Ernests Gulbis spürt ein Hoch kommen

Vorjahres-Halbfinalist Ernests Gulbis hat wieder Vertrauen in sein Spiel gefunden.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 25.05.2015, 21:50 Uhr

Von Jens Huiber aus Paris

Natürlich kann man Ernests Gulbis nicht vorwerfen, dass er die Pressekonferenz nach seinem Erstrunden-Sieg in Paris um knapp eine Stunde nach hinten verschieben musste: Die Massage nach dem Match gegenIgor Sijslinghat der Lette in dem für ihn im Jahre selten gewordenen Gefühl des Siegers erlebt – und ausgekostet. Die Verlegung in einen größeren Interviewraum hat zudem der interessierten Presse-Belegschaft bessere Möglichkeiten zur Entfaltung gegeben – denn das Interesse der Medien an Gulbis war ebenso groß wie das des Publikums auf Court 1. Trotz der eigentlich klaren Angelegenheit waren nur wenige Plätze unbesetzt geblieben.

Mittendrin und im Falle Gulbis wieder voll dabei: Günter Bresnik, sein österreichischer Coach, der seit wenigen Tagen wieder mit der spannenden Aufgabe betraut ist, den ersten Top-Ten-Spieler seines Landes wieder genau dorthin zu bringen. Vor allem die technischen Aspekte, die Bresnik ihm vermittle, seien es, die ihn, Gulbis, wieder auf die Siegerstraße brächten. Das Experiment mitThomas Enqvistsei keines gewesen, schließlich könne ein gemeinsamer Turnieraufenthalt in Barcelona nicht als Beleg für eine fruchtbare dauerhafte Zusammenarbeit interpretiert werden. Und überhaupt wären es nur Kleinigkeiten gewesen, die die Nummer 24 der Setzliste kurz den Wunsch verspüren ließen, sich auf der Position des Übungsleiters neue Impulse zu suchen.

Zurück im Erfolgsteam

Ein paar Stunden davor hatte Bresnik Gulbis mit sachdienlichen Hinweisen nicht verschont, im Gegenteil, während der Trainingseinheit mit StallgefährtenDominic Thiemkorrigierte der österreichische Coach noch im Schlag die Versuche Gulbis', die Aufschläge des Siegers von Nizza gewinnbringend zu returnieren. Apropos: Die Freundschaft zum jungen Niederösterreicher ist bekannt, wer allerdings ein, vom Letten organisiertes, rauschendes Fest zum Gewinn des ersten Titels für Thiem erwartet hatte: „Diese Zeiten sind vorbei.“

Volle Konzentration auf den Tennissport, auf die French Open, die Ernests Gulbis um zwei Wochen zu früh kommen. Zwar spürt er, dass ein Hoch im Anmarsch ist, die ersten Ausläufer wären im letzten Jahr indes schon in Barcelona zu spüren gewesen – diesmal hätte es bis zum ATP-Masters-1000-Turnier in Madrid gedauert. Immerhin: die nächsten beiden Begegnungen hält Gulbis für höchst gewinnbar. Und sollte sich ein Fan noch am Court ein Selfie mit ihm abholen wollen (genau dies war Roger Federer widerfahren), gibt Ernests eine ganz klare Linie vor: „Wenn er groß ist, laufe ich davon. Wenn er klein ist, reagiere ich anders.“

Hier die Herren-Ergebnisse von den French Open.

Hier der Spielplan.

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