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French Open: Rückkehrer Roger Federer nun vor Duell mit Stan Wawrinka

Während Stan Wawrinka sich erstmals nach seinem Comeback wieder auf Augenhöhe mit den Besten fühlt, hat Roger Federer den Zeitvorteil auf seiner Seite. Zu verlieren haben beide in ihrem Viertelfinal-Duell wenig.

von Jörg Allmeroth aus Paris
zuletzt bearbeitet: 04.06.2019, 13:01 Uhr

Roger Federer
© Getty Images
Roger Federer

Die Grand-Slam-Festspiele von Paris waren noch ein kleines Weilchen entfernt, da wagte Roger Federer schon mal einen Ausblick auf seine ungewisse Mission: „Es kann sein, dass ich da plötzlich was Größeres reiße, dass es ziemlich lange geht für mich dort“, sagte Federer, „oder es ist eben verdammt schnell vorbei.“

Inzwischen ist Federer schlauer, zu seinem Glück und zu seiner Genugtuung ist die bessere der beiden Optionen eingetroffen. Der Meisterspieler, der sich zuletzt rar gemacht hatte bei den Rutschübungen im roten Sand, feiert ein imponierendes French-Open-Comeback, bei seinen ersten vier Spielen gab Federer noch keinen Satz ab, geriet nie in irgendwelche Bedrängnis. „Ich könnte kaum zufriedener sein“, sagt Federer, erstmals seit 2015 wieder unterm Eiffelturm im Einsatz.

Wawrinka-Lauf: Keine Selbstverständlichkeit

2015. Das Jahr spielt nun allerdings auch aus einem anderen Grund eine Rolle. Denn am Dienstag trifft Federer in seiner vermutlich ersten wirklichen Bewährungsprobe bei diesen Internationalen Französischen Meisterschaften auf seinen Freund und Landsmann Stan Wawrinka. Auf jenen Wawrinka, der ihn vor vier Jahren im Viertelfinale in drei glatten Sätzen aus dem Turnier beförderte und später auch den Siegerpokal in die Höhe hob. „Ich freue mich auf das Spiel. Ich freue mich noch mehr, dass Stan wieder so gutes Tennis spielt“, sagt Federer, der immer mal wieder als Mentor für Wawrinka gedient hatte, als heimlicher Karriere-Berater. Aber auch als steter Spielverderber: Von 25 Matches gegen Wawrinka gewann er 22, er war überwältigend oft der Herr im Haus.

Wawrinka ist allerdings bisher die imponierendste Erscheinung bei den laufenden Ausscheidungsspielen, sein Fünf-Satz-Sieg gegen den aufstrebenden hellenischen Jüngling Stefanos Tsitsipas am Sonntag war nicht nur das beste Duell der vergangenen acht Tage, sondern auch ein Allzeitklassiker im Stadion Roland Garros. Fünf Stunden und fünf Minuten rackerte Wawrinka für den Triumph, es war in jeder Beziehung keine Selbstverständlichkeit – schließlich brauchte der dreimalige Major-Gewinner nach einer komplizierten Knieoperation eine kleine Ewigkeit, um wieder den Anschluss an die Weltklasse zu finden. Zwischenzeitlich war er sogar bis auf Platz 263 der Weltrangliste zurückgefallen. „Zum ersten Mal spüre ich, dass ich wieder auf Augenhöhe mit den Besten sein kann“, sagt Wawrinka, dieser Kerl von einem Athleten.

Federer mit Zeit-Vorteil

Federer könnte allerdings der Profiteur der Schwerstarbeit sein, die Wawrinka in den Knochen steckt. „Ich habe keine Ahnung, was ich noch zuzusetzen habe“, sagt Wawrinka, der inzwischen auch nicht mehr der Jüngste ist mit seinen 34 Jahren. Federer ist noch drei Jahre älter, im August wird er 38. Er ist schon jetzt der älteste Viertelfinalist in Paris seit 1970. Aber Federer hat wieder einmal, auch bei dieser Rückkehr auf die Sandplätze, effizientes Energiemanagement betrieben, etwas, das ihm bei vielen seiner 20 Grand-Slam-Siege entscheidend half. Bisher stand er in vier Matches bis ins Viertelfinale nur gute sieben Stunden auf dem Platz, es wirkte alles spielerisch leicht, entspannt und gelassen. Wahrscheinlich hatte es auch mit Federers Geisteshaltung zu tun, mit der Einstellung, die er vor dem Turnier so beschrieben hatte: „Ich habe nichts zu verlieren. Ich schaue, was kommt“, sagte er, „da ist nullkommanull Druck bei mir.“

Federer verglich seinen French Open-Auftritt sogar mit der Rückkehr nach seiner ersten ernsthaften Verletzungspause. Zwischen dem Sommer 2016 und dem Start in die Saison 2017 hatte er wegen einer Knieverletzung eine Zwangs-Auszeit einlegen müssen, aber dann folgte das Wunder von Melbourne, der Australian Open-Sieg, der Sieg, den Federer bis heute als „unglaublichsten Sieg überhaupt“ bezeichnet. Ähnlich anspruchslos sei er jetzt auch in den Wettbewerb gegangen, sagt Federer, „ich bin schon sehr zufrieden bis hierhin. Was noch kommt, ist sowieso Kür für mich.“

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