Der offizielle Spielball für Hessen! Was steckt dahinter?

Mit dem neuen Spielball HTV Official könnte der Hessische Tennis-Verband eine Revolution am Ballmarkt auslösen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 22.12.2014, 18:04 Uhr

Die Meldung machte schnell die Runde!Dirk Hordorff verkündete am 01.08.2014, dass der HTV Official der offizielle Spielball des Hessischen Tennis-Verbandes wird. Alle hessischen Punktspiele und Turniere werden ab der darauffolgenden Saison nun mit diesem Ball gespielt. Er wird nicht mit den großen Ballfirmen, sondern von Tennis-Point hergestellt und vertrieben! Manche sagen, es ist mutig, andere sprechen von einer „Revolution im Ballmarkt“ - wieder andere stehen der Sache sehr skeptisch gegenüber! Eins ist aber sicher, einen offiziellen Spielball in Spitzenqualität für 9,99 Euro, der ITF approved ist, den hat es lange nicht gegeben!

„Der Tennisball, die Tennisdose entsprechen den höchsten Standards. Insbesondere die Qualität des Balles war für uns oberste Priorität. Stolz können wir heute vermelden: Der Ball ist ITF approved!“, so Dirk Hordorff. „Ich habe den HTV Official bei vier Sätzen im Doppel und vier Sätzen im Einzel innerhalb von 14 Tagen gespielt und dann das Sprungverhalten und den Filzabrieb mit neu aufgemachten Bällen einer Premiummarke beim Dickenturnier des TC SW Frankfurt unter mehreren Zeugen verglichen. Der Filzabrieb war gering und wesentlich geringer als zum Beispiel bei einem Wilson-Ball oder bei einem Tretorn-Ball. Das Sprungverhalten war exakt gleich und dies nach 14 Tagen und den gespielten Sätzen. Von den Mitspielern gab es nur Lob!“ – Reimund Bucher, 1. Vorsitzender des Tennisbezirkes Frankfurt.

Doch was verleitet jemanden zu einer solchen Aussage? Sicher ist, dass der Ball Turnierqualität vorweisen kann. Tennis-Point sichert zu, dass der Ball schon bei einigen großen Wettbewerben gespielt wurde und nicht nur die Turnierveranstalter sondern auch die Profispieler aus aller Welt begeisterte. „Wir arbeiten hier mit einer der größten Ballfabriken der Welt zusammen, die jährlich mehr als 30.000.000 Tennisbälle produzieren!“, heißt es hierzu seitens Tennis-Point. In der Beschreibung heißt es, dass der Ball ein super Spielverhalten mit sich bringt, das sich besonders für den Einsatz auf Sandplätzen eignet. Des Weiteren werden die tolle Haltbarkeit und der hochwertige Filz in den Vordergrund erstellt. „Es kommt eine spezielle Kautschukmischung zum Einsatz, die für ein tolles Absprungverhalten sorgt und zudem den Innendruck lange aufrecht erhält“, gibt Alexander Kolberg, Projektleiter, an.

„Ball ist nicht gleich Ball“

„Wir haben uns lange mit der Auswahl des richtigen Balles und des richtigen Zulieferers beschäftigt. Ball ist nicht gleich Ball! Filz, Kautschuk, Doseninnendruck, alles hat einen Einfluss auf die Eigenschaft des Balles. Viele unserer Mitarbeiter waren an dem Projekt HTV Ball beteiligt. Ob Trainer, Anfänger oder ambitionierter Tennisspieler - jeder konnte den Ball intensiv testen! Erst als wir alle ein gutes Gefühl hatten, haben wir den Auftrag für die Produktion vergeben“, sagt Christian Miele, Geschäftsführer der Tennis-Point GmbH. Das Endprodukt wird in einer roten Dose, mit dem Hessen Löwen als „Schaufenster“ auf die Bälle, erscheinen. Die Signalfarbe der Verpackung wurde bewusst gewählt, um die Verbandsfarben aufzugreifen. Auch der Ball an sich ist mit dem Hessen-Löwen verziert. Es könnte also von einem Produkt gesprochen werden, das sich zu 100 Prozent mit dem Hessischen Tennis-Verband identifiziert.

Herr Kolberg führt zur Verpackung an: „In den ersten Planungen haben wir zunächst eine Aluminiumdose angedacht, um das Produkt noch wertiger erscheinen zu lassen. Wir mussten aber feststellen, dass der Herstellungsprozess sehr umweltschädlich gewesen wäre. So sind wir dazu übergegangen, eine umweltfreundlichere PET-Dose zu verwenden, die im Dualen System komplett recycelt werden kann!“ Diese Aussage lässt vermuten, dass neben der Ball- und Designauswahl mehrere Entscheidungen getroffen werden mussten. Hier findet man vielleicht auch eine Antwort auf die Frage, warum der HTV Official noch nicht im Verkauf zu finden ist.

