ITF Wien: Siege für Kraus, Tagger und 15-jährige Anna Pircher

Mit starken Vorstellungen machten am Mittwoch die Österreicherinnen beim „ALPSTAR Ladies Open Vienna 2025“ (1. – 7. September 2025) im Wiener Tennisclub La Ville auf sich aufmerksam.

von PM
zuletzt bearbeitet: 03.09.2025, 23:10 Uhr

Sinja Kraus bleibt in Wien im Titelrennen
© GEPA Pictures
Sinja Kraus bleibt in Wien im Titelrennen

Mit Sinja Kraus, Lilli Tagger und der erst 15-jährigen Anna Pircher schafften gleich drei von fünf ÖTV-Frauen den Sprung ins Achtelfinale.
Als erste Österreicherin zog Pircher unter die letzten 16 ein. Die junge Tirolerin gewann den ersten Satz gegen Angela Fita Boluda dank einer starken Vorstellung mit 6:4, im zweiten Durchgang lag die elf Jahre ältere Spanierin zwar mit 4:2 voran, musste dann aber wegen Nackenproblemen vorzeitig aufgeben. 

„Es ist natürlich sehr schade, dass die Gegnerin aufgeben hat müssen. Bis dahin war es aber ein super Match und ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung“, freute sich Pircher. 

Boluda ist aktuell immerhin die Nummer 264 des WTA-Rankings. Pircher ist dort noch gar nicht vertreten, da sie international bislang fast ausschließlich auf Junioren-Ebene unterwegs war. 

„Ich schätze es sehr, dass ich hier spielen darf und schon auf einem so hohen Level spielen kann. Es ist auch etwas Besonderes zu Hause vor eigenem Publikum spielen zu dürfen“, fiebert sie schon ihrem nächsten Einsatz entgegen. Im Achtelfinale wartet die US-Qualifikantin Ellie Schoppe (WTA 681).

Tagger besteht Härteprobe in Satz eins 

Danach kam Lilli Tagger auf den Center Court: Vor vollbesetzter Tribüne zwang die 17-jährige Lienzerin in der ersten Runde die Slowenin Dalila Jakupovic, immerhin eine ehemalige Top-100-Spielerin, mit 7:6 (5), 6:0 in die Knie. 

Vor allem im ersten Satz stellte Jakupovic mehrmals unter Beweis, warum sie schon mal die Nummer 69 der Welt war. "Sie hat sehr, sehr stark begonnen. Da war ich fast ein bisschen überrascht“, gab Tagger danach zu.

Ich habe versucht, mein Ding trotzdem weiter durchzuziehen, weil ich wusste, dass sie irgendwann ein bisschen wegbrechen würde. Das ist dann zum Glück auch passiert. Es war trotzdem ein sehr gutes Match.“ 

Die Osttirolerin, die nach Wien von Mama Sabine und Schwester Emma begleitet wurde, bedankte sich auch bei den Fans, die lautstark ihren neuen Liebling unterstützten. 

Nun gegen Top-200-Spielerin 

"Vor eigenem Publikum zu spielen ist immer etwas Besonderes. Es macht sehr viel Spaß. Ich kann mich nur bei allen Zuschauern bedanken, die mich angefeuert haben. Es ist eine ganz besondere Atmosphäre, im eigenen Land zu spielen.“ 

In der nächsten Runde bekommt es Tagger mit der an vier gesetzten Tschechin Barbora Palicova zu tun – im WTA -Ranking auf Position 197 zu finden.
"Ich kenne sie leider nicht, werde mir aber danach mit meinem Trainer ein paar Videos anschauen und eine Taktik zurechtlegen. Dann wird wieder Gas gegeben.“ 

Dass aller guten Dinge drei ist, bewies im Anschluss Sinja Kraus: Die Wiener Lokalmatadorin schlug die serbische Qualifikantin Anja Stankovic mit 7:6 (4), 6:4. 

"Es war auf jeden Fall kein leichtes Match. Sie hat es mir wirklich schwer gemacht. Für das erste Match im Turnier war es aber ein gutes Match", ist Kraus nach ihrer Auftaktpartie zufrieden mit ihrer Leistung. 

Vor den Augen der Oma zum Sieg in der Heimatstadt 

Erst vor drei Wochen triumphierte sie in Amstetten Läuft es nun auch in der Heimatstadt nach Wunsch? 

"Das ist natürlich etwas Besonders. Ich bin hier geboren, meine Oma hat sogar zugeschaut und das ist natürlich wunderschön, hier zu spielen."
"Ich bin natürlich hergekommen, mit dem Ziel, das Finale zu erreichen und das Turnier zu gewinnen. Aber vorerst muss ich mal von Match zu Match schauen", so Kraus, die es nun im Achtelfinale mit der Schweizerin Leonie Küng (WTA 286) zu tun bekommt.

Perelygina ärgert sich über Erstrunden-Aus 

Schon in Runde eins ist für Ekateryna Perelygina Endstation: Die 19-jährige Wienerin verlor 2:6, 3:6 gegen die Ungarin Amarissa Kiara Toth (WTA 261).
„Am Anfang war ich sehr nervös, obwohl die Gegnerin Favoritin war, hab ich mich unter Druck gesetzt, dass ich die Partie gewinnen muss. Ich habe zu viele Fehler gemacht, im Laufe der Partie bin ich besser reingekommen, habe aber meine Chancen nicht nutzen können“, ärgerte sich Perelygina. 

Auch der Südstadt-Schützling ist froh, dass es Turniere wie in La Ville gibt: „Es ist sehr, sehr schön, dass wir solche Turniere haben. Ich habe aber dadurch immer extra Druck, weil ich zuhause natürlich besser performen und meine Matches gewinnen will. Das gelingt mir nicht immer so.“ 

„Ich war aber auf jeden Fall dabei, das stimmt mich für die Zukunft zuversichtlich“, meinte die Weltranglisten-692., die es heuer noch in die Top 500 schaffen will. 

Gasparovic in drei Sätzen out 

Ganz knapp eine Überraschung verpasste im letzten Spiel des Tages Claudia Gasparovic. Die 19-jährige Niederösterreicherin unterlag der französischen Weltranglisten-291. Alice Rame erst in drei Sätzen mit 1:6, 6:2, 2:6.


 

von PM

Mittwoch
03.09.2025, 20:03 Uhr
zuletzt bearbeitet: 03.09.2025, 23:10 Uhr