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HTT Youngsters stürmen ins Viertelfinale

Das hochkarätig besetzte Viertelfinale bei den Peugeot HTT Australian Open wird abgesehen vom Treffe...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 24.01.2022, 15:18 Uhr

Das hochkarätig besetzte Viertelfinale bei den Peugeot HTT Australian Open wird abgesehen vom Treffen der beiden HTT French Open Gewinner Florian Pimishofer und Lukas Prüger zur breit angelegten Konfrontation der Generationen. Gleich drei Mal heißt es am Montag Abend bei Damian Roman gegen Tarik Mustafik, Vladimir Vukicevic gegen Nick Ihlenfeld und Rene Gräflinger gegen Julian Lockl “Jung gegen Alt”. Und die drei Youngsters planen nach ihren bisher im Turnierverlauf  gezeigten Leistungen, das erste HTT Grand Slam Turnier des Jahres zu einem Teenager-Festival zu machen. Ein Bericht von C.L

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Julian Lockl – Burgenland-Schreck und Party-Crasher

Die HTT-Jugend hat am Sonntag Nachmittag im Achtelfinale der 31. Auflage der HTT Australian Open im UTC La Ville ein ganz kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben. Zwar haben sich beinahe standardmäßig die routinierten Top 3 der Setzliste mit Damian Roman (19 Mal), Rene Gräflinger (10 Mal) und Vladimir Vukicevic (21 Mal) zum zusammengezählt 50. Mal in einem HTT Major-Viertelfinale veresammelt, die aufstrebende “young generation” rüttelt aber dieser Tage kräftigst an alten Hierachien, und scheint wild entschlossen, den verwaisten Thron des diesmal abwesenden Titelverteidigers Maximilian Wild zu erstürmen. Besonders in den Blickpunkt des Interesses spielte sich dabei Julian Lockl, der HTT-Insidern als klassischer Future- und Challenger-Spieler in Erinnerung ist. Der hoch aufgeschossene 17jährige hat sich aber in den vergangenen beiden Jahren extrem weiterentwickelt, baut mittlerweile auf die Coaching-Erfahrung des Duos Berger-Eschauer, und tingelt auch schon mal quer durch Europa, um auf internationaler Ebene Fuß zu fassen. Der Maßstab – so blöd das auch klingen mag – liegt aber auch für einen Spieler wie Lockl auf der Peugeot Hobby Tennis Tour. Gewinnst du hier keinen der großen Titel, wird es international wohl auch nur für den berühmten Blumentopf reichen. Nun: Dieser Tage könnte es bei den HTT Australian Open so weit sein. Lockl avancierte am Super-Sonntag der 31. HTT Australian Open Ausgabe im UTC La Villle zum Burgenland-Schreck, und zum Party-Crasher des mit Spannung und Vorfreude erwarteten Burgenland-Derbys zwischen dem HTT Australian Open Sieger von 2015 Bernhard Scheidl, und dem Ranglisten-Elften Philipp Schlaffer.

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Nick Ihlenfeld – erst angespannt, dann locker ins Viertelfinale

