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HTT Rasenkönig gesucht

Womit niemand mehr ernsthaft rechnete, könnte in fünf Tagen tatsächlich Realität werden. Alle vier H...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 09.10.2020, 15:18 Uhr

Womit niemand mehr ernsthaft rechnete, könnte in fünf Tagen tatsächlich Realität werden. Alle vier HTT Grand Slam Turniere in einer von der Pandemie arg zerrüttelten Tennissaison ausgespielt, dieses Szenario galt noch vor zwei Monaten als gänzlich unmöglich und ausgeschlossen. Anfang September zierte nur das im Jänner über die Bühne gebrachte HTT Australian Open Turnier als einziges “big four event” die Visitienkarte der heurigen HTT Grand Slam Turnierreihe. Sechs Wochen später sind der Hartplatz- und der Sandplatzkönig der HTT ermittelt, und am kommenden Dienstag wird – so es Corona & das Wetter zulassen – die HTT Rasenkrone 2020 vergeben. Und die Ausgangssituation für die 29. Auflage von HTT Wimbledon auf der Tennisanlage von WAT Landstraße samt spannender Titelvergabe scheint in diesem Jahr offener denn je. Die HTT-Grand-Slam-Saison 2020 verlief bislang ausgeglichen wie selten, nicht weniger als elf verschiedene Spieler tummelten sich in den bisher absolvierten drei Saison-Major-Semifinali. Nur der Ranglisten-Erste Damian Roman schaffte es zwei Mal in die Vorschluss-Runde eines 2020er-Grand-Slams. Das 116. HTT Grand Slam Turnier der Open Ära verspricht also spannend zu werden, und wir werfen einen Blick auf das am heutigen Nachmittag beginnende 100. HTT Turnier nach Ende des Lockdowns Mitte Mai. Ein Bericht von C.L

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Vladimir Vukicevic peilt bei seinem 25. HTT Karriere-Grand-Slam-Turnierstart seinen vierten HTT Wimbledon-Titel an

Mit HTT Australian Open Sieger Lukas Prüger, HTT French-Open-Champion Yannick De Giacomo und dem erst vor wenigen Tagen frühzeitig die aktuelle Saison im Einzel beendenden HTT US Open Gewinner Martin Zehetner glänzen gleich alle drei bisherigen HTT-Saison-Major-Champs beim letzten HTT Grand-Slam-Turnier 2020 durch Abwesenheit. Weil auch der steirische Titelverteidiger Alexander Schager den Weg in die Bundeshauptstadt an diesem Wochenende nicht findet, und mit Spielern wie Andreas Trinko, Christoph Beutler oder Matthias Braun echte “Rasen-Granaten” fehlen, dürfte wohl ein Sextett zum engeren Favoritenkreis für das 1.568 Turnier der HTT-Geschichte zu zählen sein. Wann immer HTT Wimbledon ansteht, rückt natürlich Serbien HTT Superstar Vladmir Vukicevic in den Blickpunkt des Geschehens. Mit drei Titeln am “heiligen Rasen” von WAT Landstraße ist der 39jährige der Rekordsieger unter den noch aktiven HTT-Spielern. Nachdem der Sieger von 6 HTT Rasenturnieren im Vorjahr bereits im Achtelfinale in seinem Wohnzimmer gegen Mathias Wagner ausrutschte, und er am vergangenen Dienstag im Endspiel des Rasen Masters Series Turniers nach einem tollen Finale gegen Maximilian Wild knapp in drei Sätzen unterlegen war, hofft der ehemalige Ranglisten-Erste dieser Tage bei seinem 25. HTT Grand Slam Start auf seinen ersten Titel seit den HTT US open 2018 und ein Ende seiner mittlerweile 25 Monate andauernden Durststrecke ohne HTT Titelgewinn.

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Damian Roman will endlich Karriere-Titel Nr. 25 und Rene Gräflinger hofft auf Rehabilitation für seine beiden letzten HTT Grand Slam Ausrutscher

