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HTT-Stars vom Balkan dominieren Babolat-Cup 2023

Die südosteuropäischen HTT-Spieler drücken der aktuell im UTC La Ville laufenden 2. Auflage des Babo...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 27.03.2023, 17:18 Uhr

Die südosteuropäischen HTT-Spieler drücken der aktuell im UTC La Ville laufenden 2. Auflage des Babolat Cups 2023 ihren Stempel auf. Mit dem rumänischen Duo Damian Roman & Emanuel Gal sowie dem nordmazedonischen Youngster Tarik Mustafik stehen gleich drei spielstarke Herren vom Balkan im Semifinale des vierten HTT 500er-Saisonturniers. Die rot-weiß-roten HTT-Asse spielten am gestrigen Viertelfinaltag in den heiligen Hallen des Union Tennis Centers La Ville am Altmannsdorfer-Ast hingegen nur die zweite Geige. Ein Bericht von C.L

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Damian Roman feiert gegen Belarus-Youngster Alexander Miazhynski seinen bereits 16. HTT Einzelsieg auf 500er-Ebene in Serie

Nach der letztwöchig eingelegten “künstlerischen Pause ohne Titelgewinn”, haben die internationalen HTT-Stars am zurückliegenden ersten Frühlings-Wochenende zurück in die Spur gefunden, und mit gleich drei aussichtsreichen Kandidaten mehr als seriöse Chancen, am Dienstag Abend ihren zehnten Saisonturniersieg 2023 einzufahren. Allen voran natürlich der rumänische Ranglisten-Erste Damian Roman, der sich am Sonntag Abend in den Duellen gegen Russlands März HTT 250 Champion Nikita Sikanov und Belarus-Jungstar Alexander Miazhynski ein weiteres Mal mit Bravour und mit Erfolg gegen den jugendlichen Ansturm wehrte. Besonders brutal führte der 40jährige im Achtelfinale den erst 14jährigen Nikita Sikanov mit 6:1, 6:0 auf den Boden der Realität zurück. Und auch der 2 Jahre ältere Alexander Miazhynski aus Belarus muss nach einem 6:4, 1:6, 4:6 im Viertelfinale und der insgesamt dritten Niederlage im dritten Aufeinandertreffen mit dem HTT Branchen-Besten weiter auf seinen ersten vollen Erfolg gegen den Ranglisten-Ersten warten. Und auch wenn es am Ende nach knapp über zwei Stunden “verdammt” eng war, konnte sich Damian Roman mit seinem 16. HTT 500er-Einzelsieg in Serie für sein viertes HTT Saison-Semifinale qualifizieren. Wie schon im Achtelfinale bei den heurigen HTT AO Open im vergangenen Jänner, ging der erste Satz an den aufstrebenden Youngster aus Weißrussland, der sich mit 2 Breaks am Ende 6:4 in Führung brachte. Beinahe unerklärlich war dann Miazhynskis rapider Leistungsabfall im zweiten Satz, in dem er nach rascher 1:0 Führung sechs Games in Serie abgeben musste.

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Damian Roman könnte mit Halbfinalerfolg zu Christoph Kramer in der ewigen Bestenliste aller Spieler mit den meisten Einzelsiegen aufschließen

Womöglich war es der doch recht mühsam und kraftraubende achtelfinale Auftritt Miazhynskis gegen Paul Kastner, den der 16jährige im dritten Duell mit dem rumänischen HTT Großmeister zu spüren bekam. Genauso rätselhaft war dann im entscheidenden dritten Durchgang Miazhynskis Comeback in Sachen “Power & Moral”, nachdem Roman mit einem frühen Break 3:1 davongezogen war, und zudem auch noch zwei Break-Möglichkeiten zum 4:1 ausgelassen hatte. Der 16jährige konnte zwar in der Folge sein Service halten, das nötige Re-Break gegen die Nr. 1 des Babolat Cups konnte Miazhynski aber nicht mehr realisieren. Damian Roman feierte mit 4:6, 6:1, 6:4 den bereits 16. Sieg auf HTT 500er-Ebene in Serie, und ist vor dem Semifinal-Duell mit Luka Sekulic mit insgesamt 349 HTT Einzelerfolgen in der ewigen Bestenliste aller Spieler mit den meisten Matcherfolgen in der HTT Geschichte seit 1990 nur mehr einen Sieg vom drittplatzierten Christoph Kramer (350 Siege) entfernt. “Es war ein gutes Match. Die Jungs werden immer besser, und im dritten Satz musste ich schon ein bißchen zittern und bei eigenem Aufschlag voll konzentriert bleiben”, betonte der 38fache HTT-Turniersieger aus Negresti Oas.

