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Holger Rune: Verletzung als Wendepunkt für das 'Enfant terrible'?

Holger Rune spricht erstmals seit seiner Achillessehnenverletzung über seine Zukunft. Der 22-Jährige sieht die Zwangspause als Möglichkeit, seine Karriere neu auszurichten.

von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet: 18.11.2025, 10:53 Uhr

Holger Rune beendete seine Saison verletzt
© Getty Images
Holger Rune beendete seine Saison verletzt

Der Moment, in dem Holger Rune im Stockholm-Halbfinale gegen Ugo Humbert unter Schmerzen zusammenbrach, markierte das bittere Ende seiner durchwachsenen Saison. Sein oftmals übertriebener Ehrgeiz scheint aber neu entflammt. Die Achillessehnenruptur, operiert und inzwischen in der Reha, versteht der Däne rückblickend als überfälliges Signal. Ihm sei dadurch zum ersten Mal der Stellenwert seiner Karriere bewusst geworden.

„Der Schlag ins Gesicht, den ich gebraucht habe“

Im Gespräch mit Hard Court geht Rune mit sich selbst hart ins Gericht. Er habe sein Talent für selbstverständlich gehalten, sagt er. Letztlich sehe er in der Verletzung aber eine Chance, sich auf ein neues Leistungsniveau zu hieven. Ernährung, Professionalität, Trainingsalltag: Für den früheren Weltranglistenvierten steht fest, dass Top-5-Ambitionen und Grand-Slam-Titel nur mit kompromissloser Konsequenz erreichbar seien, die er vielleicht zuletzt etwas aus den Augen verloren habe.

Ziele klar definiert

Aktuell steht Rune auf Platz 15 der ATP Weltrangliste, doch sein Anspruch geht darüber hinaus. Er möchte zurück unter die besten Fünf und endlich große Titel sammeln. Sein bisher einziger „Big Title“ bleibt das Paris Masters 2022, gefolgt von drei verlorenen Masters-Finals. Für die kommende Saison setzt er auf einen Neustart, sollte seine Genesung rechtzeitig für Melbourne abgeschlossen sein (was ein extrem enges Zeitfenster darstellt).

Belastung als Auslöser

Die Verletzung schreibt Rune maßgeblich der hohen Belastung auf der Tour zu. Während Rune in der Vergangenheit noch die Länge des Tennisjahres als etwas dem Sport Eigenes gelobt hatte, sieht er die körperliche Dauerbeanspruchung nun doch als Risiko für die Sportler. Fatigue – davon ist er überzeugt – habe zu seinem Achillessehnenriss geführt. 

Schritt für Schritt zurück

Während die Saison ohne Rune auslief, bietet er seinen Fans regelmäßig Einblicke in seine Reha. 

Gemeinsam mit Fitnesscoach Marco Panichi trainiert er im Kraftraum, erste Schlagübungen absolviert er sitzend auf dem Court. Nach zwei Finals in diesem Jahr, darunter dem Titel in Barcelona gegen Carlos Alcaraz, bleibt sein Fokus nun glasklar: bereit sein für den nächsten Schritt und diesen dann größer machen als jeden zuvor.

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von Isabella Walser-Bürgler

Dienstag
18.11.2025, 13:38 Uhr
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