Hofmanova in 49 Minuten ins ÖMS-Viertelfinale

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 30.06.2010, 21:21 Uhr

Manuel Wachta berichtet aus Oberpullendorf

Um ca. 17.15 Uhr betrat Turnierfavoritin Niki Hofmanova bei den Österreichischen Meisterschaften in Oberpullendorf den Court – um ihn 49 Minuten später auch schon wieder zu verlassen. Die burgenländische Lokalmatadorin ließ der Niederösterreicherin Pamela Amon im Achtelfinale beim 6:1, 6:0 keine Chance. „Ich hab etwas nervös begonnen“, meinte Hofmanova, „aber dann hab ich ganz gut reingefunden.“ Nachdem die 19-Jährige den Ausgleich zum 1:1 hinnehmen musste, blieb Amon kein einziges Game mehr. Etwas mehr Gegenwehr hat der Kukal-Schützling wohl im Viertelfinale zu erwarten: Dort geht es gegen die Niederösterreicherin Pia König, die bisher mit Siegen über die auf sechs gesetzte Salzburgerin Stephanie Vock und die Wienerin Lisa Reichmann zu überzeugen wusste. „Ich hab noch nie gegen sie gespielt und kenne sie nicht“, so Niki. „Mal sehen, was mich da erwartet. Ich schaue weiter von Runde zu Runde.“

Hellwig im Prüfungsstress

Überstunden machte Barbara Hellwig. Die Wienerin setzte sich gegen den Wolfgang-Thiem-Schützling Stephanie Hirsch erst nach 3:05 Stunden in der brütenden Mittagshitze mit 6:7, 6:4, 6:3 durch. Im ersten Satz holte Hellwig zwar ein 2:5 auf, unterlag dann aber im Tiebreak mit 5:7. „Ich war einfach zu abwartend, hab im zweiten Satz dann versucht, aktiver zu spielen – und das hat gut funktioniert.“ Ihre Viertelfinal-Gegnerin, die ehemalige Nummer 190 der Welt Daniela Kix, ließ weitaus weniger Kräfte, die Wienerin schlug das erst 15-jährige ÖTV-Nachwuchstalent Anna-Maria Heil 7:5, 6:2. „Das war keine gute Partie von mir“, meinte Kix, „ich war vorher zwei Wochen krank. Gegen Barbara wird’s besser gehen müssen, aber ich bin optimistisch, ich hab in den letzten zwei Jahren immer gegen sie gewonnen.“ Hellwig weiß nicht nur daher um die Schwere ihrer Aufgabe: „Es wird mehr auf Dani ankommen. Wenn sie’s trifft, dann ist sie schwer aufzuhalten.“ Sollte Hellwig aber eben das gelingen, würde sie in doppelten Stress geraten: „Ich hab am Freitag am Vormittag in Wien die letzte Prüfung meines Medizinstudiums“, erzählt sie, ihren Ordner mit Lernmaterialien in der Hand haltend. Zum Tennisspielen kommt die 28-Jährige übrigens nur noch ein- bis zweimal pro Woche – und macht den Jungen am Platz dennoch weiter das Leben schwer.

Stephanie Hirsch (im Vordergrund) lieferte sich mit Barbara Hellwig (im Hintergrund) eine Schlacht über drei Stunden, beging letztendlich aber zu viele Fehler:



Kandler und Neuwirth lassen’s krachen

Die erste Herausforderin von Hofmanova, die auf zwei gesetzte Tina Schiechtl, hatte am Mittwoch nur im zweiten Satz zu kämpfen. Patricia Haas führte da gegen die Tirolerin bereits mit 4:2, musste aber der Nummer 316 der Damen-Weltrangliste die letzten vier Games und mit dem 0:6, 4:6 den Aufstieg ins Viertelfinale überlassen. Schiechtl wird nun von der nächsten starken Teenagerin gefordert: der erst 16-jährigen Wienerin Denise Maxl. Der Schützling von Milen Velev und Ruslan Rainov holte gegen die Oberösterreicherin Marion Walter im ersten Satz ein 2:5 auf – um im zweiten Satz trotz klarer 4:1-Führung erneut ins Tiebreak zu müssen. Am Ende stand ein 7:6, 7:6 und damit der bisher größte Karriere-Erfolg für Maxl. Rasant zu ging es auf Platz 1: Tina Kandler sicherte sich in einem wahren High-Speed-Duell mit Yvonne Neuwirth durch ein 6:4, 6:3 ihren Platz im Viertelfinale. „Yvonne hat heute sehr gut gespielt“, lobte die 15-Jährige ihre Gegnerin, „sie hatte aber auch schon ein Match hier, ich nicht – und das erste Spiel ist immer besonders schwierig.“ Jetzt bekommt es die hauptsächlich in Florida trainierende tennisnet.com-Bloggerin mit Marlena Metzinger zu tun, die bisher erst vier Games abgeben musste und gegen die sie die bisherigen zwei Duelle verloren hat. „Sie ist eine sehr erfahrene und gute Spielerin und schlägt stark auf“, weiß Tina. „Es wird sicher ein Super-Match. Ich werde alles geben, dass ich gewinne.“

Tina Schiechtl (im Vordergrund) und Patricia Haas (im Hintergrund) nützten den Platz voll aus:



Das High-Speed-Duell zwischen Tina Kandler (im Vordergrund) und Yvonne Neuwirth (im Hintergrund):



Den Spielplan für Donnerstag, 1. Juli, finden Siehier.

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Mittwoch
30.06.2010, 21:21 Uhr