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French Open: Guy Forget verteidigt „mutige Entscheidung“

Guy Forget, Turnierdirektor der French Open, hat in einem Interview die Verschiebung der French Open auf Ende September verteidigt.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 04.06.2020, 17:54 Uhr

Guy Forget mit David Ferrer und Bernard Giudicelli 2019 in Paris
© GEPA Pictures
Guy Forget mit David Ferrer und Bernard Giudicelli 2019 in Paris

Wenn Guy Forget in den vergangenen Jahren zu einer Pressekonferenz während der French Open gerufen hat, dann meistens aus eher betrüblichen Gründen: Etwa aufgrund des Rückzugs eines Topspielers. Oder während stundenlanger Regenunterbrechungen zur Frage, wann den nun das Dach über dem Court Philippe-Chatrier endlich fertiggestellt würde. Zumindest letzteres Thema ist nun ja bekanntlich keines mehr, der größte Platz im Stade Roland Garros ist seit diesem Jahr wetterfest.

Dummerweise wird sich aber frühestens im Herbst 2020 die Möglichkeit ergeben, das neue Prunkstück auch wirklich einer Belastungsprobe zu unterziehen. Im Moment wird der 27. September als Anfangstermin der Spiele des Hauptfeldes der FrenchOpen angestrebt, die gesamte Terminplanung steht und fällt aber mit der Entscheidung der USTA, ob und unter welchen Umständen die US Open ausgetragen werden. Davon unmittelbar betroffen sind auch die Turniere in Rom und Madrid, die ja auch noch nachgetragen werden sollen.

Forget im Gespräch mit Wilander und Henin

Eine Notwendigkeit für den Tennissport, wie auch Guy Forget in einem Gespräch mit Mats Wilander und Justine Henin ausführte. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass es vor Roland Garros Turniere geben wird. Das ist zum Wohl unseres Sports und zum Wohl der Spieler.“ Für die weder mit den anderen Grand Slams noch der ATP oder der WTA abgesprochene Verschiebung der French Open brach Forget eine Lanze.

„Rückblickend glaube ich, dass es eine mutige Entscheidung war. Weil ich habe damals zu unserem Präsidenten gesagt: `Wenn wir das so machen, werden wir dafür kritisiert werden, weil niemand weiß, was passieren wird.´ Alle werden denken, dass war eine sehr egoistische Entscheidung.“
Geht es nach Guy Forget, dann hatte Bernard Giudicelli, der Chef der FFT, aber gar keine andere Wahl. „In der Verantwortung unseres Präsidenten liegt es, Roland Garros um jeden Preis zu retten. Sonst bekommt unser Verband Probleme, auch das Amateur-Tennis würde bitter leiden. Wann können wir Roland Garros austragen, ohne  ein anderes Grand-Slam-Turnier, den Davis Cup oder ein Masters-1000-Turnier zu schädigen? Diese Zeit im Herbst, so spät als möglich, war der Termin, von dem wir denken, dass er am wenigsten schmerzhaft für alle anderen sei.“

von tennisnet.com

Freitag
05.06.2020, 12:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.06.2020, 17:54 Uhr