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Grand-Slam-Turniere: Bei den Frauen ist alles möglich

Der Erfolg von Sofia Kenin bei den Australian Open 2020 hat wieder einmal bestätigt - wer im Tennissport Überraschungen mag, der ist bei den Frauen deutlich besser aufgehoben.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 02.02.2020, 19:38 Uhr

Sofia Kenin hat bei den Australian Open den Trend bestätigt
© Getty Images
Sofia Kenin hat bei den Australian Open den Trend bestätigt

Wenn ein neues Jahrzehnt beginnt, werden manchmal schon früh neue Statistiken präsentiert, nach der die die (Tennis-)Welt nicht zwingend gerufen hat. Die aber doch einen gewissen Erkenntnisgewinn bringen können. Als da wären: Bei den Frauen ist viel mehr möglich als bei den Männern. Und: Das war nicht immer so.

Zunächst zu Erkenntnis eins: Wenn man den Hobby-Chronisten glauben darf, dann haben immerhin 15 Männer seit 2010 und einschließlich der Australian Open 2020 ein Major-Endspiel erreicht. Mit ein bisschen gutem Willen und Zeit bekommen wir diese vielleicht sogar in konstruktiver Gruppenarbeit zusammen, neben den offensichtlichen Kandidaten wollen wir etwa Tomas Berdych, Kei Nishikori oder Kevin Anderson nicht vergessen.

Serena Williams die Ausnahme von der Regel

Auf Seite der Frauen dagegen? Satte 34 unterschiedliche Spielerinnen haben sich in den 41 Grand-Slam-Turnieren seit Anfang 2010 in ein Finalmatch gekämpft. Wer war aber noch mal die Finalgegnerin von Ashleigh Barty im vergangenen Jahr in Roland Garros? Richtig: Marketa Vondrousova. Ebenfalls bei den French Open fast erfolgreich waren Sara Errani (2012 gegen Maria Sharapova) und Lucie Safarova (2015 gegen Serena Williams). Petra Kvitova hat 2014 zum zweiten und bis dato letzten Mal in Wimbledon obsiegt, im Endspiel gegen, na, Eugenie Bouchard (so lange ist das schon her).

Beinahe ebenso erstaunlich allerdings die Entwicklung im professionellen Frauentennis als solchem: So braucht es neuerdings offenbar keine vorherigen Grand-Slam-Meriten mehr, um bei einem der vier größten Turniere den Titel zu holen.

Zwischen 1980 und 2016 gab es also nur eine Spielerin, die ein Major gewinnen konnte, ohne davor wenigstens das Viertelfinale erreicht zu haben: Serena Williams, die 1999 ohne große Vorwarnung bei den US Open triumphierte. Zwischen 2017 sind es schon deren vier: Sofia Kenin (Australian Open 2020), Bianca Andreescu (US Open 2019), Naomi Osaka (US Open 2019) und Jelena Ostapenko (French Open 2017).

von Jens Huiber

Montag
03.02.2020, 13:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.02.2020, 19:38 Uhr