French Open: Rafael Nadal über Mitternachts-Einlage nicht happy
Rafael Nadal hat nach seinem Drei-Satz-Erfolg im Viertelfinale der French Open 2020 gegen Jannik Sinner Kritik an den Matchansetzungen geübt. Es sei zu kalt gewesen - und damit zu gefährlich.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
07.10.2020, 16:39 Uhr
Rafael Nadal hat seinen ersten größeren Test bei den French Open 2020 am Ende bravourös bestanden, gegen Jannik Sinner mit 7:6 (4), 6:4 und 6:1 gewonnen. Ja, der Italiener hätte den ersten Durchgang für sich entscheiden können, war nicht in der Lage, beim Stand von 6:5 auszuservieren. Sobald Nadal allerdings seine Vorhand in die Spur gebracht hatte, gab es über den Sieger in diesem Match keine Zweifel. Am Freitag trifft der zwölfmalige Champion in Roland Garros auf Diego Schwartzman, der ihn zuletzt in Rom erstmals bezwingen konnte. Nadal ist dennoch der große Favorit auf den neuerlichen Einzug in das Endspiel.
Auch wenn Rafael Nadal ein kleines bisschen tiefstapelt: Schwartzman sei leicht im Vorteil, weil ihm die Bedingungen in Paris entgegen kämen. Tatsächlich scheiterte Dominic Thiem in seinem Viertelfinale, neben dem Faktor Müdigkeit, auch daran, dass er die Punkte gegen Schwartzman mehrmals machen musste. Dasselbe ließe sich aber auch von Sinner gegen Nadal behaupten.
Nadal gegen Schwartzman am Freitagnachmittag
Womit Nadal allerdings überhaupt nicht einverstanden war: dem Spielplan. Seine Partie gegen Sinner war als die fünfte am Dienstag angesetzt gewesen, dem Umstand geschuldet, dass das Achtelfinal-Match zwischen Ons Jabeur und Danielle Collins auf den Dienstag und den Chatrier verlegt werden musste. Nadal und Sinner spielten bis fast halb zwei Uhr Früh. Und der spanische Matador hatte damit keine Freude, wie er in seiner Pressekonferenz nach dem Halbfinal-Einzug klarstellte.
"Es ist gefährlich für unseren Körper, unter diesen Bedingungen zu spielen", klagte Nadal. Das Problem sei aber nicht die Zeit, sondern die Temperatur. "Es ist zu kalt, um Tennis zu spielen. Ich weiß, dass Fußballer unter ähnlichen Bedingungen spielen. Aber das ist etwas anderes: Sie bewegen sich ständig, während es bei uns immer wieder Pausen gibt." Ein geschlossenes Dach hätte da im Übrigen gar nicht so viel geholfen wie Dominic Thiem erläutert hatte: Die Temperaturen seien so gut wie gleich, egal ob offen oder nicht.
Im Halbfinale am Freitag wird Nadal zumindest von der Tageszeit her keine Probleme bekommen: Sein Match gegen Schwartzman wird aller Voraussicht nach als erstes angesetzt werden. Und nachmittags hat sich Paris in den letzten Tagen zwar manchmal nass, aber nie nah am Frost präsentiert.
Hier das Einzel-Tableau bei den Männern