HTT Topstars drängen auf den Heumarkt
Nach dem Beinahe-Aus von Vorjahresfinalist Dominik Jaros in Runde 1 der HTT Erste Bank Open 500, das...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 16.10.2023, 18:18 Uhr
Nach dem Beinahe-Aus von Vorjahresfinalist Dominik Jaros in Runde 1 der HTT Erste Bank Open 500, das zugleich auch als Warnung für die anderen Topstars des 141. HTT Saisonturniers diente, gaben sich die restlichen Favoriten auf den HTT Erste Bank Open Titel 2023 am gestrigen dritten Spieltag keine Blöße. Von Vorjahressieger Vladimir Vukicevic, über den Ranglisten-Ersten Damian Roman bis hin zu HTT US Open Champion Rene Gräflinger marschierte die sogenannte “alte Garde” an HTT Superstars auf schnellstem Weg in Runde 2. Ein Bericht von C.L
Al Mahmoud & Feichtenhofer liefern Match des Tages ab
Als neutraler Besucher und HTT-Fan hatte man am gestrigen Sonntag Nachmittag beim Schlendern durch die heiligen Hallen des Union Tennis Centers La Ville die Qual der Wahl. Beinahe auf jedem der topgepflegten Teppich-Courts am Altmannsdorfer Ast bekam man tolle Spieler und großartige Matches geboten. Zum Beispiel den Erstrunden-Kracher zwischen dem routinierten Rumänen Adnan Al-Mahmoud und dem jungen Steirer Jonas Feichtenhofer. Auf den ersten Blick, sprich bei näherer Betrachtung des HTT Computer-Rankings, standen sich auf dem beim Publikum recht beliebten 7er-Court nur die Nummern 169 und 223 gegenüber. Die International Tennis Number Ratings der beiden Erstrunden-Konkurrenten mit 2,8 und 3,1 versprachen hingegen Toptennis zur Sonntag-Nachmittags-Jause. Statt Kaffee & Kuchen wurden den Zuschauern dann aber ein über weite Strecken hochklassiges und dazu überaus spanendes Erstrunden-Duell kredenzt. In dem übrigens Al Mahmoud den besseren Start verzeichnete, und mit einem frühen Break 3:0 davon zog. Das Re-Break glückte Feichtenhofer zum 2:3, danach ging es mit dem Aufschlag ins Tie-Break, in dem der rumänische Routinier mit 7:3 die Oberhand behielt.
Al Mahmoud nach Dreisatzsieg nun gegen Marlon Warmuth
Im zweiten Satz übernahm dann Feichtenhofer das Kommando. Der 18jährige vom Grazer Park Club nützte ein früh gelungenes Break samt 3:0 Führung, und erzwang mit 6:2 einen alles entschiedenden dritten Durchgang, in dem den Zusehern zunächst eine wahre Break-Orgie geboten wurde. Der längst ultraintensive Schlagabtausch um ein Zweitrunden-Ticket bei der 9. Auflage der HTT Erste Bank Open blieb in der Folge eng, spannend und hätte wohl zwei Sieger verdient. Feichtenhofer war im Finish bei 5:4, 30:30 nur zwei Punkte vom Sieg entfernt, doch Al Mahmoud behielt bei eigenem Aufschlag die Nerven, konnte zum 5:5 ausgleichen, und machte am Ende mit drei gewonnenen Games in Serie den Deckel drauf. Mit 7:6, 2:6, 7:5 kämpfte sich der 35jährige Rumäne in die zweite Runde, wo bereits am Dienstag der nächste aufstrebende Jungstar mit Marlon Warmuth wartet. “Diese Niederlage tut richtig weg. 5:7 im dritten Satz, das war sehr bitter. Zumindest mit der Leistung bin ich aber zufrieden. Sie war nicht herausragend, aber doch eine gute, auf die ich für die kommenden Aufgaben aufbauen kann”, verabschiedete sich der unterlegene Jonas Feichtenhofer vor der Heimfahrt in die Steiermark.
Titelverteidiger Vladimir Vukicevic bei seinem 9ten HTT Erste Bank-Open-Start mit glattem Auftaktsieg über Landsmann Uros Bigic
24 Stunden zuvor, hatte der Samstag Nachmittag am ersten HTT Erste Bank Open 500 Wochenende einen hauchdünnen und mühsam erkämpften Jaros-Sieg in drei Sätzen in seiner Erstrundenpartie gegen Serbiens Power-Lady Mila Masic gebracht. Ein Ergebnis, das den anderen HTT-Assen im glänzend besetzten HTT Erste Bank Open 500 Draw als eindringliche Warnung herhielt, dass in diesem Turnier ohne der nötigen Ernsthaftigkeit und einer entsprechenden Leistung nichts einfach gehen wird, und kein Gegner zu unterschätzen ist. Dementsprechend konzentriert gingen die Topfavoriten an ihre Auftakt-Aufgaben heran. Vorjahressieger Vladimir Vukicevic machte in seinem Erstrunden-Match das 410. HTT-Karriere-Single fest, und begleitete zum Start in seine neunten HTT Erste Bank Open seinen jungen serbischen Landsmann Uros Bigic bei dessen Talentprobe durch den Nachmittag. Am Ende gab es einen ungefährdeten 6:3, 6:2 Erfolg des 4fachen HTT Wimbledonsiegers, mit dem er zugleich seinen sechsten HTT Erste Bank Open Einzelsieg in Serie feierte.
Gräflinger und Roman liefern sich weiter Fernduell um die Nr. 1
In den Auftaktmatches des sich sensationell lesenden Turnier-Rasters ging am gestrigen Sonntag auch das Fernduell um die Nummer 1 der Hobby-Tennis-Tour zwischen Rumäniens Superstar Damian Roman und dem amtierenden HTT US Open Gewinner Rene Gräflinger in eine neue Runde. Der an Nummer 2 gesetzte Gräflinger legte vor, deklassierte den über die Quali gekommenen Youngster Konstantin Weiland vom gastgebenden UTC La Ville mit der Höchststrafe von 6:0, 6:0, und zeigte dabei weiter konstant gute Form. Mit den HTT Erste Bank Open verbindet den hier an Nummer 2 gesetzten Kärntner bislang aber noch keine Liebesbeziehung. So war – man höre und staune – der Kantersieg zum Auftakt am gestrigen Sonntag erst Gräflingers zweiter Einzelsieg im Rahmen des Stadthallen-Klassikers nach seinem Erstrundensieg im Jahr 2016 über seinen Kärntner Landsmann Lukas Planteu. Einen starken Eindruck nach seinem vorwöchigen Achtelfinal-Aus beim September-Masters-Series 1000 Turnier gegen den späteren Sieger David Steiert aus Deutschland, hinterließ am Sonntag Abend auch der topgesetzte rumänische Ranglisten-Erste Damian Roman. Der 41jährige präsentierte sich im Erstrunden-Schlager gegen Vorjahres-Semifinalist Noah Alishaev spielfreudig, spritzig und topmotiviert, nach seinem dritten HTT Erste Bank Open 500 Titel nach 2015 und 2021 zu greifen, und obendrein natürlich auch seine Spitzenposition im HTT Computer-Ranking zu verteidigen. Der 7fache Saisonturniersieger schlug den nach fünf Monaten Pause comebackenden und durchaus anständig performenden Alishaev mit 6:4, 6:3, und trifft nun in Runde 2 am Dienstag Abend auf den Serben Vladimir Vojinovic.
