Ehemalige Weltstars in Berlin – Michael Stich und Co. beleben Tennis-Szene

Das Show-Teamturnier „Grand Champions“ soll fortgesetzt werden – und vielleicht tritt in Zukunft auch wieder die aktuelle Elite im Steffi-Graf-Stadion an.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 28.06.2015, 19:19 Uhr

Michael Stich versprach schon mal, auch im nächsten Jahr gern zu kommen. „Wenn ich wieder eingeladen werde, klar“, kündigte der Wimbledon-Sieger von 1991 bei der Premiere des Showturniers „Grand Champions“ an. Gemeinsam mit den weiteren ehemaligen Stars Henri Leconte und Pat Cash, Ilie Nastase und Entertainer Mansour Bahrami bot Stich am Wochenende den Fans auf der Anlage des LTTC Rot-Weiß Berlin sehenswerte Unterhaltung. Nach sieben Jahren Abstinenz kehrte ein Hauch von Tennis-Glanz in das Steffi-Graf-Stadion zurück. Auch wenn bei insgesamt 4500 Zuschauern auf den Tribünen deutliche Lücken klafften.

Auf keinen Fall solle es eine einmalige Veranstaltung bleiben, betonte Mit-Organisator Markus Zoecke. „Die Gespräche laufen schon für die kommenden Jahre, und auch die Sponsoren haben uns das schon zugesagt.“ Es war ein Mannschafts-Wettbewerb, den Stich und Co. austrugen. Dass der deutsche Olympiasieger mit seinem Team gewann und er selbst mit 6:1, 4:6, 10:7 gegen den französischen Davis-Cup-Sieger Leconte und am Sonntag mit 7:6 (3), 6:3 Sieger gegen den Australier Cash war, blieb Nebensache. Viel mehr ging es darum, das Publikum auf seine Seite zu ziehen, Schabernack mit dem Gegenüber zu treiben oder auch die Ballkinder in die Späße einzubeziehen.

Kein Schnellschuss

Mit hoffnungsvollen Nachwuchstalenten wie dem Berliner Junioren-Weltmeister Rudolf Molleker bildeten die Ex-Stars Teams. Ein Ziel war, die Jugendlichen zu motivieren.So durfte Junioren-Weltmeister Molleker auch gegen Leconte ran, der 14-Jährige sprang für den eigentlich angekündigten Jim Courier ein.Die ehemalige Nummer eins aus den USA musste verletzt passen. Für die Zukunft schwebt Zoecke ein Termin nach Wimbledon vor – und auch aktuelle Profis wie Sabine Lisicki oder Andrea Petkovic würde er gern einbinden. „Natürlich haben wir auch bei der Namensgeberin angefragt“, erklärte Zoecke zu Steffi Graf. Auf das Teilnehmerfeld für 2016 haben sich die Veranstalter noch nicht festgelegt.

Auch ein Profiturnier auf der Anlage im Grunewald scheint für die Zukunft denkbar. „Es klopfen schon einige an“, berichtete Zoecke, ohne konkreter zu werden. „Wir wollen keinen Schnellschuss machen. Die Leute kommen auf uns zu, ob das die WTA ist oder die ATP, und dann überlegen wir in Ruhe.“ Bis 2008 lockten die German Open der Tennisdamen Zehntausende Zuschauer in den Club. Dann lag das Stadion brach und wurde nun für die „Grand Champions“ renoviert. Die Premiere war auch aus Sicht von Stich nur ein Anfang, um Tennis in Berlin zu beleben und ihm größere Aufmerksamkeit zu verschaffen. „Tennis ist ein schlafender Riese. Die Begeisterung der Menschen war immer da und wird immer da sein“, meinte der 46-Jährige.

von tennisnet.com

Sonntag
28.06.2015, 19:19 Uhr