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French Open 2022: Die Night Sessions - morgen sind die Frauen dran

Rafael Nadal wird heute in der Night Session in Roland Garros gegen Corentin Moutet antreten. Es ist das dritte Mal bei drei Gelegenheiten, dass zwei Männer die Abendschicht auf dem Court Philippe-Chatrier bestreiten. Morgen dürfen Alizé Cornet und Jelena Ostapenko aufspielen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 25.05.2022, 15:19 Uhr

Je später der Abend, desto leerer die Ränge - Lorenzo Musetti am Dienstag in Paris
© Getty Images
Je später der Abend, desto leerer die Ränge - Lorenzo Musetti am Dienstag in Paris

Von Jens Huiber aus Roland Garros

Amélie Mauresmo hatte sich früh im vierten Satz des Abschiedsmatches von Jo-Wilfried Tsonga am Dienstag nah am Court Philippe-Chatrier postiert. Die Turnierdirektorin, Nachfolgerin von Guy Forget, wollte bei den ersten Gratulanten sein, die Tsonga in den Ruhestand schicken. Eine traurige, irgendwie aber auch schöne Aufgabe. Etwas heikler gerät für Mauresmo und ihr Team da die Frage, wer denn den Hauptakt für die Abendveranstaltung im größten Stadion des Stade Roland Garros geben soll.

Am heutigen Mittwoch könnte man von einem „No Brainer“ sprechen: Da ist der 13-malige Champion Rafael Nadal gegen einen Lokalmatador, Corentin Moutet, vorgemerkt. Ein ähnlich spannendes Match wie am Dienstag zwischen Stefanos Tsitsipas und Lorenzo Musetti ist zwar nicht zu erwarten, garantiert aber: drei Sätze Tennis-Unterhaltung. Wenn keine Verletzung dazwischen kommt.

Swiatek zum dominant?

Nun wurde in den vergangenen Tagen in den sozialen Medien hier und da schon mal die Frage aufgeworfen, wann denn Mauresmo für Gleichberechtigung der Geschlechter am Abend sorgen würde. Schließlich hätte es niemand mehr verdient, strahlender ins Schaufenster gestellt zu werden als Iga Swiatek. Die Siegerin von 2020 und Dominatorin der letzten Monate hat allerdings die für ihre Gegnerinnen unangenehme Angewohnheit, ihre Matches eher kurz zu halten. In Runde eins gegen Lesia Tsurenko benötigte Swiatek lediglich 54 Minuten und gab dabei nur zwei Spiele ab.

Das ist nicht jene Show, für die ein großer Streaming-Anbieter in Frankreich die Rechte eingekauft hat. Abgesehen von einer weiteren Einnahmequelle für den französischen Tennisverband der Hauptgrund dafür, dass es die Night Sessions überhaupt gibt. Wenn die Angelegenheit nach einer Stunde schon wieder vorbei ist, bleibt ein murrendes Grundrauschen der zahlenden Kundschaft nicht aus.

Am Donnerstag wird diese Theorie nun einer ersten Probe unterzogen. Da sind Alizé Cornet und Jelena Ostapenko avisiert. Ostapenko, Siegerin bei den French Open 2017, spielt zwar schnell, ein gutes Stündchen sollte aber schon an Abendunterhaltung drin sein.

Abendliche Frische in Paris

Vergleiche mit den anderen Majors sind schwierig: Mit der Startzeit von 20:45 Uhr liegen die French Open weit hinter den US Open und Australian Open, wo die Night Session spätestens um halb acht angepfiffen wird. Dafür steht in Roland Garros nur ein Match auf dem Programm, in Melbourne und New York City sind es bis tief in die zweite Woche hinein zwei. Und das unter sommerlichen Bedingungen. Wer in Paris zum Nachtschwärmer wird, sollte gut ausgerüstet kommen. Ein T-Shirt alleine wird den abendlichen Temperaturen am Bois de Boulogne nicht gerecht.

Was also tun? In der Tagessitzung auf dem Chatrier nur nich zwei anstelle von drei Partien ansetzen? Das würde den gesalzenen Eintrittspreisen, die in der Regel mindestens dreistellig sind, nicht gerecht werden. Gleich zwei Frauen-Matches am Abend einplanen? Dann könnten sich bis zu sechs Sätze und Endzeiten in den frühen Morgenstunden ergeben. Das käme bei Fans, TV und vor allem den Spielerinnen nicht gut an. Amélie Mauresmo hat also einiges zu überdenken. Da kommt eine relativ einfache, wiewohl bewegende Verabschiedung wie jene von Jo-Wilfried Tsonga gerade recht. Und am Donnerstag versucht man es mal mit einem Match aus dem Frauen-Tableau.

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von Jens Huiber

Mittwoch
25.05.2022, 15:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.05.2022, 15:19 Uhr

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