Younes El Aynaoui wagt Comeback mit 45 Jahren!

Die ehemalige Nummer 14 der Welt schlug in dieser Woche bei einem Future-Turnier in Tunesien auf.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 26.10.2016, 18:33 Uhr

LONDON, ENGLAND - DECEMBER 05: Younes El Aynaoui of Morocco plays a forehand in his match against Tim Henman of Great Britain during day four of the Statoil Masters Tennis at the Royal Albert Hall on December 5, 2015 in London, England. (Photo by J...

Tennisprofis werden immer älter –das ist bekannt. Auch Kurz-Comebacks in den Vierzigern sind immer mal wieder gesehen,wie die teils erfolgreiche Rückkehr von Marc-Kevin Goellnerim vergangenen Jahr. In dieser Woche hat nun ein weiterer ehemaliger Weltklassemann sein Comeback gegeben. Oder sollte man besser von einem Gastspiel sprechen?

Younes El Aynaoui, im Februar 2003 die Nummer 14 der Welt und mittlerweile stolze 45 Jahre alt, trat in dieser Woche beim mit 10.000 US-Dollar dotierten Future-Turnier im tunesischen Hammamet an. El Aynaoui kam mit einer Wildcard ins Hauptfeld, verlor jedoch direkt in Runde eins mit 4:6, 2:6 gegen den Franzosen Alexis Musialek, die Nummer 579 der Welt. Im Doppel lief es besser, hier war El Aynaoui zumindest ein Satzgewinn vergönnt, dennoch unterlag er mit seinem Partner Jabor Mohammed Ali Mutawa hauchdünn mit 7:5, 2:6 und 9:11 im Match-Tiebreak gegen die Paarung Goncalo Oliveira / Louis Tessa.

Legendäres Melbourne-Match und Verletzungsprobleme

Das Comeback in Hammamet war nicht das erste in der leider oft verletzungsgeprägten Karriere des Younes El Aynaoui, der insgesamt fünf Karrieretitel auf der ATP-Tour verzeichnete und sowohl bei den Austrlian Open als auch bei den US Open zwei Mal das Viertelfinale erreichte.Das wohl legendärste Match spielte er 2003 bei den Australian Open im Viertelfinale gegen Andy Roddick, wo er nach 4 Stunden und 59 Minuten mit 6:4, 6:7 (5), 6:4, 4:6 und 19:21 unterlag. Die beiden stellten hierbei den Rekord für den längsten fünften Satz der Grand-Slam-Geschichte auf,der 2010 von John Isner und Nicolas Mahut gebrochen wurde.

Für El Aynaoui begann im Anschluss eine Leidenszeit: Fußprobleme setzten ihn die folgenden Jahre immer wieder außer Gefecht und erlaubten nur kurze Comebacks – wirklich nach oben ging es für ihn auf der ATP-Tour nicht mehr. 2006 spielte sich El Aynaoui zwar wieder unter die Top 200, im Herbst 2008 war jedoch Schluss mit regelmäßigen Auftritten als Profi. 2010 startete er dann noch mal in Doha, wo er in Runde eins gegen den Amerikaner Ryler Deheart gewann; in Runde zwei war gegen Steve Darcis Schluss. Im vergangenen Jahr spielte der Marokkaner noch ein Future-Turnier im Doppel, jedoch erfolglos. Ob er in nächster Zeit noch weitere Auftritte plant? Ist bislang unklar.

El Aynaoui ist heute einer der populärsten Menschen in Marokko – er erhielt sogar eine Goldmedaille zur Anerkennung seiner sportlichen Leistungen von König Mohammed VI. verliehen. 2003 wurde er von den Lesern der marokkanischen Zeitung „L’Economiste“ als Vorbild der Gesellschaft gewählt, noch vor dem Premierminister und Leichtathletikstar Hicham El Guerrouj.

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26.10.2016, 18:33 Uhr