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French Open 2022: Rafael Nadal - Der Sandplatzgott setzt sich ein weiteres Denkmal

Zum bereits 14. Mal in seiner Karriere krönte sich Rafael Nadal zum König von Roland Garros. Dabei waren die Voraussetzungen in diesem Jahr so ungünstig wie noch nie.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 05.06.2022, 19:25 Uhr

Rafael Nadal durfte sich über seinen 14. Triumph in Paris freuen
© Getty Images
Rafael Nadal durfte sich über seinen 14. Triumph in Paris freuen

Er hat es schon wieder getan: Zum sage und schreibe 14. Mal in seiner Laufbahn sicherte sich Rafael Nadal bei den French Open in Paris den Titel und brachte in der ewigen Grand-Slam-Bestenliste somit auch etwas Abstand zwischen sich und Novak Djokovic bzw. Roger Federer. Nadal hält nun bei 22 Major-Trophäen, seine beiden Verfolger bei jeweils 20.

Doch daran - das darf man zumindest aus früheren Aussagen des Spaniers schließen - wird Nadal im Augenblick des Triumphs wohl keinen Gedanken verschwenden. Zu emotional und beschwerlich war der Weg des 36-Jährigen in diesen Tagen von Roland Garros, um sich nun mit derartigen Statistiken zu beschäftigen.

Nadal spielt mit betäubtem Fuß

Denn das Müller-Weiss-Syndrom - also das Absterben von Knochenteilen am Kahnbein des Fuß - erschwerte Nadal auch in der französischen Hauptstadt das Leben. "Mein schlimmster Moment in diesem Turnier war nach meinem Zweitrundenmatch gegen Moutet. Ich konnte nicht mehr laufen. Ich musste meinen Fuß betäuben lassen, um weitermachen zu können", erklärte der Spanier nach seinem souveränen Finalerfolg über Casper Ruud gegenüber dem französischen Fernsehen.

In der kommenden Woche wird Nadal daher einen neuen Behandlungsansatz wählen, um die Schmerzen im linken Fuß einigermaßen unter Kontrolle halten zu können. "So kann ich nicht weitermachen, ich muss eine Lösung finden", erklärte der Weltranglistenfünfte, der bei der Siegerehrung verkündet hatte, weiterkämpfen zu wollen.

Blickt man auf die French Open zurück, so klingt das für seine Gegner wie eine gefährliche Drohung. Mit Felix Auger-Aliassime, Novak Djokovic, Alexander Zverev und Casper Ruud schlug Nadal gleich vier Top-Ten-Spieler und feierte somit angesichts der Umstände einen seiner wohl emotionalsten Triumphe.

"Dieser Sieg ist sehr wichtig. Ich bin glücklich, Tennis zu spielen, ich liebe den Wettbewerb und hier vor Publikum zu sein sogar noch mehr nach der Corona-Pandemie. Das sind unglaubliche Gefühle, also werden wir sehen, was wir tun können", so Nadal. 

Chance auf den Grand Slam lebt

Erstmals in seiner Karriere hat der Iberer nach den French Open noch die Chance auf den Grand Slam, ein Antreten in Wimbledon scheint angesichts der körperlichen Probleme derzeit jedoch mehr als unwahrscheinlich. Doch unabhängig davon, ob Nadal beim Rasenklassiker in England antreten wird, darf er bereits jetzt auf eine schier unglaubliche Spielzeit zurückblicken.

Zu Beginn des Jahres hatte Nadal völlig aus dem Nichts die Australian Open gewonnen, in Roland Garros legte er nun mit einer weiteren Machtdemonstration nach - und setzte sich somit selbst ein weiteres Denkmal. Ob es das letzte seiner beeindruckenden Laufbahn gewesen sein wird, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen. Klar ist aber bereits jetzt, dass Rafael Nadal spätestens mit seinem 14. Titel in Paris vom Sandplatzkönig zum Sandplatzgott reifte.

Hier das Einzel-Tableau bei den Männern

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Sonntag
05.06.2022, 19:25 Uhr
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