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Gräflinger neue Nummer 1 im HTT Ranking

Mit dem Erscheinen der neuesten Ausgabe der HTT Computer-Rangliste am Dienstag Abend, ist eine rangl...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 03.11.2023, 12:18 Uhr

Mit dem Erscheinen der neuesten Ausgabe der HTT Computer-Rangliste am Dienstag Abend, ist eine ranglistentechnisch höchst erfolgreiche Ära zu Ende gegangen. Nach 218 Wochen in ununterbrochener Reihenfolge auf Platz 1 und erstmals seit 26. August 2019 heißt der an Punkten gemessen erfolgreichste Spieler der Hobby Tennis Tour nicht mehr Damian Roman. Der 41jährige Rumäne, der insgesamt sogar 279 Wochen an der Spitze der HTT Entry-List verbrachte, wurde am Dienstag Abend von HTT US Open Sieger Rene Gräflinger als neue Nummer 1 abgelöst. Dem 38jährigen gelang mit seinem Finalsieg beim Oktober HTT 500 Turnier über HTT French Open Sieger Emanuel Gal der Sprung auf den Ranglisten-Thron, auf dem er als insgesamt erst 25. Spieler der Geschichte seit Einführung der HTT Computer-Rangliste im September 1990 Platz nimmt. Ein Bericht von C.L

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52 Wochen mit 15 Turnierstarts in denen er Minimum das Semifinale erreichte

Rene Gräflinger ist also am Ziel angekommen, und führt seit Dienstag Abend Österreichs größte Breitensport-Tennisrangliste als neue Nummer 1 an. Mit 1727 Wochen Bestand, ist die seit 1990 etablierte HTT Computer-Rangliste mit Sicherheit und Abstand das beständigste rot-weiß-rote Tennisformat, das es jemals in Österreich gegeben hat. Dementsprechend sportlich wertvoll kann es aus Spielersicht angesehen werden, einmal in seiner Tennis-Karriere von ganz oben auf die Konkurrenz herabzuschauen. Gräflinger ist erst der zweite Kärntner als HTT Nr. 1 nach Lukas Planteu, der 2011 für zwei Wochen vom Platz an der Sonne herunter lächelte. Das es soweit kam, verdankt Gräflinger einer unfassbar performten Periode von 52 Wochen, in denen er konstant und stark wie kein zweiter HTT-Spieler von Platz 10 bis ganz nach Oben kletterte. Begonnen hat eigentlich alles beim Oktober-HTT-500-Turnier, und zwar bei jener Ausgabe von vor einem Jahr. Da musste sich Gräflinger im Achtelfinale dem Jungspund Alexander Linsbichler in drei Sätzen geschlagen geben. Seine bis dato letzte Niederlage in so frühem Stadium eines HTT-Turniers. 52 Wochen später hat der Ferlacher die Oktober HTT 500 Ausgabe 2023 gewonnen, und damit seit der Achtelfinal-Pleite gegen Linsbichler vor einem Jahr bei 15 Turnierstarts unfassbarer Weise mindestens immer das Semifinale erreicht. Ein Muster an Konstanz also, und der 38jährige brachte damit nicht minder unglaubliche 9.540 Ranglisten-Punkte binnen 52 Wochen auf sein HTT-Entry-Konto. Punkte, die er mit phantastischen Erfolgen wie jenem bei den HTT Finals 2022 oder bei den HTT US Open 2023 holte.

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“Hätte ich das HTT US Open Finale nach 1:2 Satzrückstand nicht gedreht, wäre Damian Roman wohl auf und davon gewesen”

“Es fühlt sich schon besonders an, meinen Namen an der Spitze einer Liste von vielen ausgezeichneten Spielern zu lesen, und ein großes Ziel erreicht zu haben, mit dem ich schon länger spekuliert habe. Bisher hatte ich dafür aber weder die Form, noch die Zeit und auch nicht die nötige Fitness”, so Gräflinger, der zu Jahresbeginn die “Eins” noch gar nicht auf dem Schirm hatte: “Ich habe im ersten Halbjahr sowohl die HTT Australian Open als auch die French Open verpasst, erst mit der erfolgreichen Rasensaison habe ich ab und zu auf die Rangliste geschielt, und mit gedacht, mit etwas Glück könnte das was gehen”, erzählt der 38jährige, der in den letzten Wochen doch auch ab und an Druck im Zweikampf um die HTT Nr. 1 mit Damian Roman verspürte. “Mental schwierig war vorallem das HTT US Open Finale nach 1:2 Satzrückstand. Hätte ich dieses Match nicht gedreht, wäre Damian im Ranking wohl auf und davon gewesen. Und dann war da natürlich noch das September Masters 1000 Finale gegen Steiert, wo ich leider nicht meinen besten Tag erwischt habe. Ansonsten konnte ich die Nr. 1 Thematik doch recht gut ausblenden”, betonte die neue HTT Nr. 1, die heuer noch zwei große Ziele verfolgt. “Das November 1000er und die Finals sind Fixpunkte. Den Titel bei den HTT-Finals würde ich nur zu gerne verteidigen”. Und wer sich jetzt fragt, ob Gräflinger nach dem Erreichen seines großen Zieles leiser treten wird, der wird mit einem klaren Nein konfrontiert. “Ob ich nochmals so eine Saison hinlegen kann, und wie lange ich mich an der Spitze halten kann, wird sich noch zeigen. Ich will aber jedenfalls weiter Turniere gewinnen, mit dem klaren Ziel, jedes der große HTT-Turniere zumindest einmal gewonnen zu haben. Da fehlen mir noch einige in der Sammlung”, so Gräflinger. Damit ist gar keine Zeit, an ein Karriere-Ende zu denken.

