Günter Bresnik: Dominic Thiem bis auf wenige Ausnahmen "in ganz eigener Liga"

Günter Bresnik hat seinem ehemaligen Schützling Dominic Thiem für dessen Leistungen bei den Australian Open Rosen gestreut. Der 58-Jährige prophezeite dem Lichtenwörther zudem die baldige Eroberung der Weltranglistenspitze.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 05.02.2020, 09:19 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!
Günter Bresnik
© GEPA
Günter Bresnik

Das österreichische Tennismärchen, es sollte in Australien schlussendlich doch kein Happy End finden. Dabei sah es für Dominic Thiem im Endspiel der Australian Open so gut wie nie zuvor aus, nach 2:1-Satzführung gegen Novak Djokovic musste sich der Weltranglistenvierte aber auch in seinem dritten Grand-Slam-Finale geschlagen geben.

Für Ex-Coach Günter Bresnik seien die Leistungen des Lichtenwörthers aber trotz der bitteren Niederlage nicht hoch genug einzuschätzen, sei Thiem doch auch im Endspiel der dominante Spieler gewesen. "Ich finde, dass er sehr gut serviert hat. Er hat sich beim Return extrem verbessert. Es war bitter, dass es nicht ganz geklappt hat. Aber gegen Djokovic in Australien zu verlieren, ist alles andere als eine Schande", sagte Bresnik in der ServusTV-Sendung "Sport und Talk"

Thiem "nicht mehr auszurechnen"

Generell könne Thiem mit seinem mit Abstand besten Saisonstart mehr als nur zufrieden sein, befand der 58-Jährige: "Aufgrund seiner aus meiner Sicht überragenden Grundschläge ist er für die Leute nicht mehr auszurechnen. Er hat auch das Volley-Spiel extrem verbessert. Er hat zwei Wochen großartiges Tennis geboten."

In dieselbe Kerbe schlug auch Tennisnet-Herausgeber und Kitzbühel-Turnierdirektor Alexander Antonitsch: "Von der Grundlinie gibt es bis auf Stan Wawrinka sonst keinen Spieler, der einen Djokovic so dominieren kann."

Der erste Major-Titel sei sowohl für Bresnik als auch für Antonitsch daher nur mehr eine Frage der Zeit. "Er kommt jetzt in die besten Tennis-Jahre, das ist zwischen 27 und 30. Ich muss sagen, er ist auf einem Niveau, dass ihn vielleicht noch die zwei, drei Meister eine Zeit lang im Zaum halten können. Aber sonst spielt der schon in einer ganz eigenen Liga", spielte Bresnik auf die Dominanz von Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer an.

Langfristig wird er Nummer eins.

Günter Bresnik über Dominic Thiem

Doch auch diese drei würden Thiem in Zukunft nicht von der Eroberung der Weltranglistenspitze abhalten können. "Kurzfristig wird er Nummer drei werden, langfristig wird er Nummer eins. Die Top drei, Top fünf – weil Murray und Wawrinka möchte ich da nicht ausnehmen – hat er alle geschlagen während deren Primetime. Hut ab vor dem Burschen. Er hat das Zeug und er wird es auch bestätigen", meinte Bresnik.

Massu tut Thiem gut

Hauptausschlaggebend für die Leistungsexplosion in den vergangenen zwölf Monaten sei die Zusammenarbeit mit Nicolas Massu gewesen: "Der sieht das alles ein bisschen lockerer, das tut Dominic gut. Massu ist ein anderer Typ. Das Letzte, was er braucht, ist so einen Oberlehrer wie mich."

Bereits jetzt sei die Karriere des 26-jährigen Lichtenwörthers ein Erfolg, so Bresnik: "Es hat gefruchtet. Sportlich ist erreicht worden, was man sich vorgenommen hat." Zu einem Grand-Slam-Titel würde im Hause Thiem aber wohl dennoch niemand Nein sagen - bereits beim nächsten Grand-Slam-Turnier in Paris scheint die Chance darauf so groß wie noch nie zuvor.

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Thiem Dominic

von Nikolaus Fink

Mittwoch
05.02.2020, 10:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.02.2020, 09:19 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Thiem Dominic