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HTT AO 2024 – Ein Finale für die Historie

HTT-Altmeister Damian Roman ist nur mehr einen Sieg von einem weiteren HTT-Meilenstein historischen ...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 24.01.2024, 20:18 Uhr

HTT-Altmeister Damian Roman ist nur mehr einen Sieg von einem weiteren HTT-Meilenstein historischen Ausmaßes entfernt. Im heute Abend anstehenden und durch einen 6:4, 5:7, 6:3 Halbfinalerfolg über Tarik Mustafic fixierten Best of Five Finale (LIVE ab 20 Uhr auf www.hobbytennistour.at) gegen die Nummer 1 der HTT Rene Gräflinger, könnte der 41jährige Rumäne mit einem Erfolg seinen persönlichen Karriere-Grand-Slam realisieren, und damit als erst vierter Spieler der HTT Geschichte alle vier HTT Grand Slam-Events zumindest einmal gewonnen haben. In der Favoritenrolle ist aber sein Gegner, der seit Monaten in der Form seines Lebens spielt, nach einer hoch konzentrierten Vorstellung gegen den aufstrebenden oberösterreichischen Jungstar Erwin Wansch mit 3:6, 6:4, 6:2, zum 20. Mal in Serie ungeschlagen blieb, und so wie Damian Roman sein erstes HTT AO Karriere-Endspiel erreichte. Ein Bericht von C.L

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Persönlicher HTT Karriere-Grand-Slam mit fast 42 Jahren?

Im Mai wird er bereits seinen 42. Geburtstag feiern, und trotzdem hält er die aufstrebende Jugend weiterhin laufend in Schach. Und in diesem “hohen” Tennisalter bekommt Rumäniens HTT Superstar Damian Roman am Mittwoch Abend sogar noch die Chance, den letzten weißen Fleck seiner Erfolgs-Vita auszulöschen. Vier Mal hat der Routinier bei den HTT US Open triumphiert, drei Mal in HTT Wimbledon gewonnen, und sich 2016 sogar die Sandplatzkrone bei den HTT French Open aufgesetzt. Einzig beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in den heiligen Hallen des Union Tennis Center La Ville, wollte es bislang bei sieben Teilnahmen noch nicht mit dem großen Coup klappen. Während des vierten HTT Saisonturniers vernahm man aus dem Umfeld des Ranglisten-Zweiten massive Unzufriedenheit über die Auslosung, die der 42fache Turniersieger aber am Ende doch meisterte. Im Halbfinale am Dienstag Abend bekam es die Nr. 2 des Turniers mit Nordmazedoniens Jungstar Tarik Mustafic zu tun, und musste sich nach seinem Dreisatz-Erfolg im Viertelfinale über Alois Gessl erneut strecken und über die volle Distanz gehen. Dabei hatte der 8fache HTT Major Champion mit einem schnellen 4:1 losgelegt, bei 4:4 eine Break-Chance seines Gegners abgewehrt, ehe er mit dem entscheidenden Break den ersten Satz mit 6:4 unter Dach und Fach brachte.

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Damian Roman rettet sich in drei Sätzen gegen Tarik Mustafic in sein allererstes HTT Australian Open Finale

Der zweite, von den beiden Aufschlägern dominierte und höchst ausgeglichen verlaufende Satz fand seinen Höhepunkt im elften Game, als Mustafic das einzige Break zum 6:5 gelang, und der immer stärker werdende 21jährige in seinem zweiten HTT Australian Open Semifinale mit 7:5 den Satzausgleich erzwingen konnte. Im Viertelfinale gegen Lukas Prüger mit seinem 150. HTT Karriere-Einzelsieg in knapp 50 Minuten körperlich nicht gefordert, schien Mustafic nun obenauf und mit großen Möglichkeiten, sein erstes HTT Grand Slam Finale klar zu machen. Doch auf der anderen Seite bündelte Damian Roman noch einmal sämtliche mentale und körperliche Kräfte, nahm seinem 20 Jahre jüngeren Gegenüber zwei Mal das Service zu einer 4:0 Führung ab, und rettete sich schließlich mit 6:3 in sein allererstes HTT AO Karriere-Finale. Roman steht zudem in seinem 10. Grand-Slam-Endspiel und im insgesamt 64. HTT Finalmatch seiner gigantischen HTT Laufbahn, die am Mittwoch Abend auch Karriere-Grand-Slam-Titel Nr. 9 mit sich bringen könnte. “Ich bin sehr glücklich über meinen Sieg heute. Aber am Mittwoch wird es verdammt schwer. Einerseits ist Rene Gräflinger in Topform, und zudem bin ich sowas von platt”, wagte Damian Roman einen Ausblick auf den anstehenden finalen Showdown.