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Rekorde die Damian Roman für immer entglitten sind, und Bestmarken, die der 42jährige noch knacken kann

“Es war ohnehin nur eine Frage der Zeit, spätestens in einer Woche beim November Masters Series 1000 Turnier hätte Gräflinger die Nummer 1 Position erobert”, zeigte sich derweil Damian Roman verhältnismäßig gelassen. Eine nach Außen hin dargestellte Gelassenheit, wissen doch HTT-Insider und Personen aus seinem näheren Umfeld nur zu genau, wie wichtig dem 42fachen Turniersieger der Status HTT Nummer 1 doch ist. Der semifinale Ausrutscher am vergangenen Montag beim Oktober HTT 500 Turnier besiegelte das “vorläufige” Ende von Romans Vorherrschaft auf dem HTT Ranglisten-Thron, mit der auch seine Jagd nach Rekorden einen Dämpfer erfuhr. Auf dem Weg zum “HTT Greatest of all Times”, ist dem 8fachen rumänischen HTT Major-Champion wohl ein erster Rekord für immer entglitten. Die meisten in Serie auf Platz 1 verbrachten Wochen peilte Roman zuletzt ja an. Seit 26. August 2019 war er 219 Wochen en suite die Nummer 1, und damit verfehlte er den All-Time-Rekord des HTT Veranstalters um läppische 16 Wochen. 235 Wochen am Stück ohne Unterbrechung führte nämlich Claus Lippert die HTT Rangliste von 2. Februar 1998 bis 4. August 2002 an. Zwei andere Bestmarken in Sachen Ranking aus dem Rekordbuch der HTT kann der entthronte Damian Roman in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren aber sehr wohl noch in Angriff nehmen. Da wäre einmal die Gesamtanzahl an Wochen als Nummer 1, wo dem rumänische Routinier mit derzeit 279 Wochen  “nur” noch 60 Wochen auf den mit 339 Wochen gehaltenen Lippert-Rekord fehlen. Möglich ist für den Frontman des TC Strebersdorf auch noch das Jahr als Nummer 1 abzuschließen, was ihm nach 2016, 2019, 2020, 2021 und 2022 zum sechsten Mal gelingen könnte. Damit würde er den bisherigen Rekord des HTT Veranstalters mit ebenfalls 6  Mal Nummer 1 am Jahresende einstellen.

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Was die Top-Ten-Stars und Gräflingers Gegner zur Nummer 1 sagen

Hochachtung, Anerkennung und ganz viel Lob erntete die neue Nummer 1 Rene Gräflinger auch von seinen unmittelbaren Konkurrenten und Wegbegleitern seiner am Dienstag nach einem Jahr zu Ende gegangenen HTT-Reise. “Es war sicher keine leichte Aufgabe. Rene hat viel gespielt, und dabei gute Ergebnisse geschafft. Gratulation von meiner Seite zur Nummer 1. Er hat es voll verdient. Schwieriger wird aber sein, an der Spitze der HTT Rangliste zu bleiben. Aber alles ist möglich, ich wünsche ihm dafür alles Gute”, meldete sich Gräflingers Hauptgegner in diesem Jahr Damian Roman zu Wort. “Es ist der Wahnsinn, dass er die Nummer 1 geschafft hat. Gratulation dazu, ich habe nicht geglaubt, dass irgendwer den Damian Roman von der Eins verdrängen kann, zumal der so viel spielt und obendrein auch noch konstant abliefert. Die Zahlen sprechen aber für Rene. Mein großer Respekt vor dieser Leistung und nochmals ein riesiges Bravo”, ließ HTT Wimbledon-Rekordsieger Vladimir Vukicevic verlautbaren. “Hut ab vor seiner Leistung. Da gehlört viel Zeit und Motivation dazu, um auf der HTT Nummer 1 werden zu können. 13 Turniere heuer und jedes Mal mindestens Halbfinale ist eine Top-Leistung. Es war nur eine Frage der Zeit, dass er es schafft”, freute sich auch Dominik Jaros mit dem neuen Ranglisten-Ersten aus Kärnten. “Rene spielt ein mega gutes und vorallem konstantes Jahr und hat mit seinen Leistungen den Sprung auf Platz 1 mehr als verdient. Ich freue mich für ihn, da er ein extrem netter und fairer Gegner ist. Außerdem wird es Damian noch mehr motivieren. Ich bin schon gespannt, wie dieser Fight weitergehen wird”, betonte der HTT US Open Sieger von 2020 Martin Zehetner. Und auch Gräflingers Endspielgegner der letztjährigen HTT Finals meldete sich zu Wort: “Er hat es sich verdient. Ich freue mich wirklich sehr für ihn, Er soll es sich aber auf dem HTT-Thron nicht zu gemütlich machen, denn es ist ein Sturm im Anzug”, gratulierte Amel Bisevac mit dem versteckten Hinweis, im kommenden Jahr sein HTT-Comeback feiern zu wollen.

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von Claus Lippert

Freitag
03.11.2023, 10:43 Uhr
zuletzt bearbeitet: 03.11.2023, 12:18 Uhr