ITF-Circuit: Die Peruaner kommen!
Die Liste peruanischer Weltklassetennisspieler ist überschaubar. Wenn man von Hall of Fame-Mitglied Alejandro Olmedo, der zwar im Andenstaat geboren wurde aber für die Vereinigten Staaten antrat, absieht sind vor allem Jaime Yzaga, Luis Horna und Pablo Arraya zu nennen. Jeder dieses Trios konnte mindestens einen Titel im Einzel auf der ATP-Tour erringen.
von Florian Heer
zuletzt bearbeitet:
20.05.2024, 08:16 Uhr

Von Florian Heer aus Vic
Allerdings rückt eine neue Generation an Spielern aus Peru nach. Juan Pablo Varillas rangiert zwar aktuell knapp außerhalb der Top-100, war aber bereits vor einem Jahr an Position 60 der Weltrangliste geführt. Mit Goncalo Bueno und Ignacio Buse befinden sich zwei weitere Akteure unter den besten 400.
Buse gewinnt dritten Title auf dem Pro-Circuit
Letzterer hat am Sonntag beim ITF World Tennis Tour M25 Event im katalanischen Vic seinen insgesamt dritten Titel auf dem Pro-Circuit gewonnen. Der 20-jährige besiegte im Finale des Sandplatzturniers den spanischen Qualifikanten Albert Pedrico Kravtsov 6:3, 6:2 nach einer Stunde und 32 Minuten Spielzeit.
„Ich bin gut mit Albert befreundet. Wir trainieren gemeinsam und kennen wir uns sehr gut. Daher war es ein schwieriges Match für mich. Es war hart gegen ihn zu spielen, aber ich freue mich auch für ihn, da er ebenfalls eine großartige Woche hatte,“ erklärte Buse im Anschluss an die Partie.
Die ehemalige Nummer neun der Juniorenweltrangliste versucht sich nun auf der Herrentour zu etablieren. „Die Konstanz ist auf der Profi-Tour wichtiger als bei den Junioren. Der Übergang ist ziemlich hart, aber ich werde jedes Jahr besser. Ich bin momentan sehr zufrieden mit meinem Spiel.“
Neue Heimat in Katalonien
Buse kam im Dezember letzten Jahres nach Europa und trainiert an der TEC Carles Ferrer Salat Academy in Barcelona. „Ich bin wirklich glücklich hier. Es gibt viele Spieler aus der ganzen Welt. Meine Trainer und das Team geben mir eine große Chance. Letztes Jahr bin ich viel alleine gereist, aber jetzt habe ich das Glück, sie bei mir zu haben“, sagte Buse, der bereits in der vergangenen Saison zwei Titel auf der ITF World Tennis Tour gewinnen konnte. Der erste Triumph gelang ihm auf argentinischem Sand beim M25 Event in Mendoza ohne einen Satz abzugeben, gefolgt von einem Erfolg beim M25 Turnier im mexikanischen Zapopan. Buse vertrat auch sein Land im Davis Cup.
„Das war eine großartige Erfahrung. Für Peru zu spielen ist für mich das Größte“, schwärmt Buse, der an allen vier Junior-Grand-Slam-Turnieren teilgenommen hat. „Mein Lieblingsturnier ist Wimbledon, weil ich gerne auf Rasen spiele. Wenn ich zwischen den Grand Slams wählen müsste, würde ich entweder Wimbledon oder Roland Garros gewinnen wollen. Ich habe kein typisches Spiel für einen Südamerikaner. Ich bleibe gerne nah an der Grundlinie, aber ich muss noch weiter hart arbeiten. Das Ziel ist die Qualifikation bei den Australian Open.“
Berühmter Onkel
Buse ist Neffe des weltbekannten Spitzenkochs Gastón Acurio und besitzt auch eigene Fertigkeiten in der Küche. „Das Letzte, was ich gekocht habe? Das war ein gebackener Lachs mit etwas Pasta. Wirklich einfach, aber ich liebe es zu kochen. Er ist mein Idol und ein Vorbild für mich. Ich bin wirklich glücklich, dass er mein Onkel ist“, gab Buse stolz zu Protokoll.