Haas, Ferrer, Forget und Co. - Turnierdirektoren, die mit dem Ball per Du waren

Wer in seiner aktiven Zeit Erfolge auf der ATP-Tour gefeiert hat, dem darf man bei objektiver Betrachtung auch gute Chancen einräumen, es früher oder später in den Stand eines Turnierdirektors zu schaffen. So wie Tommy Haas, David Ferrer oder Guy Forget.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 04.03.2020, 13:31 Uhr

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Tommy Haas hat alles richtig gemacht
© Getty Images
Tommy Haas hat alles richtig gemacht

Dominic Thiem ist von Tommy Haas also schon begrüßt worden in Indian Wells - und zwar standesgemäß: Der Turnierdirektor jenes Events, das von den Profis gerne als fünftes Major gepriesen wird, stellte sich mit der neuen Nummer drei der Welt auf den Court, absolvierte eine Übungseinheit, die augenscheinlich Spuren hinterließ. Die aber auch den Verdacht nahe legt, dass die langjährige deutsche Nummer eins ab und zu vielleicht doch noch ein Zucken verspürt, ein Comeback á la Kim Clijsters zu starten.

Gar so lange zurück liegt der letzte Einsatz von Haas auf der ATP-Tour dann aber gar nicht: Im Sommer 2017 gab der mittlerweile 41-Jährige in Kitzbühel seinen Ausstand. Mit einer knappen Niederlage gegen Jan-Lennard Struff. Nun dirigiert Haas in Indian Wells also eine der Top-Veranstaltungen im Tenniszirkus. Und führt damit - gemessen an der historisch besten Platzierung in den ATP-Charts - eine Riege an Ex-Profis an, die sich nunmehr als Turnierdirektoren versuchen.

Lopez immer noch aktiv

Eines der neueren Mitglieder dabei ist David Ferrer, der ab diesem Jahr die Geschicke in Barcelona leiten wird. Ferrer hat es bis auf Position drei in der ATP-Weltrangliste geschafft, Haas stand im Jahr 2002 sogar noch eine Position höher. Feliciano Lopez kann da nicht ganz mithalten - der Turnierdirektor des Masters in Madrid ist allerdings auch noch aktiv in der Szene unterwegs. Wie der Doppelschlag im vergangenen Jahr im Londoner Queen´s Club (Sieg im Einzel und an der Seite von Andy Murray auch im Doppel) gezeigt hat, noch dazu sehr wettbewerbsfähig. Sein bestes Ranking, Platz zwölf, wird Lopez aber wohl nicht mehr erreichen.

Gemessen an der Verantwortung ist allerdings Guy Forget, 1991 immerhin bis auf Platz vier der Weltrangliste vorgestoßen, der Gleichste unter Gleichen: Denn Forget firmiert nicht nur bei den French Open, sondern auch beim ATP-Masters-1000-Event in Paris-Bercy als Turnierdirektor. In ersterer Tätigkeit darf er in wenigen Monaten stolz das endlich fertiggestellte Dach über dem Court Philippe-Chatrier präsentieren.

Krajicek einziger Grand-Slam-Champion im Einzel

Im deutschsprachigen Raum greifen die ATP-Turniere auch auf ehemalige Professionals zurück: Da wäre zum einen Patrik Kühnen, der nun schon über ein Jahrzehnt lang in München den Direktor gibt. Oder Alex Antonitsch als sportlicher Leiter der Generali Open in Kitzbühel. Und auch Edwin Weindorfer, der den MercedesCup in Stuttgart leitet, hat in jungen Jahren die Kugel sehr ordentlich getroffen. Wenn auch nicht so erfolgreich wie Kühnen und Antonitsch.

Geht es nach dem ganz großen Einzelerfolg, dann hat der Turnierchef von Rotterdam die Nase vorne: Denn Richard Krajicek konnte 1996 in Wimbledon einen Grand-Slam-Titel holen, eine Leistung, die er neben Haas, Ferrer, Lopez, Kühnen und Antonitsch auch seinen Direktoren-Kollegen James Blake (Miami), Martin Jaite (Buenos Aires), Todd Martin (Newport), Karim Alami (Doha), Sebastian Grosjean (Montpellier), Hicham Arazi (Marrakech), Dick Norman (Antwerpen) und Thomas Enqvist (Stockholm) voraus hat.

von tennisnet.com

Mittwoch
04.03.2020, 15:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.03.2020, 13:31 Uhr