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Gräflinger bringt monstermäßig servierendes Riesenbaby zu Fall

Damian Romans großer Konkurrent der vergangenen Monate, Rene Gräflinger ist am Dienstag Abend nach hartem Kampf und 1:54 Stunden Spielzeit in sein erstes HTT AO Finale eingezogen. Der topgesetzte Kärntner musste im ersten Halbfinale gegen den oberösterreichischen Shootingstar Erwin Wansch mehfach an seine Grenzen gehen, ehe er mit 3:6, 6:4, 6:2 sein 200. HTT Karriere-Match gewonnen hatte, und zum insgesamt bereits 20. Mal in Serie als Sieger vom Platz ging. Sein insgesamt 20. HTT-Endspiel schien lange Zeit aber in weiter Ferne, zumal sein 16jähriges Gegenüber respektlos und frech an die Partie mit dem HTT-Besten heranging. Gleich drei Breaks gegen einen allerdings bescheiden servierenden zweifachen HTT US Open Sieger brachten Wansch nach 36 Minuten den ersten Durchgang, und gleichzeitig auch den ersten Satzverlust Gräflingers im Verlauf dieses Turniers. Und bei ein wenig mehr Abgebrühtheit und Routine hätte das phasenweise mit mehr als 200 km/h aufschlagende Riesenbaby aus Laakirchen im Bezirk Gmunden die imposante Siegesserie der HTT Nr. 1 womöglich beenden können. Bei 3:2 fand der Youngster zwei Break-Chancen vor, die Gräflinger aber – zugegeben – großartig und im Stile einer Nummer 1 abwehren konnte. Dann die entscheidenden Szenen in Durchgang Nr. 2, die am Ende auch die Wende in dieser mit Spannung erwarteten Partie brachten. Wansch lässt zunächst einen Spielball zum 5:4 aus, handelt sich im Gegenzug mit seinem allerersten Doppelfehler das Break zum 4:5 ein, und muss kurz darauf nach weiteren 49 Minuten mit 4:6 den Satzausgleich hinnehmen.

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Ruhe und Geduld – der Schlüssel zum Gräflinger-Erfolg

Von diesem Schock sollte sich der Power-Server bis zum Ende nicht mehr erholen. Im Entscheidungssatz fielen die Aufschlag-Quoten des 16jährigen ins Bodenlose, bei nur mehr 6 Winnern und 12 unerzwungenen Fehler fehlte auch die Balance im Spiel des Laakirchners, und so stolperte er in nur 28 Minuten gegen einen eineinhalb Stunden geduldig spielenden Rene Gräflinger in ein 2:6, das der Ranglisten-Erste mit 12 Punkten in Folge aus den letzten drei Games fixierte. “Ich wusste vor dem Turnier nicht, wo ich nach der längeren Pause nach den Finals formtechnisch stehen würde. Von daher bin ich sehr froh, hier wieder in einem großen HTT Finale zu stehen. Die Partie gegen Wansch war lange Zeit sehr eng. Ich habe aber versucht, die Ruhe zu bewahren, und das war letztlich glaube ich entscheidend für den Sieg”, so der 38jährige Ferlacher.

von Claus Lippert

Mittwoch
24.01.2024, 17:04 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.01.2024, 20:18 Uhr