Vor dem serbischen Rasenkönig führt die Setzliste zum 118. Saisonturnier der HTT noch die Herren Damian Roman und Rene Gräflinger. Der rumänische Ranglisten-Erste feiert am Wochenende sein HTT-Wimbledon-Comeback, und kommt nach seiner 2016 eroberten Rasenkrone als Nummer 1 der HTT zum letzten Grand Slam Turnier des Jahres. Das Ziel des 38jährigen ist klar: Der 25. Titel seiner außergewöhnlichen Laufbahn soll her, doch dazu müsste der TC Strebersdorf-Frontman seine aktuelle Pechsträhne beenden. 11 Turniere seit seinem letzten Erfolg im Jänner 2020 beim Saison-Eröffnungs-Turnier auf 500er-Ebene sind seither sieglos aus Sicht des Rumänen verstrichen, vier Mal musste er sich gar in einem Finale geschlagen geben. Zumindest statistisch betrachtet, würde ihm letzteres Szenario an diesem letzten Outdoor-Weekend 2020 erspart bleiben. Denn wann immer Damian Roman bislang ein Grand Slam-Finale der HTT erreicht hatte, ging er auch als Sieger vom Platz. Letzmalig allerdings vor mehr als vier Jahren, im HTT Wimbledonfinale 2016. So könnte sich der Kreis also schließen. Mit Spannung wartet man auch auf den Auftritt von Vorjahresfinalist Rene Gräflinger. Der Ranglisten-Zweite aus Kärnten, der heuer schon zwei Titel an Land ziehen konnte, floppte zuletzt bei den HTT Major-Events auf Hartplatz und Sand gewaltig. Rehabilitation aus Sicht des 35jährigen Routiniers ist also ngesagt.

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Maxi Wild nach siegreicher Generalprobe “heiß” auf die Rasenkrone, und was hat Serve & Volley-Gott Bernhard Scheidl auf seinem Lieblingbelag so drauf?

Als großer Sieger der Generalprobe für das letzte HTT Grand Slam Turnier des Jahres, startet Maximilian Wild als Geheimfavorit auf die Rasenkrone ins Turnier in der Hans Bock Anlage. Der an Nummer 4 gesetzte Ranglisten-Achte vom TC Tulln beeindruckte am vergangenen Wochenende trotz Verkühlung und Doppelbelastung mit einer Rasen-Performance, die gut und gerne auch auf Grand-Slam-Ebene zum Erfolg führen könnte. Auf seinen bombastischen Aufschlag gestützt, könnte Wild mit atemberaubenden Vorhand-Schlägen und giftigem Rückhand-Slice durchaus befähigt sein, seinen zweiten HTT Grand Slam Titel nach den HTT Australian Open 2019 zu gewinnen. Das große Fragezeichen bei der 29. HTT Wimbledon Ausgabe 2020 steht hingegen ganz sicher hinter dem Namen und der Leistung von Berhard Scheidl. Wann immer die HTT auf Kunstrasen übersiedelt, muss man den burgenländischen Serve & Volley Künstler auf der Rechnung haben. Allerdings hat der 34jährige heuer noch keine Bäume ausgerissen, nur ein Viertelfinale zu Buche stehen, und seit dem März Masters Series 1000 Turnier in der Südstadt kein Einzelturnier mehr auf der HTT bestritten. 2018 holte er den Titel bei HTT Wimbledon, damals allerdings auf dem weitaus schnelleren Court am Wasserpark. Aufpassen muss man auf Scheidl – der sein 80. HTT Karriere-Turnier in Angriff nehmen wird – auf Rasen allerdings immer und überall.

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Der Titel-Tipp von hobbytennistour.at heißt Philipp Jahn

Der große Favorit – so es überhaupt einen gibt – ist für hobbytennistour.at allerdings ein Mann, der auf HTT Major Ebene bislang eher als Pechvogel galt, und der sein unbestritten außergewöhnliches Können just in den Endspielen und damit den entscheidenden Momenten eines HTT Grand Slam Turniers bisher nicht abrufen konnte. Die Rede ist von Philipp Jahn, der 2018 eine unheimlich anmutende HTT Grand Slam Saison spielte, bei drei der vier Saison.-Majors ins Finale stürmte, dort allerdings immer als zweiter Sieger der Siegerehrung beiwohnen musste. Im HTT Wimbledon-Turnier aus besagter Saison musste sich Jahn bei ultraschnellen Bedingungen am Wasserpark 2018 nur Serve & Volley-Gott Bernhard Scheidl geschlagen geben. Bei seinem zweiten HTT Wimbledonstart am kommenden Wochenende könnte nun freilich die große Major-Stunde des Philipp Jahn schlagen. Vom Tennis her scheint er der kompletteste Spieler im Feld der 60 HTT Wimbledonstarter zu sein. Der 28jährige bringt technisch gesehen Alles mit, was man für erfolgreiches Kunstrasentennis braucht. Und mental kommt der CTP Pötzleinsdorf-Star mit dem HTT French-Open-Doppeltitel im Gepäck nach Wien-Erdberg. Ein Sieger Philipp Jahn am Ende von HTT Wimbledon 2020 wäre als keine große Überraschung.

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von Claus Lippert

Freitag
09.10.2020, 13:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 09.10.2020, 15:18 Uhr