„Mit dem richtigen Tennisball steigt der Spaß am Spiel“

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 03.05.2011, 14:01 Uhr

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Während sich viele Hobbyspieler vor dem Kauf eines neuen Rackets lange Gedanken über die richtige Wahl machen, ist beim Kauf neuerTennisbälleoftmals der niedrigste Preis das wichtigste Entscheidungskriterium. Im Interview mit tennisnet.com gibt Harald Murauer, Geschäftsführer vonBMM Sports (Dunlop), interessante Einblicke in den Produktionsprozess vonTennisbällenund er erklärt, warum es sich lohnt, auch bei Bällen auf Qualität zu setzen.

Die Freiluft-Saison hat gerade erst begonnen, viele Hobbyspieler suchen in den kommenden Wochen noch nach dem geeigneten Equipment. Welche Rolle spielt ihrer Meinung nach das richtige Material?

Eine sehr wichtige Rolle, weil gutes Material dazu verhilft, den Sport richtig zu erlernen und mit Freude auszuüben. Im Tennis ist es allerdings so, dass viele Spieler nur auf die Wahl des Rackets achten und nicht wissen, dass die Wahl desrichtigen Balles gerade bei Jugendlichen und Anfängern zur Verbesserung des Spiels beiträgt. In Abstimmung mit der ITF wurden daher in den letzten Jahren eigene Jugendbälle entwickelt, die weicher sind und deren Flugbahn auf die Spielfeldgröße abgestimmt ist. Dadurch haben die Bälle eine geringere Absprunghöhe,  die Jugendlichen können sich besser auf die Schläge vorbereiten und bekommen so ein besseres Gefühl für den richtigen Schwung. Somit haben Jugendliche früher erste Lernerfolge und der Spaß am Spiel steigt.

Der richtige Ball kann also mein Spiel verbessern,  aber wie finde ich den für mein Spiel passenden Ball?

Generell unterscheidet man neben den speziellen Jugendbällen vor allem zwischen den qualitativhochwertigeren Druckbällenund drucklosen Bällen. Diese sind zwar oft preislich billiger, haben aber für den Spieler nicht zu unterschätzende Nachteile. Bei den drucklosen Bällen wird der Ballabsprung meist von der Wandstärke bestimmt, die Bälle sind also deutlich schwerer. Der Nachteil dabei: Die bei einem Schlag eingesetzte Energie wird zu einem großen Teil in den Arm weitergeleitet. Das ist besonders für Bänder und Sehnen eine sehr hohe Belastung, die sehr schmerzhaft sein kann und unter Umständen auch zu einem Tennisarm führt.

Sie würden also Hobbyspielern zu qualitativ hochwertigen – aber auch teureren - Druckbällen raten?

Ja, auf jeden Fall. Einerseits sind sie schonender für die Gelenke, andererseits sind sie auch qualitativ besser und haben eine deutlich längere Haltbarkeit. Leider wird aber gerade dieser Punkt bei Spielern und Vereinen immer wieder außer Acht gelassen. Sie kaufen billige Bälle, die nach wenigen Matches ausgetauscht werden müssen, anstatt etwas mehr zu investieren und die Bälle danach noch weiter im Training zu verwenden.

Sie sprechen das Thema Qualität an. Was macht einenTennisballzu einem qualitativ hochwertigen Produkt?

Wirklich ausschlaggebend für die Qualität eines Balles sind die verwendeten Materialen, besonders die Qualität des Rohkautschuks und des Filzes. Bereits bei der Ernte des Rohkautschuks entscheidet sich, wie hochwertig ein Ball wird. Es gibt hier fünf Erntegrade und je sauberer das Rohmaterial ist, umso besser ist es in weiterer Folge zu verarbeiten.

