Gauff will mehr: "Ich bin noch alles andere als zufrieden mit meiner Karriere"
In einem Interview im Vorfeld der WTA-Finals in Riad gibt die derzeitige Weltranglisten-Dritte Coco Gauff interessante Einblicke in ihre Gefühlswelt.
von Clemens Engert
zuletzt bearbeitet:
31.10.2025, 18:28 Uhr

Am Samstag starten die WTA-Finals in Riad. Titelverteidigerin bei dem Turnier der acht besten Spielerinnen des Jahres ist Coco Gauff. Die 21-Jährige teilte nun im Vorfeld des Events in einem Gespräch mit der WTA interessante Details aus ihrer Karriere und aus dem Leben abseits des Tennisplatzes.
"Ich habe das Gefühl, dass ich genau da bin, wo ich sein soll. Ich lebe das Leben, das ich mir immer gewünscht habe und für das ich jeden Tag arbeite“, zeigte sich die French Open-Siegerin dieses Jahres grundsätzlich zufrieden. Die Leute hätten oft ein falsches Bild von ihr, so Gauff: "Auf dem Platz bin ich meistens glücklich; die Leute glauben es mir nicht, weil ich sehr ernst wirke, aber innerlich bin ich glücklich. Ich freue mich über den Sieg bei den French Open, wie dieses Jahr, aber ich bin auch glücklich, wenn ich zum Beispiel mit meinem Bruder spiele."
Zwar sei Glücklichsein das Allerwichtigste im Leben, aber es sei trotzdem auch wichtig, sich Ziele zu setzen und diese im besten Fall zu erreichen. "Als Kind wollte ich die beste Tennisspielerin der Welt werden; das war mein Ziel, und das ist es immer noch. Damals hat mich das am meisten beschäftigt. Ich möchte eines Tages die Nummer eins der Welt werden und viele weitere Grand-Slam-Titel gewinnen", so die US-Amerikanerin, die hinzufügte: "Im Moment bin ich noch alles andere als zufrieden mit meiner Karriere."
Abseits des Platzes sei es vor allem der Glaube an Gott, der ihr Halt gebe, so Gauff. „Das Letzte, was ich vor dem Schlafengehen tue, ist beten; das erdet mich und erinnert mich daran, dass das Leben so viel mehr ist als Tennis oder Sport. Sportler sind oft so auf ihre Ergebnisse fixiert, dass es die Stimmung beeinflussen kann, deshalb versuche ich, mich davon fernzuhalten. Ich bin dankbar für alles, was ich außerhalb des Tennis habe, und versuche deshalb, der beste Mensch zu sein, der ich sein kann; das ist der größte Ausdruck meines Glaubens“, ließ die 21-Jährige wissen.
Bei den WTA-Finals Riad kann Gauff nun zumindest einen weiteren kleinen Schritt machen, um irgendwann in ferner Zukunft doch zufrieden auf ihre Karriere zurückblicken zu können.
