Schweizer Skandalprofi Yann Marti für vier Monate gesperrt

Der Tennis-Weltverband ITF reagierte auf zwei Fälle von "unsportlichem Verhalten" beim Future-Event im niederländischen Alkmaar.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 24.06.2016, 15:35 Uhr

Yann Marti

Yann Marti fügt seiner Skandalliste ein weiteres unrühmliches Kapitel hinzu. Der 28-jährige Schweizer sorgte in den letzten Jahren immer wieder für Negativschlagzeilen. Zunächst ein kurzer Rückblick: Das "Enfant terrible" wurde Anfang März 2015 von Kapitän Severin Lüthi aus dem Davis-Cup-Team der Schweiz geworfen . Marti, der durch die Abwesenheit von Roger Federer und Stan Wawrinka zur Nummer eins aufstieg, wurde für das Einzel gegen Belgien nicht berücksichtigt und hatte danach seinem Ärger Luft gemacht. "Lüthi hat kein Vertrauen in mich. Das ist die größte Enttäuschung meiner Karriere", sagte die derzeitige Nummer 346 der Welt damals und reiste ab.

Traurige Vorgeschichte: "Unwürdiges Finale" und Davis-Cup-Eklat

Swiss Tennis sprach hingegen davon, dass Marti nach der Auslosung "ein inakzeptables Verhalten an den Tag legte" und sich Lüthi deswegen entschieden habe, "ihn aufgrund des unsportlichen Verhaltens aus dem Team auszuschließen". Landsmann Roger Federer stützte die Entscheidung des Verbandes und sprach davon, "dass es einfach enttäuschend war, was vorgefallen ist." Nach dem Eklat kündigte der Schweizer Verband den leistungsabhängigen Vertrag mit Marti , der ihm bei Erfolgen einige Tausend Schweizer Franken eingebracht hätte. Doch damit nicht genug: Im Finale der Schweizer Tennismeisterschaften in Biel, im Dezember 2015, sorgte Marti für den nächsten Skandal . In einem Endspiel, dass der Schweizer Tennisverband als "unwürdiges Finale" bezeichnete, zielte der Skandalprofi mehrfach beim Aufschlag auf den Kopf seines Gegners Robin Roshardt . Dieser soll Marti vorher verbal provoziert haben und verließ vorzeitig den Platz - hier erklärt Roshardt den Vorfall aus seiner Sicht . Da beide Spieler auch gegen Schiedsrichter und Offizielle verbal austeilten, eröffnete der Verband ein Disziplinarverfahren gegen die Profis.

Wiederholungstäter Marti endgültig suspendiert

Offensichtlich hat der frühere Weltranglisten-200. daraus nichts gelernt. Marti war vom Tennis-Weltverband ITF bereits am 12. April für "ungebührendes Verhalten" nach Artikel IV des ITF Pro Circuit Code of Conduct (Verhaltenskodex) provisorisch gesperrt worden. Die zwölfmonatige Bewährungsstrafe, gültig bis 31. Dezember 2016, wird aber aktiv sobald Marti auf dem Platz erneut gegen die Verhaltensregeln verstößt. Wie die ITF auf ihrer Online-Plattform mitteilte, ist dieser Fall am 18. Juni 2016 beim ITF-Future-Turnier in Alkmaar (Niederlande) eingetreten. "Wegen zwei Fällen von unsportlichem Verhaltens ist Marti von allen ITF-Profi-Turnieren für vier Monate suspendiert", gab der Verband bekannt. Zu der Sperre, die am 22. Oktober endet, muss Marti eine Geldstrafe von 1000 US-Dollar zahlen. Der drittgereihte Eidgenosse erreichte beim Sandplatzturnier in Alkmaar das Halbfinale, wo er dem topgesetzen Portugiesen Pedro Sousa in drei Sätzen unterlegen war. Welche Verfehlung Marti konkret beging, wurde nicht erörtert.

von tennisnet.com

Freitag
24.06.2016, 15:35 Uhr