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HTT darf “Landes” der Bundeshauptstadt organisieren

Wenn sich der Chef der La-Ville-Platzwart-Riege Mirsad Beganovic höchst persönlich auf die Leiter sc...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 22.08.2023, 12:18 Uhr

Wenn sich der Chef der La-Ville-Platzwart-Riege Mirsad Beganovic höchst persönlich auf die Leiter schwingt, um am größten Show-Court des Union Tennis Centers in der Kirchfeldgasse die rot-weiße Landesflagge der Bundeshauptstadt zu hissen, dann ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass im UTC La Ville die Wiener Landesmeisterschaften der allgemeinen Klasse auf dem Programm stehen. Landesmeisterschaften als Veranstaltung, die aus einem langjährigen Dornröschenschlaf erwacht, und seit 2018 wieder “en vogue” sind. Ein Bericht von C.L

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Grauenhafter Blick in die Archive der Wr. Landesmeisterschaften

Die Recherche für diesen Artikel in den Archiven des Tennisverbandes haben nicht nur einiges an Zeit in Anspruch genommen, sondern auch erschreckende Zahlen und Statistiken zu Tage gefördert. Um sich ein Bild über die Entwicklung des Flaggschiff-Events des Wiener Tennisverbandes machen zu können, wurden Ergebnislisten der letzten 15 Jahre durchforstet. Gleich vorweg: Es wäre wohl besser gewesen, die guten alten Ergebnisse aus der Anfangszeit des ITN und der 2010er-Jahre, wären unter dem angesetzten Staub der vergangenen eineinhalb Jahrzehnte versteckt geblieben. Saisonen und Landesmeisterschafts-Turniere mit nicht ausgetragenen Doppel-Bewerben, oder im Round Robin Modus durchgeführten Single-Draws, sind Dokumente und Belege für ein unwürdiges Szenario rund um das mithin wichtigste Turnier des Verbandes und die eigentliche Meisterschaft der besten Tennisspielerinnen Wiens. 2018 hat WTV-Präsident Christian Barkmann die Organisation und Durchführung der “Landes” in die Hände von Österreichs größter Breitensport-Tennisserie der Hobby Tennis Tour gelegt, die zusammen mit dem seit sechs Jahren gastgebenden Tennisclub UTC La Ville die wichtigste WTV-Veranstaltung nach einigen Widerständen zu neuen Höhen geführt haben.

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Was sich seit 2018 alles verändert hat

Ja, seit 2018 hat sich einiges geändert. Die HTT mit ihren Partnern hat dem Top-Event des WTV wieder zu Glanz und Beliebtheit verholfen, und dem Turnier am Altmannsdorfer Ast mit einigen Adaptierungen neues Leben eingehaucht. So gibt es seit der Saison 2018 endlich auch “Money” für die WTV-Stars. Der WTV avancierte mit der Ausschüttung eines Preisgeldes zum Vorreiter für andere Bundesländer, die seit kurzem auch erstmals ins “Gesparte greifen”, um die besten Tennisspielerinnen ihres Landes anzulocken. 2018 kam auch das Aus für die fürchterlich anzusehenden “Steckerl-Pokale”, die so mancher Spieler nicht einmal offen herumstehend in seinem Keller verstauben ließ. Sie wurden ersetzt durch prächtige und überdimensionale Trophäen, die hohen Wert und noch höheres Erinnerunspotential für die Champions dieser Stadt mit sich bringen. Dazu finden die Spielerinnen im UTC La Ville nicht nur perfekte Rahmenbedingungen vor, sondern auch einen Gastgeber, der mit der sensationelle Vergabe einer Wildcard für das zweitgrößte österreichische Damen-Tennisturnier schon so mancher jungen Dame, den erstmaligen Weg in die internationale Tenniswelt aufzeigte. Players-Partys, Live-Streams, Gewinnspiele, Berichterstattung uvm, seit 2018 sind neben diesen erwähnten Innovationen, vorallem die Teilnehmerfelder rapide noch Oben geklettert. 2017 bei WAT Meidling hatten sich noch insgesamt nur 28 Damen und Herren um die beiden Landesmeistertitel beworben, im Vergleich dazu drängten sich 2019 beim UTC La Ville 72 der besten und ambitioniertesten Tennis-Cracks der Stadt um die “Landesmeister-Ehre”.

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Neues Konzept mit involvierten WTV-Clubs soll Landesmeisterschaften noch breiter und größer machen

Seither bewegt sich der Wiener Tennisverband mit seinen Landesmeisterschaften auf einem gleichbleibenden Level, mit dem er Österreich weit im Vergleich mit den anderen acht Bundesländern eine souveräne und deutliche Leader-Position hält. Allerdings darf man bei aller Zufriedenheit über die Nr. 1 Position in “rot-weiß-rot” auch ein wenig kritisch sein. Vorallem der HTT als Organisator schmecken Nennergebnisse mit 50 Herren und 20 Damen nicht wirklich “süss” genug. “Wir sprechen immerhin über die Bundeshauptstadt mit an die 70 Tennisclubs, da kann das aktuelle Nennergebnis unmöglich das Ende der Fahnenstange sein”, so der HTT-Veranstalter, der daher ein neues Konzept entworfen hat, und dieses dem WTV-Präsidenten und dem WTV-Vorstand schon in Bälde präsentieren wird. Ziel dieses neuen Projekts ist es, die Landesmeisterschaften noch viel breiter aufzustellen, mehr Spielern zugänglich zu machen, ohne dabei das Geschehen an der Spitze zu verwässern. “Wir müssen die Hemmschwelle vieler Spielerinnen an einer Teilnahme an den Landesmeisterschaften herabsetzen, und womöglich auch noch den ein oder anderen Spitzenspieler der Bundeshauptstadt in den Hauptbewerb bekommen. Bevor das Konzept hoffentlich der Tennis-Öffentlichkeit Wiens präsentiert wird, sei noch ein kleiner Hinweis verraten: Auch die 70 Tennisvereine Wiens sollen in das neue Projekt involviert werden.

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von Claus Lippert

Dienstag
22.08.2023, 10:31 Uhr
zuletzt bearbeitet: 22.08.2023, 12:18 Uhr