French Open 2021: Nach traumhaftem Donnerstag der DTB-Asse warten nun Federer, Schwartzman und Alcaraz
Philipp Kohlschreiber, Dominik Koepfer und Jan-Lennard Struff sind Alexander Zverev nach überzeugenden Auftritten in die dritte Runde der French Open gefolgt. Die nächsten Gegner des Trios haben es allesamt in sich.
von SID/red
zuletzt bearbeitet:
03.06.2021, 22:06 Uhr

Routinier Philipp Kohlschreiber jubelte über einen "traumhaften" Tennis-Tag, Dominik Koepfer fieberte schon seinem Duell mit Roger Federer entgegen und Jan-Lennard Struff machte die Erfolgsstory schließlich perfekt: Erstmals seit 1993 stehen vier deutsche Männer in der dritten Runde der French Open. Damals waren dies sogar fünf, nämlich Michael Stich, Patrik Kühnen, Carl-Uwe Steeb, Marc-Kevin Göllner und Bernd Karbacher.
Am einem erstaunlichen fünften Turniertag in Paris, an dem sich Alexander Zverev bereits auf den Kampf ums Achtelfinale vorbereite, klappte bei den Spielern des Deutschen Tennis Bundes (DTB) so gut wie alles. "Wir reden hier über den Anfang der 90er und haben jetzt 2021. Ein sehr guter Tag", sagte Boris Becker bei Eurosport: "Die Ergebnisse konnte man so nicht erwarten."
Auch Kohlschreiber sprach von einem "Super-Tennistag, ich habe mein mein Spiel von Anfang bis Ende durchgezogen", sagte der langjährige Davis-Cup-Spieler, der mit einem 6:3, 7:6 (7:4), 4:6, 6:1 gegen den Australian-Open-Halbfinalisten Aslan Karatsev den Anfang machte. Kohlschreiber erlebt am Bois de Boulogne so etwas wie seinen zweiten Tennis-Frühling, freute sich aber auch über das gesamte gute deutsche Abschneiden - zumindest auf Seite der Männer.
Koepfer schwärmt vom Teamgeist
"Wir sind ein super Team. Ist doch toll, wenn wir bei den größten Turnieren auch die Leistung abrufen", sagte er. Seinen Beitrag dazu leistete Koepfer - und zwar rundum überzeugend. Der 59. der Weltrangliste besiegte den in Roland Garros an Nummer 30 gesetzten Taylor Fritz aus den USA mit 6:3, 6:2, 3:6, 6:4 und schaffte erstmals den Sprung in die dritte Runde. "Ich spiele die großen Turniere jetzt zum zweiten Mal und ich habe immer mehr das Gefühl, dass ich hier hingehöre", sagte Koepfer: "Ich glaube an mich und die Resultate kommen."
Jan-Lennard Struff rundete den Tag mit einem 7:5, 7:6 (1), 6:4 gegen Facundo Bagnis ab und winkte dem Publikum nach dem Matchball erschöpft, aber glücklich zu. 2019 erreichte er bereits schon einmal das Achtelfinale, nun besteht die Chance gegen Carlos Alcaraz (Spanien). Damit kommt es nicht zur Neuauflage des Finales von München vor wenigen Wochen. Denn der spanische Jungstar nahm Nikoloz Basilashvili sicher in drei Sätzen aus dem Wettbewerb. Basilashvili hatte in München das Endspiel gegen Struff gewonnen.
Kohlschreiber fiebert unterdessen auf ein Duell mit dem argentinischen Sandplatzspezialisten Diego Schwartzman (Nr. 10) hin - und Koepfer hat gar das ganz große Los gezogen, ein Duell Grand-Slam-Rekorchampion Federer (Schweiz). "Das ist großartig. Ich habe noch nie mit ihm trainiert oder gegen ihn gespielt", sagte Koepfer: "Ich will ihm einen Kampf liefern und versuchen zu gewinnen." Sagte Koepfer in großer Vorfreude und untrüglicher Antizipation - denn zur Zeit der Pressekonferenz des Deutschen hatte Federer gerade mal den ersten Satz gegen Marin Cilic gewonnen.
Hier das Einzel-Tableau in Roland Garros