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„Einfach verrückt, das alles“ – Kiki Bertens besiegt auch Timea Bacsinszky

Die Niederländerin verhindert bei den French Open mit dem zwölften Sieg in Serie eine Neuauflage des Vorjahreshalbfinales.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 02.06.2016, 17:13 Uhr

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PARIS, FRANCE - JUNE 02: Kiki Bertens of Netherlands shakes hands with Timea Bacsinszky of Switzerland following her victory during the Ladies Singles quarter final match on day twelve of the 2016 French Open at Roland Garros on June 2, 2016 in Pari...

Vor fast drei Wochen spielteKiki Bertensziemlich unbeachtet gegen eine Schweizer Tennisspielerin. Es war die erste Runde der Qualifikation beim WTA-Turnier in Nürnberg, die Gegnerin hieß Conny Perrin, und Bertens hatte leichtes Spiel beim 6:1, 6:0-Sieg. Was niemand ahnen konnte an jenem Tag, auf jener kleineren Tennisbühne: Es war der Beginn einer unglaublichen Siegesserie der Niederländerin, über Nürnberg hinweg nach Paris zu den French Open. Dort, am verregneten Grand-Slam-Schauplatz, war am Donnerstag dann beim bisherigen Schlusspunkt dieses denkwürdigen Erfolgszuges auch eine Schweizerin das Bertens-Opfer –Timea Bacsinszky,die letztjährige Paris-Halbfinalistin. 5:7 und 2:6 unterlag sie einer berauschten Rivalin, die im Hier und Jetzt scheinbar nicht mehr aufzuhalten ist. Und die sich nun in der Runde der letzten Vier der Aufgabe gegen Serena Williams (5:7, 6:4, 6:1 gegen Yulia Putintseva) stellen darf. „Einfach verrückt, das alles“, sagte Bertens noch auf dem Court Suzanne Lenglen, nach ihrem nächsten Meisterstück im roten Sand. Mit dem Coup gegen Top-Ten-Frau Bacsinszky machte Bertens ein Dutzend Einzelsiege hintereinander voll. In Nürnberg hatte sie sogar den Einzel- und den Doppelwettbewerb gewonnen.

Bacsinszky, der sich im Halbfinale die Chance zur süßen Revanche gegen Williams geboten hätte, spielte gegen die „Frau der Stunde“ nicht mit dem Mumm und der Courage vorheriger French-Open-Auftritte. „Die Zahl der Fehler war einfach zu hoch“, gab die Romande hinterher zu Protokoll. Bis spät in den ersten Satz hielt Bacsinszky das Geschehen offen, führte sogar 5:4 mit Break, zeigte aber ausgerechnet bei den Big Points in diesem Auftaktdurchgang dann zu wenig Schlagkraft und Entschlossenheit. So drehte Bertens das Spiel komplett um, holte den 5:5-Ausgleich, brachte mühevoll ihr Service zum 6:5 durch und breakte die Schweizerin danach zum 7:5 – ein vorentscheidender Moment, wie sich schnell zeigen sollte. Denn trotz leichter Wadenbeschwerden setzte sich Bertens im zweiten Satz schnell 4:0 ab, demonstrierte dabei das ganze Selbstbewusstsein einer Spielerin, die um ihre gegenwärtigen Stärken weiß und sie auch einzusetzen vermag. Zwar holte Bacsinszky noch einmal zum 2:4 auf, aber es war nur flüchtiger Zauber – nach zwei weiteren gewonnenen Spielen war alles vorbei für die Weltranglisten-Neunte. „Es fehlte einfach die nötige Stabilität in meinem Spiel“, sagte Bacsinszky später in einem TV-Gespräch. Nun changieren die Hoffnungen für Bacsinszky ins Grün – die Farbe, die demnächst zählt, in der Rasensaison.

Hier die Ergebnisse von den French Open:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.

Hier der Spielplan.

von tennisnet.com

Donnerstag
02.06.2016, 17:13 Uhr