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Die “Gal & Rieger Service-Show” im Babolat-Cup-Viertelfinale

Auch Rumäniens Nummer 2 auf der Hobby Tennis Tour Emanuel Gal hat am Sonntag Nachmittag im Rahmen des Babolat Cups 2023 voll geliefert. In einer munteren, hoch attraktiven und höchst spannenden “Aufschlag-Show” setzte sich der 20jährige Februar-Masters-Series-1000 Champion im zweiten Saisonduell gegen den ohne Satz- und Gameverlust ins Viertelfinale vorgestoßenen Alexander Rieger nach zweistündigem Service-Gewitter mit 7:6, 3:6, 6:3 durch, und erhöhte im Head to Head mit dem Ranglisten-Elften vom TC Kaiserebersdorf auf 2:0. Zuvor hatte der als Ersatzmann ins Hauptfeld des 22. HTT Saisonturniers gerutschte Gal aber all sein Können in die Waagschale zu werfen, um am Ende zum dritten Mal in 2023 das Semifinale eine großen HTT-Turniers zu erreichen. Und das war wahrlich keine einfache Aufgabe, zumal sich auf der anderen Seite des Netzes ein ebenbürtiger Gegner in den Weg stellte. Einer, der mit vier zu Null gewonnenen Sätzen ins Viertelfinale gestürmt war, und der auch statistisch betrachtet und belegt, längst den Sprung unter die Top-Stars bei HTT 500er-Events geschafft hat. Immerhin katapultierte sich Rieger seit den Flötzersteig Open 500 im Sommer vergangenen Jahres zum bereits fünften Mal in Folge mindestens ins Viertelfinale auf HTT 500er-Niveau. Noch erfolgreicher fällt Riegers Bilanz auf HTT 500er-Ebene im UTC La Ville aus, wo er gestern Nachmittag das halbe Dutzend an Viertelfinalteilnahmen in Serie klar machte.

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Nur zwei Breaks in 30 Aufschlagspielen

Für die letzten Vier reichte es am Ende knapp nicht. Die Entscheidung in diesem Viertelfinal-Hit der beiden exzellent aufschlagenden HTT Top 20 Stars fiel eigentlich schon mit dem ersten und breaklosen Satz, den Gal im Tie-Break für sich entschied. Danach konnten beide Spieler mit je einem Break einen Satz für sich entscheiden. Rieger holte Durchgang Nr. 2 mit einem raschen Break zum 2:0, Gal den alles entscheidenden dritten Heat mit dem Break zum 3:1. “Alex hat stark gespielt und vorallem super serviert. Er hat mir alles abverlangt. Ich bin jetzt extrem müde”, so der Sieger. “Ich habe wirklich gut serviert, und konnte mich heute auf eine schnelle Vorhand verlassen. Im dritten Satz hat Emanuel einfach clever gespielt. Er hat mich machen lassen, und geschickt abgewartet”, so der unterlegene Alexander Rieger, der trotz seiner Viertelfinal-Teilnahme beim Babolat Cup 2023 nicht den Sprung unter die Top Ten der HTT schaffen wird.

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Tarik Mustafik und Luka Sekulic ohne Satzverlust im Semifinale des Babolat Cups 2023

Ebenfalls im Halbfinale des 1.850igsten HTT Einzelturniers der Geschichte stehen der an Nr. 4 gesetzte Tarik Mustafik aus Nordmazedonien und die letzte heimische Titelhoffnung Luka Sekulic (HTT Nr. 26). Mustafik bewies gegen den seriös “comebackenden” HTT Olympiasieger von 2014 Martin Mayer seine Klasse, und kam nach 4:5 Rückstand im ersten Satz mit zwei Breaks im Finish und insgesamt neun in Serie gewonnenen Games gegen die aktuelle Nr. 298 und ehemalige Nr. 7 des HTT Computer-Rankings zum Halbfinale bringenden 7:5, 6:0 Erfolg. Mustafik steht damit zum 17. Mal in seiner noch jungen Karriere in einem HTT Semifinale, wo er auf Rieger-Bezwinger Emanuel Gal treffen wird. Wie Mustafik zog auch Luka Sekulic ohne Satzverlust unter die Top 4 des Babolat Cups 2023 ein. Der 17jährige spielt bislang eine phantastische Saison, steht bei 8:1 Einzelsiegen, und bereitet der Konkurrenz mit seinem soliden und fehlerarmen Grundlinien-Tennis mächtig Kopfzerbrechen. Im Viertelfinale am Sonntag Abend machte auch der HTT AO Semifinalist von 2021 Alexander Linsbichler Bekanntschaft mit der menschlichen Ballmaschine vom Altmannsdorfer TC. Sekulic agierte gewohnt beständig an der Grundlinie, und hatte mit einem Break zum 5:4 die Weichen Richtung Satzgewinn gestellt. Im zweiten Durchgang zog der 16jährige rasch mit 5:0 davon, das zweite Karriere-Semifinale auf HTT 500er-Ebene und das insgesamt siebente Halbfinale seiner Laufbahn fixierte Sekulic am Ende mit 6:1. Jetzt wartet im Halbfinale die Nummer 1 der HTT Damian Roman. Ein echte Bewährungsprobe für den Grundlinien-Künstler!

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von Claus Lippert

Montag
27.03.2023, 15:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.03.2023, 17:18 Uhr