„Der Ball musste erst bei der ITF geprüft werden, Designfragen geklärt werden. Da sind viele einzelne Schritte notwendig, um ein solches Thema richtig abzuhandeln. Und lieber alles perfekt machen, als am Anfang Fehler machen. Genauigkeit vor Schnelligkeit – auch, wenn ich am liebsten die Bälle schon im Oktober zur Auslieferung gehabt hätte. Wichtig ist, dass der Ball rechtzeitig zur neuen Team-Tennissaison verfügbar ist.“, so Dirk Hordorff. „Wir sind jeden einzelnen Prozess bis zum endgültigen Produkt schnellstmöglich angegangen. Jedoch braucht es Zeit, Fehler müssen vermieden bzw. korrigiert und das Produkt immer wieder hinterfragt werden“, äußerte sich Alexander Kolberg von Tennis-Point.

Fragen zum HTV Official sind allgemein anscheinend ein wichtiges Thema bei Tennis-Point in diesen Tagen. Anrufe häufen sich und es stellen sich immer wieder die gleichen Fragen: „Wann kommt der Ball?“; „Kostet die 4er-Dose wirklich nur 9,99 Euro?“ und die Lieblingsfrage eines jedes Anrufers, „Wer produziert denn nun den neuen Ball?“. „Auf jede Frage können wir natürlich nicht antworten, so ist der Produzent der Bälle ein gut gehütetes Geheimnis, das nur ein paar Leute genau kennen!“, gibt Herr Niehaus an, der seitens Tennis-Point maßgeblich in dem Projekt integriert ist.

Doch wann kommt der Ball?

„Er ist unterwegs und wird noch im Dezember bei uns im Lager eintreffen. Wir sind optimal auf die Lieferung vorbereitet und können die ersten Kunden und stationären Partner auf jeden Fall noch dieses Jahr beliefern! Leider gab es mit der Reederei ungeahnte Schwierigkeiten, ansonsten wären wir 10-14 Tage früher dran! Aber den Großteil der Reise haben wir geschafft!“, heißt es auf Nachfrage. Mit den stationären Partnern sind anscheinend mehr als 35 Sportfachhändler in Hessen gemeint, die sich über das ganze Bundesland verteilen. Wer also früher seine Bälle um die Ecke kaufte und den persönlichen Kontakt nicht missen möchte, kann dies weiterhin tun. Es scheint gelungen zu sein, den stationären Handel mit zu involvieren. Es wird wohl jedem Händler die Möglichkeit gegeben, sein Sortiment um den HTV Official zu erweitern. Seitens des HTV wird gerade an einer Webseite programmiert, auf der der Kunde jederzeit einsehen kann, wer den Ball führt, heißt es auf Anfrage.

„Der Hessische Tennis-Verband dankt allen Tennisgeschäften, die sich entschieden haben, den HTV Official vor Ort ihren Kunden anzubieten. Es ist toll, dass ein flächendeckendes Netz von Händlern hierfür gewonnen werden konnte!“, so Dirk Hordorff. „Einige Händler waren sehr skeptisch, als aber festgestellt wurde, dass bei Tennis-Point auch nur Menschen arbeiten und die Zusammenarbeit locker und unkompliziert gestaltet wird, war der Zuspruch zu diesem Projekt sehr groß!“, sagte Alexander Kolberg.

Was passiert bei knappem Ballbestand?

Doch was ist, wenn der Ballbestand knapp wird? Große Hersteller können dies durch imposante Logistiklager auffangen. Was passiert zur Hauptsaison, wenn ein ganzes Bundesland Bälle haben möchten? „Unser Lager hat zwei Vorteile: Es ist groß und modern! Wir verfügen über eines der technologisch fortschrittlichsten Logistiksysteme, was es uns erlaubt, eine große Menge von Produkten schnell zu versenden! Durch diverse Analysen und eine lange Erfahrung im Tennisversandhandel konnten wir den Bedarf an Tennisbällen für den Hessischen Tennis-Verband ermitteln. Zur Vorsicht haben wir einen weiteren Puffer eingebaut!“, so Christian Miele.

Neben dem HTV Official hat Tennis-Point nun auch den HTV Practice auf dem Markt gebracht. Ein druckloser Trainingsball, der im 72er-Polybeutel versendet wird. Für 76,90 Euro ist er auf der Webseite von Tennis-Point erhältlich. Es heißt also noch abwarten bis die Frage beantwortet werden kann, ob es sich um eine „Revolution am Ballmarkt“ handelt. Dass die Entscheidung mutig ist, können wir an dieser Stelle bereits fixieren.

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von tennisnet.com

Montag
22.12.2014, 18:04 Uhr