Beim Filz unterscheiden wir zwischen Nadelfilz und gewobenem Filz, wobei es beim Nadelfilz wesentlich früher zu Verschleißerscheinungen kommt, unter der auch die Flugeigenschaften des Balles leiden. Bei qualitativ hochwertigeren Produkten wird gewobener Filz verwendet, bei dem es aber auch unterschiedliche Qualitäten gibt. Ein höherer Wollanteil macht dabei den Ball langlebiger und widerstandsfähiger. Das sorgt dafür, dass der Ball länger in Form bleibt und besser kontrollierbar ist.

Natürlich hängt die Qualität aber auch von der richtigen Verarbeitung der Materialien ab. Die beiden Halbschalen aus Gummi müssen immer die gleiche Wandstärke aufweisen, damit die Flugbahn nicht negativ beeinflusst wird. In weiterer Folge müssen die beiden Hälften gleichmäßig verklebt werden, damit der Druck im Inneren des Balls gehalten werden kann und nicht durch eine undichte Stelle entweicht.

Wie wird diese Qualität gewährleistet?

Um eine gewisse Produktkonstanz zu haben, gibt es Seitens der ITF sehr genaue Vorgaben bei Form, Durchmesser, Oberflächenbeschaffenheit  und Gewicht der hochwertigen Meisterschaftsbälle. Die weitere  Qualitätskontrolle fängt bei Dunlop schon bei der Lieferung der einzelnen Materialen an.

Der Filz wird überprüft, indem ein ca. 20x20cm großes Stück herausgeschnitten und auf Reibungsverlust getestet wird. Der Rohkautschuk wird in der Produktion selbst noch einmal auf Sauberkeit überprüft. Wenn der prozentuelle Verschmutzungsgrad niedrig ist und der Filz stimmt, hat man schon 95 % der Qualität eines Balles gesichert. Zum Abschluss gibt es noch die optische Begutachtung, wobei noch einmal darauf geachtet wird, dass die Filzteile gut geklebt sind, damit sich der Filz nicht löst und dass die Naht zwischen den Filzteilen gleichmäßig ist.

Auch der beste Ball hält leider nicht ewig – wann sollte man in neue Bälle investieren?

Wenn man den Ball in der Handfläche mühelos zusammendrücken kann, hat er viel vom Innendruck verloren und nicht mehr die optimalen Spieleigenschaften. Das passiert bei Bällen, die oft gespielt werden. Aber auch Bälle, die länger aus der Dose draußen sind, werden mit der Zeit weicher und sollten ausgetauscht werden.  Ein weiterer Punkt, sind  Verschleißerscheinungen des Balles. Wenn der Filz abgeschliffen ist, verändern sich Flugeigenschaften und Absprungverhalten des Balles so stark, dass man besser zu einer neuen Balldose, natürlich von Dunlop, greifen sollte.

In der bevorstehenden Freiluft Saison wird in Österreich zumeist auf Sand gespielt. Ist jeder Ball für alle Beläge geeignet?

Im Großen und Ganzen sind die Bälle für alle Beläge verwendbar. Es gibt aber auch spezielle Bälle (clay court approved) für Sandplätze, die besser imprägniert und enger gewoben sind. Damit wird verhindert, dass die Sandkörner im Filz hängen bleiben und der Ball bleibt länger spielbar. In England sind Bälle für Rasencourts sehr gefragt. Sie dürfen nicht zu viel Feuchtigkeit aufnehmen und bekommen eine zusätzliche Imprägnierung, die in der Produktion allerdings einen Arbeitsschritt mehr bedeutet – dadurch sind diese Bälle eine Spur teurer.

Zum Abschluss noch ein Tipp vom Experten: Mit welchem Ball ist man für diese Saison bestens gerüstet?

Durch mein Naheverhältnis zu Dunlop habe ich natürlich meine Favoriten: DenDunlop Fort TP, sowie denDunlop Fort Clay Court, der auch in München und Stuttgart auf der Tour zum Einsatz gekommen ist, kann ich sehr empfehlen. Aber natürlich gibt es auch von anderen Mitbewerbern qualitativ hochwertige Produkte, mit denen die Spieler zufrieden sein werden.(Foto: Dunlop)

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03.05.2011, 14:01 Uhr