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HTT Generali Open Kitzbühel sieht Traumfinale

Das Finale der HTT Generali Open in Kitzbühel bestreiten Vorjahressieger Tobias Fürschuss und der am...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 05.08.2023, 19:18 Uhr

Das Finale der HTT Generali Open in Kitzbühel bestreiten Vorjahressieger Tobias Fürschuss und der amtierende HTT Finals Champion Rene Gräflinger. Mit dem Titelverteidiger aus Hard in Vorarlberg und der Nr. 2 der Kitzbühler Setzliste aus Ferlach in Kärnten, gibt es für viele HTT-Fans sogar das “Traumfinale” der 12. HTT Generali Open Ausgabe am Centercourt von Kitzbühel ab ca. 17:30 Uhr zu bestaunen. Ob es am frühen Samstag Abend aber tatsächlich zum Showdown der beiden HTT-Asse im großen Tennisstadion am Kapserfeld kommen wird, ist fraglich, und bei der aktuellen Wetter-Situation in der Gamsstadt sogar eher unwahrscheinlich. Ein Bericht von C.L

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Freitags-Programm trotz schlechter Wetterprognose in trockenen Tüchern

Wer hätte am Freitag früh morgens bei einem Blick auf die diversen Wetter-Apps ehrlicher Weise damit gerechnet, dass am Abend des Semifinaltages die beiden Protagonisten des großen Kitzbühel-Finales 2023 namentlich bekannt sein werden. Wohl nur die kühnsten Optimisten, doch dann kam wieder einmal alles ganz anders! Den schlechten Prognosen und den Berufs-Pessimisten unter den HTT Spielern zum Trotz, ging das mutig angesetzte Tagesprogramm für Freitag mit nur einer Regenunterbrechung durch. Mit zwei Stunden Verspätung durften die Herren Fürschuss, Zehetner, Jaros & Gräflinger dann um 18:30 Uhr Abends unter Flutlich auf den Grand Stand und Court Alpquell, um sich dort bei schwierigsten Bedingungen die beiden Finaltickets mit dem krönenden Abschluss-Auftritt am Centercourt Kitzbühel zu sichern. Die beiden Plätze präsentierten sich trotz dem verregneten Wetter der letzten drei Wochen in hartem und einwandfreien Zustand, wenngleich die Feuchtigkeit der Courts, nicht jedermanns Sache war. Nach einem Satz hatten die kleinen gelben Flizkugeln die Gestalt & Konsistenz von Marillenknödel angenommen, immerhin waren die “speziellen” Bedingungenn für alle vier Semifinal-Teilnehmer zumindest gleich.

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Fürschuss nach Semifinalsieg über Zehetner seit 9 Kitzbühel-Matches ungeschlagen

Der erste Spieler der den Weg ins Endspiel der HTT Generali-Open Kitzbühel 2023 fand, war Vorjahressieger Tobias Fürschuss. Der 23jährige aus dem Ländle, der am Vormittag mit dem rumänischen Ranglisten-Ersten Damian Roman schon den Rekordsieger des Turniers mit 6:4, 7:6 aus dem Bewerb genommen hatte, schob acht Stunden später mit einem 6:3, 6:3 Erfolg über den 2fachen Kitzbühel-Sieger Martin Zehetner auch gleich noch eine zweite HTT-Kitz-Legende aufs sportliche Abstellgleis. Der 42jährige, der im Viertelfinale am Vormittag in Going im Duell der HTT Evergreens gegen Bernhard Scheidl mit einem klaren 6:1, 6:1 Erfolg seine Head to Head Bilanz mit dem Burgenländer auf 5:0 ausbaute, musste sich in seinem vierten HTT Kitzbühel-Semifinale nach 2014, 2015 und 2016 zum ersten Mal geschlagen geben. Nach ansprechendem Beginn, kassierte Zehetner im dritten Game nach 40:15 Führung das erste Break, ehe Fürschuss zum 5:3 mit einem weiteren Break nachdoppelte, und dem neuerlichen Finalanzug in der Gamsstadt nur mehr einen Satz entfernt war. Im zweiten Satz schien sich Zehetner vorerst gegen die Niederlage zu stemmen, holte gleich im Auftaktspiel sein erstes Break an diesem Abend, und gab auch seinen Fans am Spielfeldrand die Hoffnung auf ein Comeback. Das wäre vielleicht möglich gewesen, wenn Zehetner bei 2:0, 15:30 als Rückschläger die Chance aufs Doppel-Break bekommen hätte. Stattdessen drehte Fürschuss groß auf, holte 5 Games am Stück, und ließ sich auch von fünf ausgelassenen Matchbällen nicht mehr vom Final-Kurs abbringen. Am Ende holt der Harder auch den zweiten Satz mit 6:3, und feierte damit bereits seinen neunten Kitzbühel-Einzelsieg in Serie. “Wir sind ähnliche Spielertypen, heute war Tobias aber der klar bessere Spieler. Am Ende war es aber wieder ein mega-cooles Erlebnis auf der ATP Anlage zu spielen”, verabschiedete sich der HTT Kitzbühel-Champion von 2015 und 2016.

