Generali Race to Kitzbühel: Großes Tennis in der "Schwefel-Metropole"

Bald ist es soweit: Dann wird der Sieger des Generali Race to Kitzbühel 2022 mit einem Cupra Born belohnt. Am vergangenen Woche wurden in derKurstadt Baden wieder Punkte vergeben.

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 28.06.2022, 18:42 Uhr

"Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut", dieses weltberühmte Zitat stammt von Kaiser Franz Joseph, der die Kurstadt Baden zu seiner Zeit zur persönlichen Sommerresidenz erhob, und damit auch zur heutigen Stellung des Kurorts an der Thermenlinie beitrug. Ein Jahrhundert später assoiziert man mit Baden bei Wien eine lebenswerte Stadt am Rande des Wienerwaldes, mit viel Geschichte, noch mehr jährlichen Sonnenstunden und unzähligen Möglichkeiten im Freizeitbereich, das Leben zu genießen. Und einmal im Jahr ist die "Schwefel Metropole" auch Austragungsort des Generali Race to Kitzbühel, womit wir auch wieder beim anfangs gebrachten Kaiser-Zitat "Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut" wären. Das traf nämlich am letzten Juni-Wochenende 2022 auf viele Spieler(innen) und die gesamte - beim Badener AC - ausgetragene Veranstaltung zu.

BAC als perfekter Gastgeber für das Generali Race to Kitzbühel

Es war nämlich wirklich sehr schön, eine gelungene Veranstaltung mit einem stets bemühten und bestens vorbereiteten Gastgeber-Verein, und mit durchwegs angenehmen und sympathischen Tennisspieler(innen), die wieder aus 44 Vereinen und 3 Bundesländern kommend, für 107 Nennungen sorgten, und dem Abschluss-Event der Niederösterreich-Wochen beim Generali Race to Kitzbühel einen würdigen Rahmen verliehen. Die schmucke Tennisanlage des BAC in der Badener Dammgasse war herausgeputzt für den vorletzten Akt des Generali Race to Kitzbühel in der heiß umkämpften Ost-Region, und heiß war auch das Stichwort für die äußeren Bedingungen, die am vergangenen Wochenende die Stars des Generali Race körperlich an ihre Grenzen brachten. Weit über 30 Grad im Schatten, wohl an die 50 Grad in der Juni-Sonne auf den fünf Match-Courts des Badener AC, die Kitzbühel-Aspiranten büßten von Freitag bis Sonntag so manche Sünde ab.

© privat/Claus Lippert

Christian Hauer holt zweiten Generali-Race Titel im 4,0er-Bewerb

Kommen wir nun aber zu unserem beinahe schon wöchentlichen Generali Race to Kitzbühel Rückblick, und arbeiten die Leistungen und Resultate der Baden-Starter chronologisch auf. "Es war sehr schön, und hat mich sehr gefreut", so verabschiedete sich mit Sicherheit Christian Hauer aus der Kurstadt. Mit seinem zweiten Titel in der ITN Kategorie 4,0 nach Wiener Neudorf hat der 33jährige neben dem diesmal abwesenden Saison-Dominator Inas Sarajlic und dem in Baden im Halbfinale gescheiterten deutschen Youngster Milan Volbert wohl sein Fix-Ticket für das Finalturnier in Kitzbühel und Going erworben. Hauer blieb auf dem Weg zum Titel überaus souverän, und hatte nur im ersten Satz seines Semifinales gegen den Oberösterreicher Jonas Groß-Hessenberger ein wenig Mühe. Im Endspiel setzte es dann ein klares 6:1, 6:1 über den Wiener Neustädter Debütanten Marco Pinter.

© privat/Claus Lippert

Volberts erster Titel und Rakhmatulins Siegesserie ist zu Ende

Wer hätte das gedacht? In der ITN-Kategorie 5,0 gab es einen schwarz-rot-goldenen Turniersieg und das erste Kristall der deutschen Tennisfamilie Volbert. Allerdings zeichnete nicht wie allgemein erwartet Sohnemann Milan mit seiner Hammer-Vorhand für den ersten Generali Race to Kitzbühel Titel der Volberts verantwortlich, sondern Papa Sebastian war es, der am Sonntag mit einem Kraftakt des Willens und einem erfolgreichen Doppelpack den ersten türkis schimmernden Wohzimmerschmuck nach Hause brachte. Ein bißchen "Drama & Piefkesaga" nach seinem semifinalen Auftritt am Centercourt gegen Tirols Otto Gstir hinter sich gebracht, ließ der 54jährige aus dem Münsterland im Endspiel nichts mehr anbrennen, und spielte den Titel gegen Thomas Womser aus Wiener Neustadt mit 6:3 und 7:5 nach Hause.