Die Weichen zum seinem überraschenden Doppelpack legte Lockl jeweils in den ersten beiden Sätzen mit gewonnenem Tie-Break. Dabei sah es im Achtelfinale gegen Schlaffer zunächst gar nicht nach einer Tie-Break-Entscheidung aus. Schlaffer servierte konstant stark, und bis 5:3 ohne auch nur einen Breakball abwehren zu müssen. Bei 5:4 und 6:5 kassierte der 35jährige dann zwei unnötige Breaks, und rutsche nach verlorenem Tie-Break mit 6:7 und 3:6 bei seiner siebenten HTT Australian Open Teilnahme zum bereits fünften Mal im Achtelfinale aus. Auf sein erstes HTT Karriere-Major-Viertelfinale muss Schlaffer daher weiter warten. Dieses erste HTT Grand Slam Viertelfinale hat am gestrigen Sonntag hingegen Nick Ihlenfeld erreicht. Der 16jährige, der 2020 schon mal hier bei diesem Turnier aufschlug, und damals als 14jähriger in der Runde der letzten 64 nach drei Sätzen gegen David Loibl sein HTT Grand Slam Debüt beenden musste, hatte einen aufregenden Nachmittag hinter sich gebracht, ehe er sich über sein viertelfinales HTT Australian Open-Ticket freuen durfte. In der dritten Runde hatte er mit Schwedens Jungstar Elias Steinbichl seine liebe Mühe, um den an Nummer 7 Gesetzten nach knapp drei Stunden mit 6:7, 6:0 und 6:3 aus dem Bewerb zu kippen. Im Viertelfinale folgte dann die große Steigerung, und im Duell der “Südstädter” ein in dieser Höhe nicht zu erwartender 6:1, 6:3 Erfolg über den ohne Matchpraxis agierenden Sebastian Wojta. “Gegen Steinbichl war ich angespannt und nervös, gegen Wojta habe ich mich dann locker gefühlt und meinen Rhythmus gehabt”, analysierte der 16jährige seine sportliche Hochschaubahnfahrt am Centercourt des UTC La Ville.

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Tarik Mustafik überrascht zuletzt stark spielenden Dominik Jaros

Den dritten auffällig stark spielenden Teenager gab es am Sonntag Abend in der Person von Tarik Mustafik zu bestaunen. Das der 19jährige aus Nordmazedonien richtig gut Tennis spielen kann, und mittlerweile auch bei den arrivierten HTT-Stars einen Namen hat, war schon vor seinem gestrigen Auftritt klar. Die Viertelfinal-Teilnahmen bei den HTT French Open, bei den HTT Erste Bank Open und nicht zuletzt sein Finaleinzug beim Peugeot September Masters Series 1000 Turnier im vergangenen Jahr, haben Mustafik nahe ran an die Top Ten gebracht, und ihn in der HTT Saison-Vorschau als den kommenden Aufsteiger und Fixstarter für einen Platz unter den zehn besten HTT Spielern ausgewiesen. Diese These befeuerte Mustafik am Sonntag Abend im Topspiel gegen den zuletzt in Hochform agierenden und beim Peugeot Jänner HTT 500 Turnier vor einer Woche bis ins Halbfinale vorgedrungenen Dominik Jaros, das der Jungstar mit 6:4, 2:6, 6:3 für sich entschied, und damit zum zweiten Mal in seiner Karriere ein HTT Grand Slam Viertelfinale erreichte. Im ersten Durchgang ging es zunächst bis 4:4 mit dem Aufschlag, ehe ein Netzroller zugunsten Mustafiks sein Gegenüber mental aus dem Konzept brachte. Mustafik holte mit dem entscheidenden Break zum 6:4 den ersten Satz, ehe er in der Folge fehlerhafter und unkonstanter wurde. Jaros nützte diesen Umstand, um den Satzausgleich relativ locker mit 6:2 festzumachen. In der Entscheidung lag Mustafik dann rasch per Break mit 3:0 voran, und diese Führung brachte der 19jährige dann letztlich auch ins Ziel “Er war so stabil und über weite Strecken des Matches richtig stark”, lobte Jaros seinen Bezwinger. “Mit meiner Leistung und meiner Entwicklung der letzten Wochen bin ich richtig happy. Alles was ich mache, fühlt sich gut an. Natürlich kann man sich immer verbessern, vorallem muss ich die Quote unnötiger Fehler minimieren”, so der 30jährige, der im dritten Anlauf bei den HTT Australian Open zwar erstmals das Achtelfinale erreichte, nach seinem 18. HTT Grand-Slam-Einsatz aber weiter auf sein erstes Semfinale auf Major-Ebene warten muss.

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von Claus Lippert

Montag
24.01.2022, 14:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.01.2022, 15:18 Uhr