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Gräflinger mit Super-Bilanzen und Halbfinalsieg über Jaros ins Finale von Kitzbühel

Derweil strebt Zehetner-Bezwinger Tobias Fürschuss nun mit einer möglichen Titelverteidigung sein persönliches Kitzbühel-Double an. Um den Titel-Doppelpack am Fuße des Kitzbüheler Horns zu realisieren, muss der Vorarlberger im Endspiel noch an HTT Finals-Gewinner Rene Gräflinger vorbei. Der 37jähriger Kärntner, krönte seine HTT Kitzbühel-Premiere vorerst einmal mit dem Finaleinzug, den er mit dem Viertelfinal-Erfolg über den jungen Tiroler Adrian Lintner und seinem siegreich gestalteten Semifinal-Auftritt am Grand Stand gegen Dominik Jaros fixierte. Auf einem feuchten, langsamen und wohl gewöhnungsbedürftigen Platz, auf dem die Stärken des Dominik Jaros nach rund einer Stunde gar nicht mehr zum Tragen kamen. Vorallem seine Paradeschlag, das Service, blieb wirkungslos. So gab es im ersten Satz je drei Breaks bis 5:5, ehe Gräflinger das heiße Finish von Durchgang 1 zu seinen Gunsten entschied. Damit war auch die Partie durch, denn Jaros hatte nicht mehr die nötigen mentalen Mittel zur Hand, um dieses Match zu drehen. Mit 7:5, 6:0 feierte Gräflinger seinen siebenten HTT Einzelsieg in Serie, und der 37jährige baute auch seine imposanten Turnier-Bilanzen noch etwas aus. So erreichte Gräflinger sein viertes HTT Endspiel in Folge, stand in allen seinen achten HTT Saisonturnieren zumindest immer im Semifinale, und kann saisonübergreifend auf 10 Turnierstart zurückblicken, in denen er nie vor dem Halbfinale die Heimreise antreten musste.

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Die Stimmen zum zweiten HTT Kitzbühel-Semifinale

“Es ist toll, dass es gleich bei meinem ersten Antreten in Kitzbühel mit dem Finaleinzug geklappt hat, und ich mich außerdem von Spiel zu Spiel steigern konnte. Jetzt freue ich mich schon aufs Finale, und werde dort versuchen, nochmals eins draufzusetzen”, so der HTT US Open Sieger von 2021. “Not amused” war derweil der unterlegene Dominik Jaros, der sich mit den Verhältnissen am Grand Stand nicht anfreunden konnte. “Ab 5:5 im ersten Satz waren die Bälle komplett hinüber.Rene hat dann gut in die Partie gefunden, und die Bälle sauber am Schläger gehabt. Ich habe dann ehrlicher Weise den Glauben und die Lust verloren, weil die Bedingungen mir einfach genommen haben, was ich am besten kann, und das sind Aufschlag & Spin”, klagte Jaros, der damit auch sein zweites HTT Kitzbühel Semifinale nach 2017 in den Sand gesetzt hat.

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von Claus Lippert

Samstag
05.08.2023, 14:11 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.08.2023, 19:18 Uhr