Damit hat "Sebi" auch sein Ticket für das Tiroler Finalturnier fix in Händen. Im 6,0er-Bewerb endete derweil die Siegesserie des kirgisischen Überfliegers Erik Rakhmatulin, der nach seinem Titel-Doppelpack in Wiener Neudorf und der Südstadt am vergangenen Wochenende in Baden nur zu gerne den NÖ-Triplepack perfekt gemacht hätte, im Semifinale aber nach 12 Generali Race-Einzelsiegen in Serie von Andreas Schauer gestoppt wurde. Der 39jährige Niederösterreicher hatte schon eine Runde zuvor mit Sascha Rybak die Nummer 1 des Turniers ausgeschaltet, und erst im Endspiel gegen Markus Sellmeister nach verlorenem Match-Tiebreak das Nachsehen.

© privat/Claus Lippert

Tom Bader - Mit 13 Einzelsiegen und 4 Titeln in einer eigenen Liga

Apropos Triplepack! Den hat in der ITN Kategorie 7,0 der junge Wiener Tom Bader fest gemacht. Der 16jährige vom Hietzinger TV spielt in diesen Tagen des Sommers 2022 in einer eigenen Liga, und hat binnen zwei Wochen mit drei Turniersiegen und 30 Race-Punkten seinen Startplatz beim Finalturnier in der Gamsstadt abgesichert. Im Endspiel am Sonntag Nachmittag im "Backofen BAC" ließ Bader auch Überraschungsmann Andreas Mick mit 6:1, 6:0 über die Klinge springen, und reihte mit diesem Kantersieg bereits Matcherfolg Nr. 13 en suite und Generali Race Titel Nr. 4 in Serie aneinander. Allerdings erntet der erfolgreiche Teenager derzeit nicht nur Lob von seinem Anhang, sondern auch erste Kritik von der Konkurrenz, die über den aktuellen ITN-Wert des Seriensiegers "not amused" den Kopf schüttelt.

© privat/Claus Lippert

Starke Ladies dominieren 9er-Bewerb

Im ITN 8,0 Bewerb des heurigen Generali Race to Kitzbühel hat sich am letzten Wochenende mit Patrick Schwarzinger ein neuer "Player" ins Spiel um die vier Quali-Plätze der Ost-Region gebracht. Und das gleich ganz gewaltig, denn der 17jährige vom UTC La Ville, hauptberuflich als leidenschaftlicher Koch unterwegs, kredenzte der Konkurrenz sein eigenes Süppchen. 10 Punkte war sein Finalsieg über einen mit starken Kopfschmerzen spielenden Stephan Rodler wert, damit hievte sich Schwarzinger mitten hinein unter die Top 4, und darf vor dem sechsten und letzten Quali-Turnier der Ost-Region im Burgenland ernsthaft mit einem Trip ins schöne Tiroler Land liebäugeln.

© privat/Claus Lippert

Bleibt zu guter Letzt noch der ITN 9,0 Bewerb, der heuer ganz im Zeichen des weiblichen Geschlechts steht, und vor dem Abschluss-Event in Neudörfl nicht weniger als drei Ladies an der Spitze der Race-Wertung sieht. Der Shootingstar schlechthin heißt aber Carina Flammer. Die 25jährige vom wunderschönen Waldtennis-Club in Bad Vöslau, hat sich den heuer erstmals angebotenen Ladies--Bonus zu Nutze gemacht, und sich mit einem Finaleinzug in der Südstadt und dem Titelgewinn in Baden mit 18 Punkten für das Finalturnier in der Gamsstadt empfohlen.

von Claus Lippert

Dienstag
28.06.2022, 18:42 Uhr
zuletzt bearbeitet: 28.06.2022, 18:42 Uhr