße ein. Und gab zu Protokoll, dass er so nervös wie ganz selten gewesen sei. Kaum in der Lage, sich schnell über den Court zu bewegen, und das vom ersten Ballwechsel an. „Ich hatte heute einfach so viel Glück. Es ist, als hätte ich ein zusätzliches Geschenk bekommen.“

Festzuhalten bleibt dennoch: Nur zwei Tage, nachdem sie in Hamburg bis zum letzten Punkt alles gegeben haben, stehen Tsitsipas und Rublev bei den French Open in Runde zwei. Mit lösbaren Aufgaben: Tsitsipas darf mal wieder gegen Pablo Cuevas ran, Rublev gegen Alejandro Davidovich Fokina.

Shapovalov könnte im Achtelfinale auf Tsitsipas treffen

Denis Shapovalov hat sich mit Simon nur vier Sätze gegeben. Der Höhepunkt der Aufregung bestand wohl in einer minutenlangen Diskussion des Franzosen mit Stuhlschiedesrichterin Marijana Veljovic, die einen Ball des Kanadiers für gut befand. Interessanterweise aber bekundete, dass sie zwischen dem Ballabdruck und der Linie sehr wohl einen kleinen Zwischenraum ausmachte. Dass Simon damit nicht gut leben konnte, überrascht nicht. Interessant wäre diese Situation sicherlich auch vor 15.000 französischen Zuschauern auf den Tribünen des Court Philippe-Chatrier zu beobachten gewesen.

Auch Shapovalov darf sich nun mit einem Spanier messen, Roberto Carballes Baena wartet auf den Linkshänder, seit vergangenem Montag erstmals Mitglied der Top Ten der ATP-Weltrangliste. Weit entfernt liegen die drei ehemaligen #NextGen-Stars im Tableau übrigens nicht: Shapovalov könnte im Achtelfinale auf Tsitsipas treffen, sollte Rublev das Viertelfinale erreichen, stünde er für den Sieger dieses Matchups bereit.

Hier das Einzel-Tableau der Männer

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Tsitsipas Stefanos

von Jens Huiber

Mittwoch
30.09.2020, 08:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.09.2020, 00:23 Uhr

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